Diese Woche im «Saldo»: In jedem fünften getesteten Restaurant lässt das Bier im Offenausschank deutlich zu wünschen übrig. Grund: mangelnde Hygiene.
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Diese Woche im Konsummagazin «Saldo»: In der Schweiz gibt es keine Vorschriften für Bier im Offenausschank. Anders in Deutschland: Dort beanstanden die Kontrolleure regelmässig zwischen 10 und 30 Prozent der ausgeschenkten Biere. Arbeiten die Schweizer Wirte wirklich so viel sauberer als die deutschen? saldo hat in 30 Restaurants und Bars der Deutschschweiz Bierproben genommen.
Das offen ausgeschenkte Bier wurde bei der Probennahme vom Glas in sterile Flaschen umgefüllt. Vorausgesetzt, das Bier kommt einwandfrei aus der Brauerei, kann so ermittelt werden, ob der Wirt seine Zapfanlage und die Gläser ordentlich reinigt.
Das Erfreuliche vorweg: Keine der 30 Proben enthielt das gefährliche Fäkalbakterium Escherichia coli. Auch die Gesamtkeimzahl lag bei keiner Probe über 100 000 Keime pro Milliliter. Dieser Toleranzwert wird in der Schweiz bei Automatengetränken angewandt und dient als Behelf auch bei Bier im Offenausschank.
Anders sieht es bei weiteren coliformen Bakterien aus. Diese Schmutzbakterien sind ein deutlicher Hinweis auf unzureichende Hygiene. In fünf Betrieben konnten im frisch gezapften Bier solche Keime nachgewiesen werden. Ins Bier gelangen sie, wenn etwa der Zapfhahn mit verschmutzten Putzlappen gereinigt wird, die Gläser nicht richtig gespült sind oder
das Personal mit ungewaschenen Händen mit den Gläsern oder Apparaturen hantiert.
saldo konfrontierte die betroffenen Restaurants mit den Laborergebnissen: Einige reagierten sofort. saldo liess das Bier auch auf Bierschädlinge und Fremdhefen untersuchen. Diese Bakterien und Pilze verbreiten sich über die Luft und setzen sich in der Ausschankleitung fest. Dort bilden sie einen unappetitlichen Belag, der zwar gesundheitlich unbedenklich ist, aber die Qualität des Bieres vermindern kann. In einem der untersuchten Biere wurden hohe Mengen an Bierschädlingen gefunden. Dieser werde umgehend behoben.
So wurde bewertet
Zur mikrobiologischen Beurteilung von Bier aus dem Offenausschank gibt
es im Schweizerischen Recht keine Vorschriften. Herangezogen wird der Toleranzwert bei der Gesamtkeimzahl für Automatengetränke. Deshalb hat saldo als Grundlage für die Bewertung deutsche Richtlinien verwendet. Die Redaktion stützte sich auf die Normen des deutschen Instituts für Normung (DIN) für Getränkeschankanlagen. Darauf basieren die Kontrollen zum Beispiel der Lebensmittelinspektoren von Baden-Württemberg. Ergänzend hat saldo einen Erlass des Landes Nordrhein-Westfalen berücksichtigt, nach dem sich die dortigen Lebensmittelkontrolleure richten.
Text: Auszug aus dem Saldobericht vom 12.9.2007
Bild: foodaktuell (keines der getesteten Restaurants)
(gb)
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