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29.4.2008

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Knappe Fleisch-Inlandversorgung und sinkende Marge

Der Fleischkonsum steigt, vor allem bei Geflügel. Aber Sorgen bereitet die knappe Inlandversorgung bei sinkenden Margen. Die Fleischbranche fordert umfassenden Freihandel.



Fleisch-Kopfkonsum-Entwicklung von 1987 bis 2007 nach Sorte (rot: Rind, grün: Schwein, blau: Kalb, orange: Geflügel) in Prozent des Konsums im Jahr 1987

Der Fleischkonsum ist innerhalb von drei Jahren um knapp ein Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung auf 60 Kilo angestiegen. In den Vorjahren wurde das Wachstum mit Rind- und Schweinefleisch erzielt. 2007 hat der wieder stärker verbreitete Genuss von Geflügel für die positive Bilanz gesorgt.

Zum Jahresbeginn ist eine gewisse Flaute im Fleischkonsum normal. 2008 hat sie aber länger als üblich angehalten. Viele Unternehmen melden heute einen Umsatzrückstand gegenüber den Vergleichszahlen in den ersten Monaten des Vorjahres. Der kalt-nasse Frühling und der späte Beginn der Grillsaison dürfte der Grund dafür sein. Mit etwas Wetterglück rechnet die Branche aber damit, dass das gute Vorjahr mindestens egalisiert wird, wozu die Fussball-Europameisterschaft ebenfalls einen Beitrag leisten wird.

Knappe Inlandversorgung bei sinkenden Margen

Sorgen bereitet den Betrieben der Fleischverarbeitung die knappe Inlandproduktion. Die steigenden Schlachtviehpreise führen zu einer entspannten Stimmung zwischen den Marktpartnern der Landwirtschaft und der nachgelagerten Stufe. Umgekehrt ist zu befürchten, dass hohe Preise Bremsspuren im Absatz verursachen. Dies zwingt die Verarbeitung und den Handel, alle Möglichkeiten zur Reduktion der Marge auszuschöpfen.

Die Bruttomarge für die Verarbeitung und Verteilung von Rindfleisch ist in den letzten vier Jahren um rund einen Franken pro Kilogramm gesunken. Der schweizerische Fleischmarkt macht damit die allgemeine Entwicklung auf den internationalen Nahrungsmittelmärkten mit, allerdings in stark abgeschwächtem Ausmass.

Chancen eines Agrarfreihandels mit der EU

Die Fleischbranche begrüsst den Entscheid des Bundesrates, mit der EU Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelbereich aufzunehmen. Sie ist sich der Herausforderungen bewusst, welche die Marktöffnung und damit ein wachsender Importdruck bedeutet. Der Schweizer Fleisch-Fachverband SFF ist aber überzeugt, dass die Chancen überwiegen und ein Agrarfreihandelsabkommen im Interesse der Konsumenten und des Agrarstandortes Schweiz liegt. Der SFF fordert einen umfassenden Freihandel für die ganze Wertschöpfungskette von den Futtermitteln über das Schlachtvieh bis zu den Fleischerzeugnissen. Die Fleischbranche würde sich einer nur teilweisen Marktöffnung mit aller Kraft widersetzen.

Sympathiewelle für Cervelas

Der SFF kämpft weiterhin für die Lösung des Beschaffungsproblems bei den Rinderdärmen. Er ist dankbar für die Unterstützung durch die Behörden, aber auch für die Sympathie, welche breite Kreise für den Cervelas als „Volkswurst“ im besten Sinne des Wortes empfinden. Diese Bewegung ist ein Zeichen der Wertschätzung, welche die Schweizerinnen und Schweizer den Fleischerzeugnissen allgemein entgegenbringen.

Zwar ist die Gefahr von Engpässen nicht gebannt. Doch ist die dafür eingesetzte „Task-Force“ zuversichtlich, dass das Problem bis zum Jahresende entschärft und mittelfristig gelöst werden kann. Mit verschiedenen Projekten wird an alternative Beschaffungskanälen und Technologien gearbeitet. (Medienmitteilung SFF) (gb)


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