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2.11.2011: nachrichten
2.11.2011
Rekord bei Agrarexporten im 2011

Rekordhoher Export von Landwirtschaftsprodukten, rückläufiges Einkommen der Bauern und ein gestiegener Selbstversorgungsgrad: Das zeigt der „Agrarbericht 2011“ des BLW



2010 beliefen sich die Exporte mit landwirtschaftlichen Gütern auf 7,8 Mrd. Franken. Noch nie konnte so viel ausgeführt werden. Die Einfuhren blieben mit 11,5 Mrd. Franken hingegen stabil. Damit übersteigen die Importe die Exporte um 3,7 Mrd. Franken – der tiefste Wert in den letzten 20 Jahren. Das zeigt der „Agrarbericht 2011“ des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW).


Der Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen hat sich im Berichtsjahr insgesamt positiv entwickelt. Gegenüber 2009 blieben die Importe stabil und die Exporte konnten weiter ausgebaut werden. Die Handelsbilanz bei den Landwirtschaftsprodukten schloss auch 2010 mit einem Importüberschuss ab, mit 3,7 Mrd. Fr. war er so tief wie noch nie.

Im Berichtsjahr stammten rund 77 % der Landwirtschaftsimporte aus der EU. 62 % der Exporte wurden in den EU-Raum getätigt. Die Handelsbilanz mit der EU bei den Landwirtschaftsprodukten schloss 2010 mit einem Importüberschuss von 4,0 Mrd. Fr. ab.

Die Schweiz ist bezüglich Nahrungsmittel ein stark importorientiertes Land. Bei allen Produktekategorien werden namhafte Einfuhren getätigt. Bei den Ausfuhren dominieren verarbeitete Produkte. Nur wenig Exporte gibt es bei Gemüsen und Früchten und bei Fleisch und Fleischprodukten. In diesen Produktekategorien sind die Importüberschüsse gross. Ziemlich ausgeglichen ist die Handelsbilanz bei Getränken, Nahrungsmittelzubereitungen und bei Milchprodukten.

Selbstversorgungsgrad höher als im Vorjahr Beim Selbstversorgungsgrad wird unterschieden zwischen einem Selbstversorgungsgrad brutto und einem Selbstversorgungsgrad netto, wobei beim Selbstversorgungsgrad netto berücksichtigt wird, dass ein Teil der Inlandproduktion auf importierten Futtermitteln beruht.

Das Schwergewicht der Schweizer Landwirtschaft liegt auf der tierischen Produktion, was auch den verhältnismässig hohen Selbstversorgungsgrad in diesem Bereich erklärt. 2009 lag der Inlandanteil bei tierischen Produkten mit 95,2 % über zwei Prozentpunkte höher als 2008 (92,9 %) und gut 4 Prozentpunkte höher als 2007 (91,0 %).

Der Anteil bei pflanzlichen Produkten stieg 2009 ebenfalls um 2 Prozentpunkte gegenüber 2008 auf 47,9 %. Insgesamt lag 2009 der Selbstversorgungsgrad brutto mit 63,3 % fast zwei Prozentpunkte höher als 2008 (61,4 %). Der Selbstversorgungsgrad netto lag 2009 bei 56,0 %, was 1,2 Prozentpunkte höher ist als 2008. (BLW-Direktor Bernard Lehmann)

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