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13.11.2008: nachrichten
13.11.2008
Mineralwasser-Nachfrage verlagert sich geografisch

Mineralwasserkonzerne kämpfen mit Imageproblemen. Schwellenländer dagegen sind der Hoffnungsmarkt der Branche. Umweltschützer kritisieren Ressourcenverschwendung.




Konsumenten industrialiserter Länder kaufen Mineralwasser wegen Stoffen (gesundheitlich positiven), die drin sind, Schwellenländer dagegen (Bild: Brasilien) wegen Stoffen die nicht drin sind (hygienisch unerwünschten).


Die weltweit führenden Getränkekonzerne haben mit ihren Mineralwasser-Produkten in Westeuropa mit sinkender Nachfrage zu kämpfen. Umweltschutzbedenken der Konsumenten und die allgemein schlechte Wirtschaftslage schaden unter anderem dem Geschäft von Nestlé, dem weltgrössten Abfüller von Wasser, zu dem die Marke Perrier gehört.

Auch der US-amerikanische Konzern Pepsico hat im dritten Quartal dieses Jahres einen Rückgang im zweistelligen Prozentbereich bei seinen Mineralwasserprodukten verzeichnet. Der Lebensmittelkonzern Danone, dem die Wassermarken Evian und Volvic gehören, stellt ebenfalls nachlassende Nachfrage in Frankreich, Spanien und Belgien fest, schreibt die Financial Times Deutschland. Hoffnungsmarkt für die weltweit agierenden Lebensmittelkonzerne sind die Schwellenländer.

Umweltschutzorganisationen kritisieren, dass für Abfüllung und Transport von Mineralwasser Ressourcen verschwendet würden und das Produkt in vielen Fällen nicht gesünder als Leitungswasser sei. Dieser Umweltschutzgedanke stösst in Westeuropa auf Anklang, in Schwellenländern aber noch kaum. Ausserdem ist die Versorgungslage mit sauberem Leitungswasser in Schwellenländern grossteils problematisch. Dennoch machen diese Märkte derzeit keinen grossen Anteil am Gesamtumsatz aus, tragen aber grosses Wachstumspotenzial in sich.

Das von Medien "Perrier für Arme" genannte Mineralwasser Pure Life, das 1998 auf den Markt gekommen und nun Weltmarktführer ist, soll Nestlé zu weiterem Wachstum in Schwellenländern verhelfen. Besonders gut verkauft sich abgefülltes Mineralwasser derzeit in Indonesien, Mexiko und Argentinien, berichtet Danone, das in Asien und Lateinamerika auch im dritten Quartal noch Wachstum zu verzeichnen hat.

Trotz negativer Meldungen der Unternehmen, den Umweltschutzbedenken westeuropäischer Konsumenten und der schlechten Wirtschaftslage wird dem weltweiten Mineralwassergeschäft vom Beratungsunternehmen Zenith insgesamt Wachstum vorausgesagt. Der globale Verbrauch ist im Jahr 2007 um sechs Prozent auf 206 Mrd. Liter gestiegen und werde bis 2012 um 32 Prozent auf 272 Mrd. Liter steigen.

Die grössten Märkte für abgefülltes Wasser sind die USA, China und Mexiko. 19,2 Prozent des weltweit verkauften Mineralwassers stammen laut Zenith aus den Abfüllanlagen von Nestlé, gefolgt von Coca-Cola mit einem Anteil von 9,4 Prozent am Mineralwassermarkt und Danone mit acht Prozent. (Quelle pte)

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