4.9.2008: nachrichten | ||||
4.9.2008 Durchfallerreger Campylobacter auf dem Vormarsch Der Schweizer Zoonosenbericht 2007 der Bundesämter für Veterinärwesen und Gesundheit attestiert eine gute Situation. Schweizer Lebensmittel sind sicher. Campylobacter legt allerdings zu.
In der Schweiz produzierte Lebensmittel sind im internationalen Vergleich sehr sicher. Dies zeigen Studien zu Salmonellen, die erstmals europaweit auf vergleichbarer Basis durchgeführt wurden. Der häufigste Durchfallerreger Campylobacter dagegen findet sich in der Schweiz wie im Ausland auf immer mehr Pouletfleischstücken. Dies zeigt der soeben erschienene Schweizer Zoonosenbericht 2007. Die einst gefürchteten Salmonellen sind seit Jahren auf dem Rückzug. Erkrankten 1992 noch über 7000 Personen an Salmonellen, waren es vergangenes Jahr noch 1796. Ein Grund für diese Entwicklung liegt in der konsequenten Überwachung und Bekämpfung der Erreger in Schweizer Geflügelställen. So sind in der Schweiz nur 0,3 Prozent der Mastpoulet- und 1,3% der Legehennenbestände befallen, im EU-Durchschnitt sind es 24 Prozent bzw. 31 Prozent. In der Schweiz soll die gute Salmonellensituation gehalten werden. Die Bekämpfung und Überwachung werden deshalb schrittweise ausgebaut. Auch die Europäische Union ist aktiv und möchte das Salmonellen-Vorkommen bei Mastpoulets bis 2011 auf 1 Prozent zu senken. Diese Bestrebungen werden die Lebensmittelsicherheit auch für Konsumierende in der Schweiz verbessern. Die Salmonellen längst überflügelt haben die wenig bekannten Campylobacter. 2007 erkrankten 6113 Personen an dem Durchfallerreger. Gemäss Untersuchungen stecken sich die meisten Personen auf Auslandreisen an, aber auch über rohes Pouletfleisch oder den Kontakt zu Hunden und Katzen ist eine Infektion möglich. So sind über 40 Prozent des Pouletfleisches auf Schweizer Ladentheken mit dem Keim belastet, inländisches genauso wie importiertes Fleisch. Die Tendenz ist steigend. Konsumierende sollen Geflügelfleisch deshalb - trotz der guten Salmonellensituation - immer gut durchgaren. Der Schweizer Zoonosenbericht wurde unter der Leitung des Bundesamtes für Veterinärwesen zusammen mit dem Bundesamt für Gesundheit und mehreren Forschenden erarbeitet. Der Bericht fasst Entwicklung und Forschung zu vielen Zoonosen - vom Tier auf den Menschen übertragene Erreger - zusammen. Das Heft ist online verfügbar und kann kostenlos bestellt werden: http://www.bvet.admin.ch/dokumentation/00327/02466/02512/index.html?lang=de (Medienmitteilung BVET) | ||||