19.8.2009: nachrichten | |
19.8.2009 Stetig weniger dafür grössere Bauernhöfe Die Zahl der Bauernhöfe in der Schweiz nimmt stetig ab. Die bestehenden Betriebe werden aber immer grösser, und seit 1996 nehmen die Tierbestände zu. Im Zeitraum von 1996 bis 2008 ist die Zahl der Höfe von knapp 80'000 auf rund 61'000 zurückgegangen. Allein im Jahr 2007 bis 2008 sind 870 Betriebe verschwunden, zitiert die Nachrichtenagentur SDA aus einer Publikation des Bundesamts für Statistik. Dies entspricht einem Rückgang von 1,4 Prozent. Im selben Jahr ist die Anzahl Beschäftigter in der Landwirtschaft um 4'500 auf 169'000 Personen gesunken. Gleichzeitig ist die Betriebsgrösse der bestehenden Höfe gewachsen: Durchschnittlich ist die landwirtschaftliche Nutzfläche pro Betrieb seit 1996 um vier auf 18 Hektaren gewachsen. Fast ein Drittel der Bauernbetriebe besitzen 20 Hektaren oder mehr. Nachdem die Anzahl der Bio-Betriebe bis 2005 gewachsen ist, nimmt auch ihr Bestand wieder ab. Zunahme des Tierbestandes Seit 1996 nehmen die Tierbestände auf Schweizer Bauernhöfen zu, aber die gesamthaft genutzte Landwirtschaftsfläche schrumpft. Abgesehen vom Schweinebestand, der seit einigen Jahren stagniert, gibt es mehr Nutztiere wie Schafe, Ziegen und Geflügel. Der Geflügelbestand hat trotz der Vogelgrippe von 2006 im Jahr 2008 einen Höchststand von 8,5 Millionen Tieren erreicht. Auch der Rindviehbestand nimmt seit 2004 zu. Vor allem im Zeitraum 2007 bis 2008 war das Wachstum recht stark: 19'000 Tiere kamen hinzu. Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche stagniert seit Jahren bei etwas über einer Million Hektaren, zitiert die Nachrichtenagentur SDA. Seit 1996 werden etwa 24'700 Hektaren weniger genutzt, alleine im letzten Jahr sind 2'100 Hektaren aufgegeben worden. Die landwirtschaftliche Nutzfläche besteht zu 70 Prozent aus Grünflächen. Strukturwandel in der Landwirtschaft verlangsamt Die Kleinbauern-Vereinigung sieht in den neusten Zahlen der landwirtschaftlichen Betriebszählung eine Verlangsamung des Strukturwandels und wertet dies als positiv. Gemäss der Statistik des Bundesamtes nimmt die Zahl der Bauernhöfe ab, jedoch weniger schnell. Die Kleinbauern-Vereinigung sehe den Grund dafür in den Direktzahlungen, die einen gewissen sozialen Ausgleich schaffen würden, heisst es in einer Medienmitteilung vom 19. August. Damit sind beispielsweise die Einkommensgrenzen und degressive Direktzahlungen gemeint. Ein weiterer Faktor für die verlangsamte Abwanderung aus der Landwirtschaft sei die schwache Konjunktur. Da das Angebot an Arbeitsplätzen für ausscheidende Landwirte in der übrigen Wirtschaft zur Zeit relativ klein sei, würden sich Betriebsschliessungen vermehrt auf Höfe im Generationenwechsel beschränken. (Text: LID) | |