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Nachrichten

24.8.2005

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Apfel- und Birnenernte ist gestartet

Die innere und äussere Qualität der jetzt geernteten Äpfel und Birnen ist gut bis sehr gut. Die Mengen 2005 werden grösser geschätzt als die letztjährigen.


Obwohl die gefährliche Bakterienkrankheit Feuerbrand gebietsweise die Rodung von Kernobstflächen und Obstbäumen erforderte, gibt es dieses Jahr eine reiche Ernte. Mit 148 400 Tonnen Äpfel und 27 100 Tonnen Birnen wird sie um 6% resp. 2% grösser geschätzt als die unterschätzte gute Mittelernte des Vorjahres. Die innere und äussere Qualität der Früchte ist dank des ausgeglichenen Behanges der Kulturen und der für Kernobst günstigen Wetterverhältnissen gut bis sehr gut. Hagelschläge sind nur lokale aufgetreten.

Schweizer Äpfel stammen zu 93 Prozent aus der Integrierten Produktion. Dies bedeutet, dass die Früchte umweltschonend und unter kontrollierten Bedingungen angebaut werden. Diese Früchte werden unter der zertifizierten Herkunftsmarke „Suisse Garantie“ verkauft. Devise: „Schweizer Früchte – Ich weiss warum“.

Apfelproduktion in der Schweiz

Trotz des abnehmenden Obstbaumbestandes ist die Schweiz, bezogen auf die Bevölkerung, eines der obstreichsten Länder der Erde. Allerdings haben sich die Anbauformen mit der Zeit stark gewandelt. Der traditionelle hochstämmige Baum braucht viele Jahre, bis er einigermassen Früchte trägt. Die Qualität und die Menge seiner Ernte sind stark schwankend. Hochstammbäume spielen heute vor allem als Lieferanten von Mostobst eine wichtige Rolle. Mostobst wird in den Mostereien zu Apfelsaft und Apfelwein verarbeitet.

Mit Abstand am meisten angebaut und als einheimische Frucht das ganze Jahr über erhältlich ist der Apfel. Von den rund 6600 Hektaren Obstkulturen sind 4360 Hektaren Äpfelanlagen. Golden Delicous hält sich hier seit Jahren an der Spitze, allerdings mit einer abnehmenden Tendenz. Weitere Hauptsorten sind Maigold, Jonagold, Gala, Braeburn, Boskoop und Idared. Tafeläpfel werden heute fast ausschliesslich in Obstkulturen angebaut.

Die Schweizer Früchteproduzenten waren schon vor 25 Jahren Pioniere der Integrierten Produktion (IP), die sich inzwischen in unserem Land allgemein durchgesetzt hat. Bei den Apfelkulturen werden heute 93 Prozent der Gesamtfläche nach den Regeln der IP und weitere fünf Prozent nach den Regeln des Biolandbaus produziert. Die drei grössten Anbaugebiete Thurgau, Wallis und Waadt produzieren zusammen mehr als zwei Drittel der gesamten Apfelmenge.

Apfelsorten: who is who

In Europa gibt es fast 20 000 Apfelsorten, von denen 70 eine wirtschaftliche Bedeutung haben. Alle Äpfel sind zwar vielfältig einsetzbar, unterscheiden sich aber in der Verwendung. Es gibt süsse und saure Apfelsorten, einige bleiben knackig beim Kochen, und andere zerfallen. Ein Überblick zu den wichtigsten, in der Schweiz angebauten Apfelsorten:

Boskoop: In den Niederlanden entdeckte alte Sorte. Boskoop ist als typischer Kochapfel bekannt, wird aber auch frisch gegessen. Der Grund liegt in den hohen Zucker- und Säuregehalten (15 Prozent Zucker, 11 Prozent Säure). Die Frucht zerfällt beim Kochen.

Braeburn: Diese Vitamin C-Bombe wurde 1950 in Neuseeland entdeckt. Sie enthält den höchsten Vitamin C-Gehalt aller Sorten. Dadurch eignet sich die Sorte auch sehr gut zum Verarbeiten in der Küche, denn sie wird nach dem Anschneiden nur langsam braun. Bei Backtests kam Braeburn auf den ersten Platz. Braeburn hat eine lange Vegetationszeit und reift in der Schweiz nur in milden Lagen.

Elstar: Wurde 1955 in den Niederlanden gezüchtet. Wegen des ausgeprägten Aromas wird Elstar meist frisch gegessen. Er eignet sich auch zum Kochen und Backen. Das Fleisch ist bissfest, wird aber in einem warmen Raum rasch weich.

Gala: Diese im Jahr 1934 in Neuseeland gezüchtete Sorte enthält im Vergleich zu anderen Sorten viel Zucker doch am wenigsten Säure. Der ausgesprochen süsse, handliche Apfel ist bei Kindern beliebt.

Golden Delicous: Aus einem 1890 in den USA zufällig entdeckten Apfel entstand die weltweit verbreitete und in Europa am meisten angebaute Apfelsorte Golden Delicious. Sie schmeckt frisch vom Baum unübertroffen. Hersteller von Babynahrung bevorzugen diese Sorte aufgrund der geringen Säurewerte und dem milden Geschmack. Auch in der Küche lässt sich der Apfel für alle Zwecke verwenden.

Gravensteiner: Uralte Sorte, die 1669 in Dänemark entdeckt wurde. Gravensteiner ist ein Frühapfel, der mit seinem süss-säuerlichen Geschmack sowohl frisch wie verarbeitet ausgezeichnet schmeckt.

Idared: Enstand 1935 in den USA und verdrängte seinen Vater „Jonathan“ weitgehend vom Markt. Doch auch bei Idared ist nicht alles Gold was glänzt. Der grosse Apfel hat eine zähe Schale ohne ausgeprägtes Aroma. Der Vitamin C-Gehalt hingegen ist hoch.

Jonagold: Ist eine Züchtung, welche 1935 in den USA entstand. Eroberte in den 70er Jahren den europäischen Markt. Jonagold ist wegen seiner Süsse bei Kindern sehr beliebt. Er eignet sich neben dem Frischkonsum auch gut zum Kochen und Backen, verbräunt allerdings im Anschnitt rasch.

Maigold: Ist eine erfolgreiche Schweizer Züchtung von 1964. Die Frucht ist süss säuerlich mit typisch parfümierten Aroma. Die Frucht bleibt bei der Lagerung gut erhalten und ist auf dem Tafeläpfelmarkt beliebt.

Rubinette: Ein Wunder aus Schweizer Zucht. Entstand 1966 und belegt bei Geschmacktests fast durchwegs den ersten Platz. Intensiv fruchtiges Aroma, Fruchtgrösse, Zucker- und Säurewerte prädestinieren die Sorte für den Frischkonsum. Sie lässt sich auch gut in der Küche verarbeiten.

(Medienmitteilung Schweizerischer Obstverband)
(gb)


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