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17.1.2011 KURZNEWS 17. Januar 2011 Dioxin: Fast 1‘000 Betriebe neu gesperrt / Bernhard Kuster wird Direktor GastroSuisse / Dioxinskandal sorgt für Preiseinbruch am Schweinemarkt / Nestlé verhindert Verkauf von Denner Kaffee-Kapseln Dioxin: Fast 1‘000 Betriebe neu gesperrt 17.01.2011 - (lid) – Der Dioxin-Skandal in Deutschland weitet sich aus: Die Behörden haben 934 zusätzliche Betriebe gesperrt. Derweil geht die Nachfrage nach Schweinefleisch markant zurück. Grund für die erneute Sperrung: Die betroffenen Betriebe haben Tierfutter von einem Hersteller aus dem niedersächsischen Damme bezogen, der seine Lieferdaten laut aiz.com aber nicht an die Behörden geliefert hat. Dabei handelt es sich um 110 Legehennenbetriebe, 403 Schweinemastbetriebe und 248 Ferkelmastbetriebe. Gemäss Informationen des Landwirtschaftsministeriums Niedersachsens könnten während rund zehn Tagen Fleisch und Eier von diesen Höfen in den Verkauf gelangt sein. Aufgrund des Dioxin-Skandals sind die deutschen Konsumenten vorsichtiger geworden: So ging die Nachfrage nach Schweinefleisch gemäss agrarheute.com spürbar zurück, was zu einem Preiseinbruch führte. Innerhalb weniger Wochen sanken die Produzenten-Erlöse um mehr als 34 Euro pro Schwein. Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, beziffert den durch die Sperrung der Höfe entstandenen Schaden auf mehr als 100 Millionen Euro. Die Umsatzeinbussen beim Schweinefleisch und bei den Eiern seien aber um ein Mehrfaches grösser. Bernhard Kuster wird Direktor GastroSuisse (GastroSuisse 17. Januar 2011) - Bernhard Kuster, Dr. oec. publ., ist vom Vorstand GastroSuisse zum Direktor der grössten Branchenorganisation in der Schweiz für Hotellerie und Restauration gewählt worden. Bernhard Kuster ist seit 1. Oktober 2007 für GastroSuisse tätig und seither verantwortlich für die wirtschaftspolitische Interessenvertretung. Er übernimmt sein neues Amt am 1. Februar 2011. Bernhard Kuster (geb. 1974, ledig) weist ein fundiertes und praxisorientiertes Branchenwissen und sehr gute politische Fachkenntnisse aus. Er hat den Auftritt von GastroSuisse in Politik und Öffentlichkeit im Rahmen seiner wirtschaftspolitischen Tätigkeit für den Verband massgeblich mitgeprägt. Seine gute Verankerung im Verband und in der Branche, seine Kompetenz und sein hervorragendes Beziehungsnetz bilden eine vielversprechende Basis für seine neue Tätigkeit. "Ich bin überzeugt, dass Dr. Bernhard Kuster aufgrund seiner Ausbildung und seiner guten Kontakte in der Tourismusbranche einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung von GastroSuisse und somit der Branche leisten wird", erklärt GastroSuisse-Zentralpräsident Klaus Künzli im Namen des Vorstandes zur Wahl des neuen Direktors. Als Verantwortlicher für die Wirtschaftspolitik kämpfte Bernhard Kuster an vorderster Front für gute Rahmenbedingungen für das Gastgewerbe, gegen weitere Einschränkungen und für mehr unternehmerische Freiheit und Eigenverantwortung. Er beriet die Mitglieder bei Fragen zum Passivrauchschutz und setzt sich im Namen von GastroSuisse vehement gegen teilweise bestehende unverhältnismässige kantonale Verschärfungen ein. In seinen bisherigen Verantwortungsbereich gehörte unter anderem auch die Kontaktpflege mit den zuständigen Bundesämtern. Bernhard Kuster vertritt GastroSuisse in zahlreichen externen Projekten und Arbeitsgruppen, so unter anderem im Vorstand des Verbandes Elektronischer Zahlungsverkehr, in Kommissionen des Schweizerischen Gewerbeverbandes und bei der Arbeitsmarktbeobachtung verschiedener Deutschschweizer Kantone. Zu seinen aktuellsten politischen Geschäften zählen die Revision des Lebensmittelgesetzes und des Alkoholgesetzes. GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Gegen 21'000 Mitglieder (4000 Beherbergungsanbieter), organisiert in 26 Kantonalsektionen und vier Fachgruppen, gehören dem grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverband an. Dioxinskandal sorgt für Preiseinbruch am Schweinemarkt Bonn, 14. Januar 2011 (AMI) - Im Zuge des Dioxinskandals kaufen die Deutschen nach Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) weniger Schweinefleisch. Gleichzeitig klemmt das wichtige Exportventil. China und Südkorea haben ihre Grenzen für deutsches Schweinefleisch geschlossen. Aus anderen Ländern ist die Nachfrage schwach. Die Auswirkungen des Dioxinskandals bekommen nun vor allem die deutschen Landwirte zu spüren. Am Freitag den 14. Januar 2011 brach der Vereinigungspreis der Erzeugergemeinschaften um 23 Cent ein. Bereits zum Jahreswechsel hatten die Mäster einen Rückgang von 13 Cent zu verkraften. Für die Landwirtschaft bedeutet dies innerhalb weniger Wochen einen Erlösrückgang von mehr als 34 Euro je Schwein. Verschärft wird die Lage dadurch, dass in den vergangenen Wochen die Futterkosten stark gestiegen sind. Am Schweinemarkt ist in Folge des Dioxinskandals ein sehr grosses Überangebot entstanden. Das Angebot übertrifft die bis dato schwache Nachfrage der Schlachtbetriebe bei weitem. Es gibt regional massive Überhänge. Da die Schweine stetig an Gewicht zunehmen, entsteht Handlungsdruck. Die Schweine müssen schnellstmöglich aus den Ställen und vermarktet werden. Der Bedarf der Schlachtbetriebe an Schweinen ist jedoch begrenzt, da sich die Fleischnachfrage deutlich eingetrübt hat. Der historische Preiseinbruch dürfte nach Aussage von Dr. Dietmar Weiss, Bereichsleiter Fleischwirtschaft der AMI, dazu führen, dass die Schweineschlachtungen nun wieder steigen und sich die Überhänge langsam abbauen. Auf Seiten der Landwirtschaft hofft man so reinen Tisch zu machen, damit sich in wenigen Wochen die Verhältnisse bei wieder anziehenden Preisen normalisieren. Nestlé verhindert Verkauf von Denner Kaffee-Kapseln (Denner 11.1.2011) - Am 15. Dezember 2010 hat der führende Schweizer Discounter neue Kaffee-Kapseln ins Sortiment aufgenommen. Die qualitativ hochwertigen Denner-Kapseln, die kompatibel zu marktführenden Espresso Maschinen sind, müssen ab heute aus den Regalen in den Filialen verschwinden. Aufgrund eines superprovisorischen Entscheides des Handelsgerichtspräsidenten des Kantons St. Gallen, ist es Denner zurzeit verboten, die im Dezember 2010 lancierten Kaffee-Kapseln weiter zu verkaufen. Ebenso darf Denner keine Werbung mehr mit dem Slogan "Denner - was suscht?" schalten. Das Verfahren wurde von der Nestlé AG bzw. Nespresso AG angestrengt. Denner wurde am 10. Januar 2011 über diesen Entscheid informiert. Das Unternehmen hat 10 Tage Zeit, eine schriftliche Stellungnahme einzureichen. "Wir werden uns mit allen rechtlichen Mitteln gegen diesen Entscheid zur Wehr setzen", kommentiert Denner CEO Peter Bamert das weitere Vorgehen. "Nespresso versucht Konkurrenzprodukte vom Markt fernzuhalten - dies darf im Sinne eines freien Wettbewerbs und der Konsumenten nicht geduldet werden", so Bamert weiter. Denner kämpft schon seit über 40 Jahren für tiefe Preise in der Schweiz und wird dies auch in Zukunft tun. Die Denner Kaffee-Kapseln sind mit CHF 0.33 pro Kapsel preislich wesentlich günstiger als vergleichbare Produkte von Nespresso. Australien will Rindfleischexport steigern 11.01.2011 - (lid) – Australien will von den rückgehenden Viehbeständen in Brasilien und Argentinien profitieren und 2011 mehr Rindfleisch exportieren. Zurzeit ist Australien nach Brasilien der zweitgrösste Rindfleischexporteur der Welt, wie aiz.info schreibt. Die Exportzunahme soll unter anderem dank dem grösseren Bedarf von Russland möglich sein. Die dortige Nachfrage kann nicht mehr durch südamerikanische Importe gedeckt werden. Bereits 2010 haben sich die australischen Exporte nach Russland auf insgesamt 57‘000 Tonnen vervierfacht. Insgesamt wurden 923‘000 Tonnen Rindfleisch exportiert. Probleme macht aber derzeit auch bei der Rindfleischproduktion das Hochwasser. Die besonders betroffene Provinz Queensland ist der wichtigste australische Rindfleischerzeuger. Experten gehen davon aus, dass die Produktion bis in den März hinein gestört werden wird. Der Jahresstart verläuft allerdings bei den Exporten traditionell nur schleppend. BfR-Forschungsprojekt über Schwermetalle und Dioxine: die Resultate BfR 7.1.2011 - Der Abschlussbericht des Forschungsprojektes „Lebensmittelbedingte Exposition gegenüber Umweltkontaminanten“ (LExUKon) liegt vor. In dem Projekt haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Forschungs- und Beratungsinstituts für Gefahrstoffe (FoBiG) und der Universität Bremen berechnet, welche Mengen Cadmium, Blei, Quecksilber, Dioxine und polychlorierte Biphenyle (PCB) Verbraucherinnen und Verbraucher üblicherweise mit der Nahrung aufnehmen. Hauptquelle für die Cadmiumaufnahme sind demnach Gemüse und Getreide. Blei nehmen Verbraucherinnen und Verbraucher in erster Linie über Getränke und Getreide auf. Methylquecksilber ist hauptsächlich in Fisch enthalten, während für Dioxine und PCB vor allem Milchprodukte und Fleisch ausschlaggebend sind. „Diese Erkenntnisse sind für die Risikobewertung von hoher Bedeutung“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Damit können wir das Ausmass einer möglichen gesundheitlichen Gefährdung durch kontaminierte Lebensmittel besser abschätzen.“ Der Projektbericht ist als Broschüre erschienen und beim BfR erhältlich. Über Lebensmittel nehmen Menschen nicht nur wertvolle Stoffe wie Vitamine und Mineralstoffe auf, sondern auch unerwünschte Stoffe, die in bestimmten Mengen der Gesundheit schaden können, so zum Beispiel sogenannte Umweltkontaminanten. Dazu zählen Schwermetalle und Dioxine, die über Verunreinigungen der Luft, des Wassers und des Bodens in Lebensmittel gelangen können. Um die Risiken solcher Stoffe abschätzen zu können, stellt sich die Frage, in welchen Mengen sie in Lebensmitteln vorkommen und in welchen Mengen Verbraucherinnen und Verbraucher diese Lebensmittel essen. Das stand im Mittelpunkt des Projektes LExUKon. Hier wurden standardisierte Methoden zur Auswertung von Verzehrsmengen und zu Gehaltsdaten von Lebensmitteln mit Umweltkontaminanten entwickelt und angewendet. Möglich war dies auf der Grundlage von Daten aus der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II) des Max Rubner-Instituts (MRI) und dem Lebensmittel-Monitoring des Bundesamtes für Verbraucherschutz (BVL). Dabei wurde die Aufnahme von Umweltkontaminanten über Lebensmittel für die Gesamtbevölkerung unter Berücksichtigung unterschiedlicher Verzehrsgewohnheiten sowie individueller Lebensstile ermittelt. So stellte sich zum Beispiel heraus, dass Verbraucherinnen und Verbraucher mit zunehmendem Alter mehr Fisch essen und damit unter anderem auch mehr Methylquecksilber aufnehmen als jüngere Personen. Der Abschlussbericht des Forschungsprojektes ist als BfR-Broschüre erschienen. Er enthält Angaben dazu, in welchem Umfang Verbraucherinnen und Verbraucher die Umweltkontaminanten Cadmium, Blei, Quecksilber, Dioxine und PCB über Lebensmittel aufnehmen. Die Broschüre steht auf der Internetseite des BfR http://www.bfr.bund.de kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung. Das Heft kann auch per Fax unter 030-18412-4970 und per E-Mail publikationen@bfr.bund.de bestellt werden. Das BFR über sich selbst: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen. | |