![]() Fleisch & Delikatessen: Report | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fleisch & Delikatessen Käsen auf der Alp Alpkäse ist eine Rarität und dank der Alpkräuter, welche die Kühe bei der Sömmerung auf den Alpweiden fressen, sowohl schmackhafter als auch gesünder verglichen mit Berg- oder Talkäse. Ausserdem erlaubt die Alpkäserei den Sennen, ihre Milch selbst zu veredeln. Dies geschieht nach modernen Prinzipien aber meistens in einer sehr einfachen Infrastruktur. «foodaktuell» beobachtete die Herstellung von Berner Hobelkäse AOC auf der Alp Krinnen im Saanenland. Fotoreportage.
Die Abendmilch wird im Brunnen kühlgehalten und morgens mit der Morgenmilch gemischt. Für Hartkäse wird die Milch weder thermisiert noch pasteurisiert, dadurch entwickelt sich ein würziger Geschmack.
Nach einer halben Stunde (die Milch wird dick und aus dem Milchzucker entsteht Milchsäure) rührt man zwanzig Minuten, zuerst mit der Schaufel, dann mit der Harfe, um die Gallerte («Schluck») zu zerteilen.
Den Strom liefert ein Generator hinter der Hütte – übrigens auch für die Melkmaschine und die Stubenlampe. Das Kessi fasst 300 Liter Milch, und eine Füllung ergibt zwei Käselaibe.
Von der Molke (mit Bakterienkultur) nimmt man drei Liter weg und erwärmt sie in der Pfanne auf 63 Grad, um unerwünschte Bakterienarten zu dezimieren aber die Milchsäurebakterien zu schonen. Damit impft man die Milch am nächsten Tag.
Die Molke wird über eine Leitung in den weiter unten gelegenen Stall geführt, um damit Schweine zu mästen. Diese bleiben meistens im Stall, da sie auch auf einer Alp zuviel Landschaden anrichten, wenn sie auf der Weide suhlen.
Zum Pressen gibt es einen ausgeklügelten Mechanismus, den Theres Reichbach im Bild betätigt.
Nach einigen Tagen, wenn der kleine Keller voll ist, bringt der Senn die Laibe ins Tal. Die Molkerei Gsteig kauft sie und affiniert sie weiter während zwei bis vier Jahren. Die Sortenorganisation für Berner Alp- und Hobelkäse «Casalp» taxiert die Qualität nach Punkten.
Die Kühe (Simmentaler Rasse) sind nachts auf der Weide und tags im kühlen Stall. Wenn die Weiden abgegrast sind Anfang September, treibt der Senn die Herde ins Tal. Das Grossvieh maschiert, die Schweine dürfen fahren.
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