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21.8.2012 KURZNEWS 21. August 2012 Klonen von Tieren und Lebensmittelsicherheit / Absinth als geschützte geografische Angabe / Raclette verzeichnet Rekordabsatz / Forscher entwickeln Halbfett-Schokolade Klonen von Tieren und Lebensmittelsicherheit Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat am 05.07.2012 eine auf Ersuchen der EU-Kommission erstellte wissenschaftliche Stellungnahme veröffentlicht, in der den jüngsten Forschungsarbeiten zu geklonten Tieren und deren Nachkommen zu Zwecken der Lebensmittelerzeugung Rechnung getragen wird. Im Anschluss an einen Aufruf der Behörde zur Einreichung von Daten und nach Diskussionen mit Sachverständigen in dem Bereich bekräftigt die EFSA die Erkenntnisse aus ihren früheren Arbeiten. In Bezug auf die Lebensmittelsicherheit gibt es keine Hinweise darauf, dass Unterschiede bestehen zwischen Lebensmittelerzeugnissen, die von gesunden Klonen oder deren Nachkommen stammen (insbesondere Milch und Fleisch), und Lebensmittelerzeugnissen, die aus gesunden, herkömmlich gezüchteten Tieren gewonnen werden. Die Behörde räumt allerdings ein, dass mit dieser Technologie nach wie vor Bedenken in Bezug auf Tiergesundheit und Tierschutz verbunden sind. (behrs 21. August 2012 / Pressemitteilung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vom 05.07.2012: www.efsa.europa.eu) Hohe Futtermittelpreise machen Tierhaltern zu schaffen 20.08.2012 - (lid) – Die wegen der Ernteausfälle in den USA gestiegenen globalen Futtermittelpreise verursachen auch bei Schweizer Tierhaltern Probleme. Stark betroffen sind die Schweineproduzenten. Suisseporcs-Geschäftsführer Felix Grob bezifferte gegenüber der SDA die Mehrkosten für die Schweinebranche auf rund 60 Millionen Franken. Die Schweineproduzenten haben seit längerem mit tiefen Preisen zu kämpfen, weshalb sie die hohen Futterkosten umso mehr belasten. Suisseporcs erhofft sich nun vom Bund Massnahmen zur Minderung der Kostensteigerungen. Ebenfalls von den hohen Preise betroffen sind unter anderem die Geflügelhalter. Absinth als geschützte geografische Angabe 16.08.2012 - (lid) – Die Bezeichnungen Absinth, Fée Verte und La Bleue sollen zukünftig als geschützte geografische Angabe gelten. Einsprachen gegen das Vorhaben wurden vom Bundesamt für Landwirtschaft abgewiesen. Das Bundesamt für Landwirtschaft hat festgelegt, dass es sich bei den Namen Absinth, Fée Verte und La Bleue nicht lediglich um Gattungsbezeichnungen, sondern um Benennungen handelt, welche auf die Tradition der Spirituose im Val-de-Travers im heutigen Neuenburg verweisen. Das Getränk werde eindeutig mit dieser Region in Verbindung gebracht und erfülle damit die Bedingungen für eine traditionelle Bezeichnung, schreibt das BLW. Aus diesem Grund wurden die Termini Absinth, Fée Verte und La Bleue als geschützte geografische Angabe deklariert. Die Eintragung der Wermutspirituose als GGA- bzw. IGP-Produkt hatte 42 Einsprachen zufolge, wovon 20 aus dem Ausland stammten. Die Forderungen um eine Ausweitung des geografischen Gebietes wurden vom BLW mit dem Argument abgelehnt, das öffentliche Interesse bezüglich einer Eintragung sei dem privatwirtschaftlichen Interesse der Einsprecher vorzuziehen. Berechtigt zur Verwendung der Namen ist dementsprechend nur, wer die Auflagen eines Pflichtenheftes erfüllt, in welchem unter anderem die geografische Herkunft und die Herstellungsverfahren geregelt sind. Der Entscheid des BLW kann allerdings innerhalb der nächsten 30 Tage beim Bundesverwaltungsgericht angefochten werden. Raclette verzeichnet Rekordabsatz von +13% Der Verbrauch von Raclette ist im ersten Halbjahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 324 Tonnen oder 13 Prozent auf eine Rekordmenge von 2‘794 Tonnen angestiegen. Gleichzeitig konnte die Produktionsmenge um 725 Tonnen oder 16 Prozent auf 5‘152 Tonnen ausgedehnt werden. Der Verein Raclette Suisse verzeichnet nach den eher verhaltenen Absät-zen im Kalenderjahr 2011 im ersten Semester 2012 mit einer Zunahme beim Verbrauch der Privathaushalte von 324 Tonnen oder 13 Prozent einen Rekordabsatz, welcher seit 2009 nicht mehr erreicht wurde. Dies trotz der negativen Entwicklung der Konsumentenstimmung, welche im April 2012 einen Wert von -8 und im Juli -17 Punkte erreichte. Raclette Suisse schreibt die sehr positive Entwicklung der Nachfrage im Bereich der Privat-haushalte, auf die sich unsere Werbung beschränkt, den Erfolg vorab der neuen Kampagne „Rigugegl – Raclette isch guet und git e gueti Luune“ wie auch dem eher kühlen und nassen Wetter des ersten Semester 2012 zu. Im selben Zeitraum hat sich die Produktionsmenge von Schweizer Raclette um 725 Tonnen oder 16.4 Prozent auf 5‘152 Tonnen ausgedehnt (VJ 4‘427 t). Der Verein ist zuversichtlich, dass aufgrund der zunehmenden Einwande-rung der Konsum auch in Zukunft weiter steigen wird. (Raclette Suisse) Forscher entwickeln Halbfett-Schokolade Britische Forscher haben eine Schokolade entwickelt, die nur noch halb so viel Fett enthält wie herkömmliche. Sie ersetzten dafür einen Grossteil des Fettes aus Kakaobutter und Milch durch winzige Fruchtsaft-Tröpfchen. Eine spezielle Technik, die sogenannte Pickering-Emulsion, sorge dafür, dass die neue Halbfettschokolade genauso cremig sei und auf der Zunge zergehe wie ihr fettigeres Gegenstück, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "Journal of Materials Chemistry". "Wir haben einen Weg gefunden, alle Dinge beizubehalten, die die Schokolade schokoladig machen, aber mit Fruchtsaft statt mit Fett", sagt Studienleiter Stefan Bon von der University of Warwick. Man habe bereits Vollmilch-, weisse und Zartbitterschokolade mit halbiertem Fettgehalt hergestellt. "Jeder liebt Schokolade, aber leider wissen wir auch, dass sie viel Fett enthält", sagt Bon. Es sei aber das Fett, das der Schokolade ihre wunderbaren Eigenschaften verleihe. Sie sei einerseits knackig, wenn man sie zerbreche, zerschmelze aber cremig auf der Zunge. Jetzt aber sei das gelungen, indem ein Teil der winzigen Fettkügelchen, die normalerweise in der Schokoladen enthalten seien, durch kalorienarmem Orangen- und Cranberrysaft ersetzt worden sei. Mit zugelassenen Zusatzstoffen erzeugten sie Fruchtsaft-Kügelchen, die nicht miteinander verschmelzen. Allerdings, so räumen die Forscher ein, schmecke die neue Halbfett-Schokolade noch deutlich nach Frucht. Man könne den Schokoladengeschmack aber erhalten, indem man zukünftig den Fruchtsaft durch eine Lösung aus Wasser und Ascorbinsäure ersetze. "Unsere Studie ist nur der erste Schritt zu einer gesünderen Schokolade", sagt Bon. Die grundlegende Chemie sei nun dafür entwickelt worden. Jetzt hoffen die Forscher, dass die Süsswarenindustrie ihre Methode übernimmt, um daraus schmackhafte, fettärmere Schokoladenriegel und -tafeln herzustellen. (swissinfo/sda 15.8.2012) SALS sieht negativen Trend durch Freihandel 14.08.2012 - (lid) – Laut einer Studie, die im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz verfasst wurde, hat sich seit Einführung des Freihandels beim Käse die Aussenhandelsbilanz verschlechtert. Aufgrund der Schlussfolgerungen der Studie gelte es nun den einseitigen Abbau des Grenzschutzes, insbesondere für den Milchmarkt, sowie jeglichen Versuch der schrittweisen Einführung des Freihandels im Rahmen der AP 14-17 unverzüglich zu stoppen, wie die Schweizerische Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (SALS), Auftraggeberin der Studie, in einer Medienmitteilung schreibt. Gemäss der Studie hat Schweizer Käse im Inlandmarkt seit Einführung des Freihandels im Käsebereich vier Prozent Marktanteil gegenüber der EU-Konkurrenz verloren. Der verstärkte Wettbewerb führte demzufolge zu einem tieferen Preisniveau. Eine ähnliche Bilanz zieht die Studie im Joghurtmarkt, wo ein relativer Marktanteilsverlust von 6,5 Prozent zwischen 2005 und 2011 verzeichnet wurde. Laut SALS lässt sich durch die Liberalsierung teilweise die schlechte Lage auf dem Milchmarkt erklären. Beim Fleisch hingegen konnte der Importüberschuss seit 2005 verringert werden. Schneider-Ammann erörtert geplanten Freihandel Schweiz-China EVD 17.08.2012 - Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann hat am 17. August 2012 in Bern Vertreter von economiesuisse, der Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Gewerbes getroffen. Anlass für das Treffen war ein Gedankenaustausch über das geplante Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China. Im Nachgang zur Wirtschaftsmission nach China von Anfang Juli informierte Bundesrat Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD), die Anwesenden aus erster Hand über die Chancen und Risiken des geplanten Freihandelsabkommens. Botschafter Christian Etter, Delegierter des Bundesrates für Handelsverträge und Leiter des Bereichs Aussenwirtschaftliche Fachdienste im Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) orientierte über den Stand der Verhandlungen. Der Direktor des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW), Bernard Lehmann, erläuterte die Einbettung eines solchen Freihandelsabkommens in die Agrarpolitik des Bundes. In einem zweiten Teil hatten die anwesenden rund 20 Vertreter von economiesuisse, der Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Gewerbes die Möglichkeit, ihre Standpunkte darzulegen und zusammen mit dem EVD gemeinsame Interessen der verschiedenen Sektoren zu identifizieren. „Es geht mir insbesondere darum, in Bezug auf das geplante Freihandelsabkommen mit China die Lage zu beurteilen sowie gegenseitiges Verständnis für die jeweiligen Interessen zu schaffen. Dies letztlich mit dem Ziel, den Standort Schweiz zu stärken und hier Arbeitsplätze zu schaffen und die Beschäftigung zu sichern", erklärte Bundesrat Schneider-Ammann im Rahmen des Treffens. Ingwer hilft bei Diabetes Laut einer Studie der University of Sydney könnte das Gewürz und alte asiatische Heilmittel Ingwer erhöhte Blutzuckerwerte regulieren und so Komplikationen bei Diabetes-Langzeitpatienten entgegenwirken. Die Studie wurde Anfang August in der renommierten Wissenschaftszeitschrift "Planta Medica" veröffentlicht und beschäftigt sich mit der möglichen Regulierung des Blutzuckerspiegels durch die Einnahme von Ingwer und seiner Nutzung von Muskelzellen. Basil Roufogalis, Professor für pharmazeutische Chemie, leitete die Untersuchung und fand heraus, dass die aus Ingwer gewonnenen Extrakte die Aufnahme von Glukose in die Muskelzellen unabhängig von einer Insulingabe unterstützen. "Dadurch könnten erhöhte Blutzuckerwerte kontrolliert werden, die gerade bei Diabetes-Langzeitpatienten Komplikationen hervorrufen. Ausserdem könnten Zellen so auch unabhängig von einer Insulingabe arbeiten", betonte Professor Roufogalis. "Die für diese erhöhte Glukose-Aufnahmefähigkeit verantwortlichen Komponenten heissen Gingerole, bei denen es sich um die grösste Gruppe phenolischer Substanzen der Ingwerwurzel handelt", erklärte Professor Roufogalis. Die Forscher extrahierten ganze Ingwerwurzeln aus dem australischen Ort Buderim und stellten fest, dass nur ganz bestimmte Teile der Wurzel die Glukoseaufnahme in die Muskelzellen effektiv erhöhten. Dr. Colin Duke und Dr. Van Tran von der Pharmazeutischen Fakultät der Universität analysierten diese Teile und fanden heraus, dass sie einen sehr hohen Anteil an Gingerolen -- vor allem 6- und 8-Gingerole -- enthielten. Ausserdem untersuchten die Forscher, wie Gingerole die Aufnahme von Glukose beeinflussten und stellten eine Erhöhung der Oberflächenverteilung des Proteins GLUT4 fest. Wenn sich das Protein auf die Muskelzellenoberfläche setzt, ermöglicht es so den Glukose-Transport in die Zellen. Bei Typ-2-Diabetespatienten ist die Glukose-Aufnahmefähigkeit der Skelettmuskulatur aufgrund einer gestörten Insulin-Signalübertragung und einer Unwirksamkeit des Proteins GLUT4 deutlich reduziert. Wir hoffen daher, dass diese viel versprechenden Forschungsergebnisse hinsichtlich der Regulierung des Blutzuckerspiegels in klinischen Studien weiter untersucht werden, so Professor Roufogalis. (Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund) PRESSESCHAU Toblerone erhält neues Mutterhaus Das europäische Geschäft des US-Lebensmittelherstellers Kraft Foods wird künftig unter einem neuen Namen laufen: Ab Oktober prangt unter anderem auf Philadelphia- Frischkäse, Milka-Schokolade und Jacobs-Kaffee der Name Mondelez International. Auch die seit 1908 in Bern hergestellte Toblerone wechselt von Kraft Foods zu Mondelez. Bei Kraft verbleibt unter anderen die bekannte Kaffeemarke Maxwell House. Die Namensänderung ist eine Folge der Teilung des Konzerns in ein nordamerikanisches Lebensmittelgeschäft und einen internationalen Zweig. Mondelez setzt sich zusammen aus «Monde» für «Welt» aus dem Französischen und «delez» in Anspielung an das englische «delicious» (appetitlich). (Der Bund, 4.8.2012) Discounter wachsen in der Schweiz Die Discounter schlagen sich in der Schweiz besser als die führenden Vollsortimenter, doch spüren auch sie die Folgen des Einkaufstourismus ins deutlich billigere Ausland. Laut Schätzungen der GfK sind Aldi und Lidl im vergangenen Jahr zusammen um 11 Prozent gewachsen. 2010 waren sie noch auf einen Zuwachs von rund 33 Prozent gekommen. Während Migros um 3,4 Prozent und Coop um 1,8 Prozent Umsatz einbüssten, hat Aldi 2011 laut GfK ein Plus von 7,1 Prozent auf 1.5 Mrd. Schweizer Franken erzielt. Lidl sei um 22 Prozent auf 600 Mio. Franken gewachsen, schätzen die Marktforscher. Die Zuwächse sind in grossem Masse auf die Ex pansion zurückzuführen. Lidl, seit über drei Jahren im Land, betreibt rund 81 Märkte. Doch stossen die Neckarsulmer in ihrem Logistiklager an Kapazitätsgrenzen. Rivale Aldi ist mit fast doppelt so vielen Filialen (156) präsent und peilt über 200 Standorte als Zwischenziel an. Die GfK-Marktforscher gehen davon aus, dass Aldi und Lidl bis 2014 zusammen drei Mrd. Franken Umsatz schaffen. Sie rücken damit an Platzhirsch Denner heran, der inklusive der Selbstständigen bei rund 3 Mrd. Franken und damit insgesamt leicht über Vorjahr blieb. (Lebensmittel Zeitung, 6.7.2012) | |