22.11.2010: nachrichten | |
22.11.2010 Frühstück ist wichtig aber kein Muss Das Frühstück bringt Körper und Gehirn in Schwung - es hebt den niedrigen Blutzuckerspiegel am Morgen, aber es schützt nicht vor Übergewicht. Stattdessen ist auch ein Znüni sinnvoll. Ein guter Tag beginnt mit einem guten Frühstück - oder auch nicht. Denn nicht jeder verspürt gleich am Morgen den Hunger, um der Volksweisheit "Frühstücken wie ein Kaiser" nachzukommen. Zwar erkennen Forscher immer wieder negative Auswirkungen durch das Auslassen der ersten Mahlzeit des Tages - zuletzt in einer australischen Studie, die darin eine Quelle für Herzkrankheiten und Diabetes sieht. Ernährungsexperten geben jedoch Entwarnung. Zweimal frühstücken ist besser Die Wissenschaftler um Kylie Smith berichten im "American Journal of Clinical Nutrition", dass sich fehlendes Frühstück auf Dauer schädlich auf Bauchumfang, Blutinsulin und das Cholesterin auswirken kann. Das begünstige in Summe Herzleiden und Diabetes. Sie analysierten dazu Daten von 2.000 Australiern, die als Kinder und 20 Jahre später zu ihrem Frühstück befragt worden waren. Das Frühstück ist damit aus Sicht der Forscher tatsächlich die wichtigste Mahlzeit des Tages, wie oft behauptet wird. Kritik an dieser Aussage kommt von Alexandra Hofer, der Leiterin der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung http://www.oege.at. "Niemand sollte sich zu einem Frühstück zwingen, wenn er am Morgen nichts runterbringt. In diesem Fall reicht eine Tasse Tee oder Milch völlig, wenn er das dann am Vormittag mit einigen Scheiben Vollkornbrot, Gemüse und Joghurt nachholt. Wer hingegen ausgiebig frühstückt, begnügt sich am Vormittag mit einem Apfel. Es geht um die Summe dieses ersten und zweiten Frühstückes", so die Ernährungsexpertin. Leistungsspritze für den Körper Entsprechend gelassen sieht Hofer auch Warnungen, Kinder würden nicht ausreichend frühstücken. "Derartige Studienergebnisse stammen meist aus der Wirtschaft. Staatliche Ernährungsberichte zeigen aber klar, dass die Frühstücksgewohnheiten hierzulande bei Kindern nicht schlecht sind." Speziell im Kindergarten und in der Grundschule sind Frühstück und eine Zwischenmahlzeit am Vormittag die Regel, erst bei den Zehn- bis 14-Jährigen gibt es Einbrüche. "Gerade jugendliche Mädchen, die erste Diäterfahrungen machen, lassen das Frühstück manchmal dummerweise aus." Denn auch für die Wiener Ernährungswissenschaftlerin steht ausser Zweifel, dass das Frühstück eine wichtige Funktion innerhalb der täglichen Mahlzeiten besitzt. "Vor allem hebt es den niedrigen Blutzuckerspiegel am Morgen. Die aufgenommene Energie braucht der Körper, um seine Speicher aufzufüllen und in Folge Leistung, Gedächtnis und Konzentration in Schwung zu bringen." Gesundes Essen auch am Morgen Besonders die Annahme, dass ein ausgiebiges Frühstück vor Übergewicht schützt, ist für Hofer nicht richtig. "Erstens ist Ernährung nur ein Faktor neben Bewegung, Genen, sozialen oder anderen Ursachen. Zweitens zählt nicht das Ausmass der Mahlzeiten, sondern deren Gesamtkalorienzahl und wie man diese über den Tag verteilt." Generell sei es immer besser, öfters kleine statt wenige grosse Mahlzeiten einzulegen, und sich am Abend zurückzuhalten. Und auch beim Frühstück gilt: Nicht übertreiben und auf ausgewogene Nahrung achten. (pte 13.11.2010) | |