15.11.2011: nachrichten | |
15.11.2011 KURZNEWS 15. November 2011 Erhöhung der Verkäsungszulage / Weniger Salz ist möglich / Swissness: Nationalratskommission will nur noch 60 Prozent Schweizer Rohstoffe / Lebensmittel sollen von Cassis-de-Dijon ausgenommen werden Fromarte will temporäre Erhöhung der Verkäsungszulage (LID 14.11.2011) - Der Käseimport in die Schweiz ist ungebremst stark. Die Exporte sinken. Der Währungskurs ist immer noch ungünstig. Fromarte fordert eine Erhöhung der Verkäsungszulage. "Die Verkäsungszulage ist der Treibstoff für die Lokomotive Käse", sagte Jacques Gygax, Direktor von Fromarte am Tag der Milchwirtschaft in Schwyz. Besonders zu Zeiten mit dem schwachen Euro, wo sich Schweizer Käse im Ausland aufgrund des hohen Preises nur schwer gegen die Konkurrenz durchsetzen kann. Die notwendigen Preiserhöhungen können im Ausland nicht mehr durchgesetzt werden, wie auch Fromarte Präsident, René Kolly, die Lage bezeichnete. So bestehe bei zahlreichen Produkten die Gefahr, dass sie aus dem Sortiment genommen werden. Es sind laut Fromarte mehrere Massnahmen nötig um die Wettbewerbsfähigkeit der Käsebranche zu steigern. Eine davon wäre im Rahmen der Vernehmlassung zur Agrarpolititk 2014-2017, die Beibehaltung, respektive die Verkäsungszulage zu erhöhen. Schon vor einiger Zeit hat Fromarte Bundesrat Johann Schneider-Amman zu einem Gespräch getroffen. Dieser gewährte einen zusätzlichen Kredit zur Absatzförderung von 3,8 Millionen Franken. Am Tag der Milchwirtschaft betonte Fromarte zudem, dass die Branchenorganisation Milch (BOM), für die Stabilität des Milchmarktes sorgt. BAG-Projekte bestätigen: Weniger Salz ist möglich BAG 14.11.2011 - Ergebnisse einer nationalen Studie des Bundesamts für Gesundheit (BAG) bestätigen, dass in der Schweiz zu viel Salz konsumiert wird. Die Studie wurde im Rahmen der Salzstrategie 2008 - 2012 des BAG durchgeführt, welche zum Ziel hat, den Verbrauch von Salz zu reduzieren. Die Salzstrategie wird unter dem Dach des Nationalen Programms Ernährung und Bewegung 2008-2012 durchgeführt. In einem weiteren Projekt hat die Berner Fachhochschule Mög-lichkeiten aufgezeigt, wie in der Lebensmittelindustrie, respektive der Gemein-schaftsgastronomie (Personalrestaurants, Mensen usw.), die Salzmenge ohne Geschmacksverlust reduziert werden kann. Die vom BAG in Auftrag gegebene nationale Studie wurde vom Centre Hospitalier Universitaire Vaudois CHUV in Lausanne durchgeführt. Rund 1500 Personen wurden auf Salzkonsum und Bluthochdruck hin untersucht, und das Resultat zeigt, dass der tägliche Salzkonsum der Schweizer Bevölkerung weit über der von der WHO empfohlenen Tageshöchstmenge von 5 g pro Kopf liegt. In der Schweiz werden im Mittel 9.1 g Salz pro Tag und Person konsumiert, wobei Männer mit 10.6 g pro Tag mehr Salz zu sich nehmen als Frauen (7.8 g pro Tag). Gleichzeitig wurde in der Studie der Bluthochdruck untersucht: 25.6% der getesteten Personen leiden unter Bluthochdruck; Männer sind mit 32.3% stärker betroffen als Frauen mit 19.1%. Die Studie wurde im Rahmen der Salzstrategie 2008 - 2012 des BAG durchgeführt, welche vorsieht, den Salzkonsum bis 2012 Schritt für Schritt auf weniger als 8 g pro Tag und Person zu senken, denn ein hoher Salzkonsum erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankung. In zwei Folgeprojekten wurden Möglichkeiten der Reduktion aufgezeigt: Die Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft SHL klärte in Zusammenarbeit mit Wirtschaftspartnern die technologische Machbarkeit, Lebensmittelsicherheit und sensorische Akzeptanz einer Salzreduktion für ausgewählte Produkte der Lebensmittelkategorien Brot und Backwaren, Käse und Käseerzeugnisse, Fleischerzeugnisse und Fertiggerichte. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Salzreduktion im getesteten Umfang technologisch umsetzbar ist und die Lebensmittelsicherheit nicht beeinträchtigt. Zudem wurden alle mittels Konsumententests untersuchten salzreduzierten Produkte von Testpersonen akzeptiert; bei einigen Produkten wurde die salzreduzierte Variante sogar bevorzugt. Für 11 Produktgruppen wurden deshalb Zielwerte für kurzfristig umsetzbare Salzgehalte sowie Empfehlungen zur Salzreduktion abgeleitet. Der Fachbereich Gesundheit der Berner Fachhochschule (BFH) prüfte die Salzeinbringung bei der Mahlzeitenzubereitung in der Gemeinschaftsgastronomie - vom Ausgangsprodukt bis zur Abgabe der Mahlzeiten. Auf dieser Grundlage erarbeitete die Schule gemeinsam mit engagierten Branchenpartnern fünf Massnahmen, die längerfristig zu einer Reduktion der Salzaufnahme in der Gemeinschaftsgastronomie beitragen können. Dies sind der Aufbau einer Datenbank mit den Salzgehalten von Produkten, die Erarbeitung von Rezepturen für weniger gesalzene, ausgewogene und schmackhafte Gerichte, das Optimieren von Portionen bei der Selbstbedienung, und ein alternatives Angebot an Würzmitteln (z.B. Kräuter, Gewürze). Abgerundet werden diese Massnahmen durch Trainings „on-the-job", angefangen bei der Ausbildung von Jungköchen. In Orientierung an die Schweizer Qualitätsstandards für eine gesundheitsfördernde Gemeinschaftsgastronomie ist es das Ziel, den Salzkonsum zu reduzieren, ohne dabei den Geschmack der Gerichte zu tangieren. Die beiden Projekte unterstützen auch die Initiative „actionsanté", welche das BAG 2009 lanciert hat. „actionsanté" ermöglicht es, dass Unternehmen ihre Produkte und Aktivitäten auf freiwilliger Basis optimieren und somit einen Beitrag zur Gesundheit der Schweizer Bevölkerung leisten können. Das BAG wird nun mit den Lebensmittelherstellern und der Gastronomie eine gemeinsame Vorgehensweise bei der Salzreduktion festlegen und die Situation weiter verfolgen. Richtigstellung: Keine Listerien in Schweizer Tilsiter und Schweizer Raclette Am 15. November 2011 hat der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Ale-xander Bonde (36, Grüne) vor dem Verzehr der Käse der Alphof Käserei in Lauterstein (Deutschland) gewarnt. Fälschlicherweise wurde dabei auch vor Schweizer Tilsiter und Raclette gewarnt. Die Sortenorganisation Tilsiter und die Switzerland Cheese Marketing distanzieren sich von dieser Falschmeldung. Die Käse aus der Schweiz sind vom Listerienbefall nicht betroffen. Schweizer Tilsiter und Schweizer Raclette werden nur in der Schweiz hergestellt. Dies unter strengen Hygiene- und Qualitätskontrollen. Bei dem von Listerien befallenen Käsen handelt es sich um Imitate, die von der Käserei Alphof in Deutschland hergestellt werden. (Switzerland Cheese Marketing AG 15.11.2011) Guide MICHELIN Schweiz 2012 erscheint Der Aufschwung der Schweizer Top-Gastronomie hält weiter an. Die unabhängigen Tester des Guide MICHELIN Schweiz 2012 zeichneten zwei Restaurants neu mit jeweils zwei Sternen aus. Elf weitere Häuser erhielten erstmals einen Michelin Stern. Die Auswahl durch die unabhängig und anonym arbeitenden Tester belegt das hohe Niveau der Gastronomie zwischen St.Gallen, Basel, Genf und Lugano. Mit insgesamt 96 Sterne- Restaurants gehört die Schweiz zu den Ländern mit den meisten Michelin Sternen pro Einwohner in Europa. Die neue Ausgabe des Guide MICHELIN Schweiz 2012 kommt am 17. November 2011 in den Handel. Ein historisches Hoch gibt es auch bei den mit einem "Bib Gourmand" empfohlenen Restaurants: von 87 empfohlenen Häusern, erhalten 16 Häuser diese Auszeichnung für sorgfältig zubereitete Mahlzeiten zu einem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis zum ersten Mal. Auf 520 Seiten empfiehlt der Guide MICHELIN Schweiz 2012 insgesamt 864 Hotels und 864 Restaurants in allen Komfort- und Preiskategorien. Das Spektrum der gelisteten Häuser reicht von der einfachen und gut geführten Familienpension über das Sport- und Wellness-Haus bis hin zum traditionsreichen Grand Hotel sowie vom Landgasthof zum Gourmetlokal. Diese Vielfalt macht den Guide MICHELIN zum idealen Nachschlagewerk für Ferien- und Geschäftsreisende. Die Zahl der Schweizer 3-Sterne-Häuser bleibt mit zwei Adressen auf dem Niveau der Vorjahre. Ein Hoch ist dagegen bei den 2-Sterne-Restaurants mit insgesamt 18 Adressen zu verzeichnen. Als Aufsteiger in die 2-Sterne-Klasse listet der Guide MICHELIN das "Floris" in Anières (Kanton Genf) und das seit 2009 ebenfalls mit einem Stern ausgezeichnete "Mesa" in Zürich. Damit beherbergt die grösste Stadt der Schweiz erstmals zwei Häuser der 2-Sterne-Kategorie. 76 Schweizer Häuser zeichneten die Michelin Inspektoren mit einem Stern aus. Drei Betriebe sind "Hoffnungsträger" für einen Stern. (Michelin Schweiz 15.11.2011) Coop ruft rund 800 Brotevorsorglich zurück (Coop 11.11.2011) - Betroffen vom aktuellen Rückruf sind Ruchbrot 1kg (600 Stück) sowie Bio Chärne Baguette 280gr (192 Stück) in Selbstbedienung, welche in der Region Ostschweiz verkauft wurden. Die rund 800 Brote können kleine Metallspäne aufweisen. Der Verzehr der Brote kann im äussersten Fall zu inneren Verletzungen führen. Kunden, welche diese Brote respektive Restbestände bei sich zu Hause vorrätig haben, sind gebeten, diese in ihre Verkaufsstelle zurück zu bringen. Der Verkaufspreis wird zurückerstattet. Aufgrund von Montagearbeiten im Produktionsgebäude der Coop Grossbäckerei Gossau SG ist es trotz minimaler Wahrscheinlichkeit nicht auszuschliessen, dass kleine Metallspäne (bis max. 1cm Länge) in die Teigmasse der ersten zwei produzierten Brotsorten gelangt sind. Coop hat daher vorsorglich beschlossen, die Brote in den betroffenen Regionen und Verkaufsstellen zurückzurufen. Art der Gefahr: Brote, welche am 11.11.11 gekauft wurden, können kleine Metallspäne (bis max. 1cm Länge) aufweisen. Der Verzehr der Brote kann im äussersten Fall zu inneren Verletzungen führen. Betroffener Artikel: Betroffen sind die Artikel mit folgender Kennzeichnung: 3.041.723 Coop Qualité& Prix Ruchbrot 1kg 4.132.135 Naturaplan Bio Chärne Baguette 280gr Ausmass: Dem Coop Konsumentendienst liegen bis jetzt keine Meldungen über gesundheitliche Beeinträchtigungen vor. Massnahmen zur Vermeidung: Die Kundschaft ist gebeten, diese Brote, respektive Restbestände, nicht zu konsumieren. Der Artikel ist bereits für den Verkauf gesperrt. In sämtlichen Verkaufsstellen wurde der Verkauf des betroffenen Artikels eingestellt und der Artikel aus den Regalen entfernt. Am 11.11.11 gekaufte Brote können in die Verkaufsstelle zurück gebracht werden, in der sie gekauft worden sind. Der Verkaufspreis wird zurückerstattet. Für weitere Auskünfte können sich die Kundinnen und Kunden an den Coop Konsumentendienst wenden. Unter der Woche unter der Tel. Nr. 0848 888 444 sowie am Wochenende unter 078 946 10 01. Das Kantonale Labor Basel-Stadt wurde von Coop informiert. Swissness: Nationalratskommission will nur noch 60 Prozent Schweizer Rohstoffe 11.11.2011 - (lid) – Die Rechtskommission des Nationalrats will in stark verarbeiteten Lebensmitteln bereits bei 60 Prozent verwendeten Schweizer Rohstoffen das Label Schweiz zulassen. Der Bundesrat wollte einen Anteil von 80 Prozent Schweizer Rohstoffe vorschreiben, damit mit der Schweizer Flagge geworben werden kann. Im Oktober hatte auch die Rechtskommission noch auf 80 Prozent bei stark verarbeiteten Produkten beharrt, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Nach wie vor gelten soll die Regel, dass bei stark verarbeiteten Produkten 60 Prozent der Herstellungskosten in der Schweiz anfallen müssen. Bei schwach verarbeiteten Produkten soll die 80 Prozent-Regel gelten. Der Nationalrat wird das Geschäft wahrscheinlich in der Frühlingssession behandeln. Der Schweizerische Bauernverband (SBV) hat bereits eine Volksinitiative angekündigt, falls die Swissness-Vorlage verwässert werden sollte. Die SBV-Delegierten beschliessen nächsten Donnerstag an der Delegiertenversammlung über die Initiative. Deliciel AG produziert in Birmenstorf für HUG AG (Deliciel 11.11.2011) - Ab Herbst produziert Deliciel AG für die traditionsreiche, bekannte HUG AG Tiefkühlbackwaren (Chäschüechli, Pizzen, Mini-Pizzen und Mini- Chüechli). Dafür wurden in den vergangenen Wochen Produktionsanlagen von HUG AG in Malters übernommenen und in die von Deliciel AG für 2 Millionen Franken umgestalteten Räume auf einer Fläche 750m2 installiert und in Betrieb gesetzt. In Anwesenheit von diversen Kunden und Gästen wurde die Produktionslinie offiziell durch Deliciel AG in Betrieb genommen. Dank der minutiösen Vorbereitung und der Zusammenarbeit der erfahrenen Mitarbeiter von Deliciel und HUG ist sichergestellt, dass die Produkte den gewohnt hohen Qualitätsansprüchen von Deliciel und HUG entsprechen. Die Zahl der Deliciel-Arbeitskräfte wuchs um 10 auf über 110 an. Die Neu- und Umbauarbeiten sowie die Zusammenführung der Produktion konnte innerhalb eines Jahres verwirklicht werden. Die Vermarktung und der Vertrieb der HUG-Produkte beleiben nach wie vor im Aufgabenbereich der HUG AG. An der Feier, die dem Aus- und Umbau des Unternehmens Deliciel AG und der angelaufenen gemeinsamen Produktion galt, betonte Geschäftsführer Hanspeter Oppliger die Chancen, die sich durch die Zusammenführung des Wissens und der Erfahrungen von zwei Firmen, die in einem nahe verwandten Bereich tätig sind, ergeben. Die Qualität der Erzeugnisse, welche den ausgezeichneten Ruf der beiden Unternehmen bestätigte und festigte, bleibe garantiert. Zudem seien damit hervorragende Voraussetzungen für weitere Innovationen geschaffen worden. Die Deliciel AG wurde 1971 vom kürzlich verstorbenen Mövenpick-Gründer Ueli Prager gegründet und belieferte in der Vergangenheit den Handel mit zahlreichen Mövenpick- Spezialitäten wie Ice-Cream, Rauchlachs und auch Salatsaucen. Ihr heutiger Fokus richtet sich auf die Herstellung hochwertiger Tiefkühl-Backwarenspezialitäten, welche sowohl in der Schweiz als auch im benachbarten Ausland verkauft werden. Barry Callebaut kann Marktanteil steigern 10.11.2011 - (lid) – Der weltgrösste Schokoladenproduzent Barry Callebaut konnte seine Marktanteile im Geschäftsjahr 2010/11 steigern. Der Reingewinn ging hingegen wegen des Verkaufs der Stollwerck-Gruppe zurück. Der Reingewinn sank von 251,7 Millionen Franken auf 176,8 Millionen Franken, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Grund ist der Verkauf der Stollwerck-Gruppe, die nur mit einem Verlust abgestossen werden konnte. Die Verkaufsmenge von Barry Callebaut wuchs um 7,2 Prozent auf 1,296 Millionen Tonnen. Lebensmittel sollen von Cassis-de-Dijon ausgenommen werden 09.11.2011 - (lid) – Die Wirtschaftskommission des Nationalrates (WAK-S) will Lebensmittel von Cassis-de-Dijon-Prinzip ausnehmen. Die WAK-S stimmte einer entsprechenden parlamentarischen Initiative von SBV-Direktor Jacques Bourgeois knapp mit 13 zu 12 Stimmen zu, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Die Kommissionsmehrheit ist der Ansicht, dass mit dem Cassis-de-Dijon-Prinzip die Qualitätsstrategie gefährdet wird. Wenn auch die WAK des Ständerats zustimmt, kann ein Entwurf zur Gesetzesänderung erarbeitet werden. Nach dem Cassis-de-Dijon-Prinzip werden Produkte in allen EU-Staaten zugelassen, wenn sie in einem Mitgliedstaat erlaubt sind. Die Schweiz hat das Cassis-de-Dijon-Prinzip 2010 einseitig übernommen. Lebensmittel müssen zusätzlich vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) bewilligt werden. Nach Einführung des Prinzips kam es unter anderem zu Bewilligungen für Lebensmittel, die nicht dem Schweizer Standard entsprechen, wie etwa Schinken oder Apfelwein mit hohem Wasseranteil. Beschwerden von landwirtschaftlichen Verbänden wurden vom Bundesverwaltungsgericht und teils vom Bundesgericht mit der Begründung abgewiesen, dass die Verbände nicht beschwerdeberechtigt seien. | |