Good News: Die Belastung mit Pflanzenschutzmitteln bei Früherdbeeren geht zurück. Greenpeace bestätigt eine positive Trendwende – ausser bei deutschen Discountern..
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Die Pestizidbelastungen von Früherdbeeren sind im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesunken. Das ergab ein Test von Greenpeace, bei dem 31 Proben der sechs führenden deutschen Supermarktketten und eines Biohändlers auf 300 verschiedene Pestizidrückstände untersucht wurden. Bei 22 Prozent der Proben aus konventionellem Anbau waren keine Belastungen nachweisbar, 78 Prozent der Erdbeeren wiesen Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf. Knapp sieben Prozent der Gesamtmenge - je eine Erdbeerprobe von Aldi und Lidl - wurden als stark belastet eingestuft und gelten damit als "nicht empfehlenswert".
Seit 2003 führt Greenpeace regelmässig Pestizidkontrollen für Lebensmittel durch. "Wir haben uns dabei in den letzten Jahren auf Problemprodukte konzentriert, für die immer wieder hohe Belastungen gemeldet wurden", erläutert Greenpeace Chemieexperte Manfred Krautter im Gespräch mit pressetext. Das seien vor allem Blattsalate, Paprika, Tafeltrauben und eben auch Früherdbeeren aus Spanien oder Marokko. "Hier sind lange Zeit die Belastungen angestiegen, teilweise wurden bei acht Prozent der Ware die Grenzwerte überschritten", berichtet Krautter weiter.
Obwohl die jetzt gemessenen Werte weiter als zu hoch betrachtet werden, lasse sich ein Rückgang der Pestizidbelastungen ablesen. Der letzte Erdbeertest aus dem Jahr 2005 hatte noch eine Rekordquote von 93 Prozent belasteter Ware ergeben. Auch der Pestizidgehalt pro Quote entwickle sich Greenpeace zufolge positiv: Wurden in den Jahren 2003 und 2004 noch 0,4 Milligramm pro Kilogramm gemessen, lag dieser Wert in der aktuellen Untersuchung durchschnittlich nur noch bei 0,1 Milligramm pro Kilo.
Einsatz von Nützlingen
"Wir glauben, dass es entscheidend war, die Ergebnisse unserer Tests zu veröffentlichten und zu zeigen, wer gute und wer schlechte Ware verkauft. Daraufhin haben die führenden Ketten gehandelt und umfangreiche Kontrollprogramme eingeführt, in Österreich sogar schon früher als in Deutschland", erklärt Krautter die festgestellten Verbesserungen. Auch bei den Produzenten vor Ort habe man teils massive Umstellungen von chemischen Mitteln auf umweltverträglichere Methoden wie den Einsatz von Nützlingen beobachtet.
Zudem habe keine der jetzt untersuchten Proben die gesetzlichen Höchstmengen für konventionell hergestellte Erdbeeren überschritten, womit sich die Verstösse gegen das Lebensmittelrecht gegenüber den vorangegangenen Tests ebenfalls verringert hätten.
Grund zur Beanstandung gaben den Lebensmittelchemikern aber zwei Proben der Discounter Aldi und Lidl, die die so genannte akute Referenzdosis bestimmter Pestizide um ein Vielfaches überschritten hätten. Diese Dosis wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung und der WHO festgelegt, liegt aber teilweise unter der geltenden deutschen Höchstmenge.
Bei den vier untersuchten Bioerdbeeren waren drei Proben frei von Rückständen, in einer Probe jedoch fanden sich Pestizidmengen, die über der für den Bio-Anbau geltenden Grenze lagen. "Dabei handelte es sich jedoch um eine geringe Belastung, die von der Giftigkeit her nur wenig gefährlich war. Es ist aber möglich, dass es sich um Verunreinigungen handelt, für die der Produzent nicht verantwortlich ist, beispielsweise Verwehungen vom Nachbarfeld, das konventionell bewirtschaftet wird", sagt Krautter. Im Allgemeinen gelte aber, dass Bioprodukte die erste Wahl seien, wenn es um geringe Pestizidbelastungen geht. "In der Regel finden wir hier nichts", bestätigt Krautter. (Quelle: pte)
(gb)
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