7.11.2008: nachrichten | ||||
7.11.2008 Kassensturz vergleicht Raclettekäsequalität Der Standard-Raclettekäse von Coop schmeckte der Jury besser als der einiges teurere Fine Food-Käse. Am schlechtesten schnitt ein französisches Produkt ab.
Eine hochkarätige Fachjury degustierte für den Kassensturz codierte Racletteproben: Hans Knüsel, Fachlehrer für Käsetechnologie am Berufsbildungszentrum Sursee, Karl Schafroth, Leiter der Versuchskäserei von Agroscope Liebefeld-Posieux, der bekannte Thuner Käsenarr Christoph Bruni, Käse-Detaillist Hans Preisig aus Richterswil und der preisgekrönte Käsermeister Willi Schmid. Die Käsekenner bewerten Aussehen, Schmelzeigenschaften, Fettausscheidung, Geruch und Geschmack . Unter den Proben waren die meistverkauften der Grossverteiler – in Blöcken oder Scheiben. Nur Note 2,6 gabe es für den einzigen französischen Käse im Test (auf einer Skala von 1 bis 6). Karl Schafroth: «Der quietscht zwischen den Zähnen. Das ist ein Raclettekäse, den ich nie kaufen würde.» Und Hans Preisig doppelt nach: «Das wäre eigentlich ein idealer Käse für eine Kaugummiproduktion.» Gummig, klumpig, salzig Für die Jury ebenfalls unbefriedigend: ein Bioprodukt aus dem Supermarkt - laut Experte Hans Knüsel ein «zäher Klumpen», der geschmacklich enttäusche - Note 3,1. Beim Supermarkt war zu hören, der Käse sei im Aroma gewollt ausgeprägt und könne für den Einen oder Anderen als zu markant im Geschmack empfunden werden. Note 3,2 bzw 3.5 für andere Supermarktprodukte. Das Urteil der Jury: bitter und zu salzig bzw «Zu jung und im Geschmack unrein». Noch besser als Fine Food Das höhlengereifte Fine-Food-Raclette von Coop, mit 29.50 Franken der teuerste Käse im Test, erhielt Note 5,4. Aber noch besser als Fine Food schmeckte das meistverkaufte von Coop: Raclette nature, in Aktion für 19 Franken pro Kilogramm, Note 5,6. «Er schmilzt schön, ist weder klumpig noch fädig und scheidet kein Fett ab», stellt Hans Knüsel fest. Zum Schluss der Tipp vom Käsermeister Felix Schibli: «Das Raclette rechtzeitig aus dem Kühlschrank rausnehmen, eine halbe Stunde bei Zimmertemperatur anklimatisieren lassen und danach bei sanfter Hitze erwärmen.» Text: www.kassensturz.ch. Bild: foodaktuell.ch | ||||