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Nachrichten

14.1.2008

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Eine «Task-Force» soll die Cervelas retten

In der Schweiz soll eine «Task-Force Cervelat» die Nationalwurst vor dem «Untergang» bewahren. Das Gremium von Bund, Fleischwirtschaft, Darmhandel und Wissenschaft hat sich dem Problem angenommen.



Die schwindenden Lager der für die Cervelatwurst am besten geeigneten Därme des brasilianischen Zebu-Rindes macht der Schweizer Fleischindustrie bereits seit Monaten Kopfzerbrechen. Grund ist das Importverbot der EU für diese Rinderdärme, das die Schweiz im vergangenen April ebenfalls übernommen hat. Die EU stufte darin Brasilien nicht mehr als Land ein, wo Rinderwahnsinn BSE als sehr unwahrscheinlich gilt.

Wie die Zeitung «NZZ am Sonntag» unter Berufung auf die Homepage des Schweizer Fleisch-Fachverbandes (SFF) berichtet, koordiniert nun eine «Task-Force Cervelat» die Anstrengungen zur Lösung des Problems. Sie besteht aus Vertretern des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVET), der Fleischwirtschaft, des Darmhandels und der Wissenschaft.

Auf einer Pressekonferenz am kommenden Dienstag wollen Metzgereigewerbe und Fleischwirtschaft bekräftigen, dass sie die Cervelatwurst retten wollen. Es werde alles unternommen, um sobald als möglich wieder Rinderdärme brasilianischer Qualität verwenden zu können.

Fussball-Europameisterschaft ohne Cervelats nicht vorstellbar

Eine Grillsaison oder eine Fußball-Europameisterschaft sei «ohne Cervelats schlicht unvorstellbar», wird SFF-Direktor Balz Horber auf der Homepage zitiert. Die mit der Dauerwurst verbundenen Emotionen seien positiv, für die Fleischbranche stünden gleichzeitig wichtige wirtschaftliche Interessen auf dem Spiel. SFF-Präsident und Ständerat Rolf Büttiker machte bereits auch mit einem parlamentarischen Vorstoß auf die politische Dimension der Angelegenheit aufmerksam.

In der Schweiz werden laut SFF jährlich 160 Millionen Stück Cervelatwurst oder 25.000 Tonnen konsumiert. In dem zur Neige gehenden brasilianischen Zebu-Darm erhält der Cervelat die richtige Krümmung und den erwünschten Durchmesser von 32 bis 34 Millimetern. Der Darm erfüllt auch die Vorstellungen der Branche bezüglich Schälbarkeit und Essbarkeit in ungeschältem Zustand am besten.

Alternative Därme unbefriedigend

Als mögliche Alternativen hatte der Verband bereits früher etwa Rinderdärme aus Paraguay oder allenfalls Südafrika genannt, allerdings auf die schwierige Beschaffung hingewiesen.

Auch die Verwendung von Schweinsdärmen wurde geprüft. Die Cervelatwurst erhielte dadurch allerdings eine andere Krümmung, die Haut würde etwas fetter und die Wurst wäre nicht mehr so einfach zu schälen, hieß es aber. Die Därme des schweizerischen Schlachtviehs wiederum werden zusammen mit anderen Innereien weitgehend entsorgt, man ist nicht mehr für die Weiterverwertung eingerichtet. Eine Wiederaufnahme der Weiterverwertung wäre laut Horber mit beträchtlichen Kosten verbunden.
(Quelle: Associated Press) (fma)


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