23.10.2012: nachrichten | |
23.10.2012 KURZNEWS 23. Oktober 2012 Swissness: Ständeratskommission hält an Bundesrationsversion fest / EU genehmigt Import von transgenem Mais MIR162 / «Lebensmittel wegwerfen ist dumm.» / Kebab darf nicht aus Hackfleisch bestehen Swissness: Ständeratskommission hält an Bundesrationsversion fest 23.10.2012 - (lid) – Die Rechtskommission des Ständerates will nicht zwischen stark und schwach verarbeiteten Lebensmitteln unterscheiden. Der Nationalrat hat im Frühling 2012 entschieden, zwischen stark und schwach verarbeiteten Produkten zu unterscheiden. Stark verarbeitete Lebensmittel – wie etwa Biscuits – sollen dann mit einem Schweizer Kreuz beworben werden dürfen, wenn 60 Prozent der Rohstoffgewichts aus der Schweiz kommen. Bei schwach verarbeiteten Produkten hat sicher der Nationalrat hingegen für einen 80-Prozent-Anteil ausgesprochen. Die Rechtskommission des Ständerates hat heute diesen Vorschlag abgelehnt, wie die Nachrichtenagentur SDA berichtet. Abgelehnt hat die Kommission zudem den Entscheid des Nationalrates, Milch und Milchprodukten eine Sonderstellung einzuräumen. Offen ist allerdings noch die Frage, ab welchem Selbstversorgungsgrad ein Rohstoff angerechnet werden muss. Der Ständerat wird sich voraussichtlich in der Wintersession mit der Swissness-Vorlage beschäftigen. EU genehmigt Import von transgenem Mais MIR162 23.10.2012 - (lid) - Die Europäische Union hat den Import einer gentechnisch veränderten Maislinie von des Agrarchemiekonzerns Syngenta genehmigt. Die Maissorte MIR162 darf künftig in Lebensmitteln und als Tierfutter verwendet werden. Dies teilte die SDA am 23. Oktober mit Berufung auf das Amtsblatt der EU mit. Der Anbau innerhalb der EU ist weiterhin nicht erlaubt. Mit der Entscheidung machte die EU den Weg frei für mehr Maisimporte aus Brasilien. Zuletzt hatte starke Trockenheit die Maisernte in Zentral- und Südeuropa beeinträchtigt. Die EU lotete deshalb alternative Bezugsquellen für Tierfutter aus. Der transgene Mais ist gegen verschiedene Schmetterlingsarten resistent, berichtet Agra-Europe. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hält MIR162 im Rahmen der angestrebten Verwendung für unbedenklich. Lidl will Schweizer Käse im Ausland bekannter machen 22.10.2012 - (lid) - Im Oktober 2012 vertreiben die Lidl-Filialen in Finnland, Schweden, Dänemark, Tschechien, Frankreich, Niederlande, Polen, Rumänien und Belgien rund 60 Tonnen Schweizer Käse. Mit der Verkaufsaktion im Ausland wolle man die eigenen Käse-Lieferanten beim Export unterstützen. „Die Aktionswoche soll helfen, den Schweizer Käse im Ausland noch bekannter zu machen und neue Absatzmärkte zu erschliessen“, erklärt Matthias Oppitz, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Lidl Schweiz, gemäss Medienmitteilung. Innovative Verpackungen gewinnen Swiss Star 2012 Schweizerisches Verpackungsinstitut SVI, 19. Oktober 2012 – Bereits zum 43. Mal führt das SVI den Verpackungswettbewerb Swiss Star durch. Mit 61 innovativen Verpackungen wurde ein neuer Rekord bei den Einsendungen erreicht. 24 Einsendungen wurden für einen Swiss Star nominiert, davon gewannen 13 Verpackungen den Swiss Star. In einem öffentlichen E-Voting wurde zusätzlich der Publikumspreis gewählt. Der Verpackungswettbewerb Swiss Star 2012 ist ein grosser Erfolg. Mit 61 Einreichungen wurde ein neuer Rekord erreicht. Das Teilnehmerfeld repräsentierte die ganze Bandbreite an Packstoffen: Wellkarton, Feinkarton, Kunststoff, Metall und Glas. Die Jury hat nach einem zweitätigen Wahlverfahren im September 24 Verpackungen nominiert und 13 Gewinner gewählt. Zusätzlich wurde noch der Publikumspreis vergeben. Der Gewinn eines Swiss Stars ermöglicht eine Teilnahme an den World Stars. Den Publikumspreis 2012 gewann die DRINKDRAB Trinkflasche von TRARITRARA GmbH – eine grössenverstellbare Verpackung für Trinkwasser. Ähnlich einer Handorgel kann die Flasche nach Bedarf vergrössert oder verkleinert werden. DRINKDRAB besteht aus 100% Polypropylen. Von Anfang an setzte sich die DRINKDRAB Trinkflasche von den anderen ab und gewann mit klarem Vorsprung. Insgesamt stellten sich 16 Verpackungen der Publikumswahl. Zum 43. Mal wurde dieses Jahr wieder der Verpackungsaward Swiss Star vergeben. Mit dem Swiss Star zeichnet das Schweizerische Verpackungsinstitut SVI herausragende Leistungen im Verpackungswesen aus. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Kreativität und Innovationskraft der Schweizer Verpackungsindustrie aufzuzeigen. So stellt der Preis das Aushängeschild der Branche dar. Alle Verpackungen mit Bildern finden Sie auf www.svi-verpackung.ch/swissstar Das Schweizerische Verpackungsinstitut SVI, gegründet 1963 mit Sitz in Bern, ist die packstoffneutrale Dachorganisation der schweizerischen Verpackungswirtschaft. Das SVI repräsentiert den gesamten «life cycle» der Verpackung und fungiert als Partner zwischen Behörden, Medien, Konsumenten und Verpackungswirtschaft. Jährlich vergibt das SVI den Swiss Star, den Preis für die innovativsten Verpackungen in der Schweiz. Swiss Star Gewinner (alphabetisch): Avery Dennison Shrink PS Etiketten Omnipack AG CPM Temmler, Exoseq Polyfoil Tropfertube mit Tropfeinsatz Hoffmann Neopac AG Discovery Box for SPECIAL T by Nestle Marvinpac SA Display Colonna Model AG ECO-Box Behälter mit flexibler innerer Längenbegrenzung Georg Utz AG Etikettenlösung für Nudelpackungen Bandfix AG Gestanzte Verpackung für technische Teile SCHELLING AG Hänger mit Diebstahlschutz für Säbelsägeblätter Scintilla AG Manufaktur-Lachsverpackung Neuzeit AG für Marketing-Kommunikation MC-Box, Holzkistenersatz Equisa AG Mono-Becher mit Aufreissboden SwissPrimePack AG PAWI Multiflex Pawi Verpackungen AG Nachfülltiegel für I AM Tagescreme Migros Genossenschaftbund / Mibelle AG Cosmetics DRINKDRAB Trinkflaschen (Publikumspreis) TRARITRARA GmbH Automatenbecher SwissPrimePack AG B2Box (Visitenkartendose) Hoffmann Neopac AG Süsswarenverpackung Blume rcl packaging group Combi-Tray Bourquin SA CorrTex Model AG Dispenser für Zigaretten-Pakete aus Wellpappe Marvinpac SA Display Gourmet Crem für Katzenfutter SmurfitKappa Swisswell AG individuelle Personifizierung einer Standard-Flasche Vetropack AG Twist Fun Pack 400g Model PrimePac AG Säulendisplay SCHELLING AG «Lebensmittel wegwerfen ist dumm.» BLW, 18.10.2012 - Die Schweiz rückt am Welternährungstag 2012 die Bekämpfung der Lebensmittelabfälle ins Zentrum. In einer originellen Ausstellung, die am 18. und 19. Oktober 2012 auf dem Waisenhausplatz in Bern gezeigt wird, gibt der Sterne-Koch Philippe Rochat seine Erfahrung bei der Vorratsverwaltung und Resteverwertung weiter. Organisiert wird die Veranstaltung vom Bundesamt für Landwirtschaft BLW und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA unter dem Patronat des schweizerischen FAO-Komitees. Die Veranstaltung «Lebensmittel wegwerfen. Das ist dumm.» zeigt auf, welche Konsequenzen die Lebensmittelverschwendung hat - zum einen belastet sie das Haushaltbudget und zum anderen bedeutet sie eine Vergeudung von natürlichen Ressourcen. Ein Drittel der jährlichen Lebensmittelproduktion zum menschlichen Verzehr wird wegen Verlusten oder Verschwendung abgeschrieben. In einem ähnlichen Ausmass gehen Lebensmittel auch in den Entwicklungsländern verloren. Schätzungen zufolge werden in der Schweiz entlang der gesamten Lebensmittelkette pro Jahr und Kopf 289 Kilogramm Esswaren weggeworfen, ein Drittel davon direkt von den Konsumentinnen und Konsumenten. Ein Vier-Personen-Haushalt gibt jährlich rund 2000 Franken für Lebensmittel aus, die in der Mülltonne enden. Wer ein Kilo Brot wegwirft, vergeudet 1600 Liter Wasser! Diese Tatsachen soll man so nicht einfach hinnehmen. Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, diese Verschwendung zu vermindern. Die Ausstellung bietet Anregungen, wie wir unsere Konsumgewohnheiten konkret ändern können. In den Entwicklungsländern wird beim Konsum weniger verschwendet: in Indien beispielsweise beträgt der Verlust auf dieser Ebene nur gerade 11 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Dafür sind die Verluste direkt nach der Ernte, während der Lagerung und bei der Verarbeitung hoch, was in erster Linie auf die mangelhafte Infrastruktur zurückzuführen ist. Man geht davon aus, dass in Indien so über 100 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf und Jahr verloren gehen. Auch dieser Aspekt wird in der Ausstellung angesprochen. Ausserdem werden konkrete Beispiele präsentiert, wie sich die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in einer Welt, in der nach wie vor mehrere hundert Millionen Menschen an Hunger und Fehlernährung leiden, für die Reduktion der Abfälle einsetzt. BAG bewilligt Protein aus Gentech-Hefe BAG, 18.10.2012 - Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bewilligt die Verwendung des Eis-strukturierenden Proteins Typ III HPLC 12 in der Herstellung von Speiseeis. Das Protein wird aus gentechnisch veränderter Hefe gewonnen. Die Bewilligung wurde erteilt, nachdem das Protein geprüft und als gesundheitlich unbedenklich bewertet wurde. Das Eis-strukturierende Protein (engl. Ice structuring protein, ISP) Typ III HPLC 12 wird als Verarbeitungshilfsstoff bei der Herstellung von Glace (Speiseeis) eingesetzt. Es wird aus einem gentechnisch veränderten Stamm der Backhefe gewonnen und dabei von den Hefezellen abgetrennt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat in einem Bewilligungsverfahren geprüft, ob der Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten beim Einsatz von ISP in der Herstellung von Speiseeis gewährleistet ist. Aufgrund der wissenschaftlichen Daten beurteilt das BAG die Verwendung des ISP als gesundheitlich unbedenklich und erteilt die Bewilligung zur Verwendung des ISP in der Herstellung von Speiseeis. Die Bewilligung gilt bis 2022. Auf Gesuch kann die Bewilligung verlängert werden. Erzeugnisse aus gentechnisch veränderten Organismen dürfen in der Lebensmittelherstellung nur mit einer Bewilligung des Bundes verwendet werden. ISP Typ III HPLC 12 ist in zahlreichen Ländern bereits zugelassen. In der Europäischen Union darf ISP seit 2009 in der Glacefabrikation verwendet werden. Mit ISP hergestellte Glaceprodukte sind dort schon im Verkauf. In den USA wird ISP seit 2003 verwendet. Bei der Fabrikation werden der Glacemasse geringe Mengen des Proteins zugegeben. Dadurch bilden sich beim Gefrieren sehr feine Eiskristalle, was die Qualität des Produktes verbessert. Eis-strukturierende Proteine kommen in vielen Tier- und Pflanzenarten vor, die in einer kalten Umwelt leben. Sie schützen diese Lebewesen vor Erfrierungsschäden, welche Eiskristalle in Zellen und Geweben verursachen können. ISP Typ III HPLC 12 wurde in der Natur in einem im Nordwestatlantik heimischen Speisefisch gefunden. Eine Gewinnung des ISP aus diesem Fisch wäre aber zu aufwändig und nicht nachhaltig. Deswegen wird es aus Hefe gewonnen. Klimafreundlich einkaufen: In der Stadt einfacher als auf dem Land (17.10.2012 aid ) - Wer in einer Stadt mit einer guten Infrastruktur lebt, kann leichter klimafreundlich ebensmittel einkaufen. So lautet ein Fazit einer Studie der Justus-Liebig-Universität Giessen. Die Wissenschaftler hatten den "Endverbraucher-Kohlendioxid-Fussabdruck" (Consumer Carbon Footprint, CCF) bestimmt, der dem Anteil der Endverbraucher an der Klimabilanz von Prozessketten im Lebensmittelbereich entspricht. Der Fokus lag auf den Emissionen, die auf dem Weg zur Einkaufsstätte entstehen. Offenbar haben die Einkaufswege eine erhebliche Klimarelevanz. Die Forscher werteten statistische Daten zu Einkaufsmengen, Einkaufsstrecken und Kraftstoffverbrauch aus und bestimmten einen CCF-Wert von 280 Gramm Kohlendioxid pro Kilogramm Einkauf. Das ist deutlich höher als bisher angenommen, denn frühere Berechnungen liessen einen Wert von 107 beziehungsweise 140 Gramm pro Kilogramm Einkauf vermuten. Über 80 Prozent der Endverbraucher nutzen das Auto für den Einkauf und legen dabei durchschnittlich 2.600 Kilometer pro Jahr zurück. Jedes Jahr sind das über 200 Einkaufswege, bei denen im Schnitt je zehn Kilogramm Lebensmittel besorgt werden. Zusätzlich wurden rund 400 Endverbraucher in vier Supermärkten interviewt. Sie machten unter anderem Angaben zur Wahl des Transportmittels, zu technischen Daten des Autos und zu Entfernungen zur Einkaufsstätte. Das Ergebnis: Der "Fussabdruck" ist individuell und regional sehr unterschiedlich und massgeblich vom Verkehrsmittel abhängt. Für die Universitätsstadt Giessen ergab sich ein CCF-Wert von nur 124 Gramm pro Kilogramm Einkauf, da nur 46 Prozent die Einkaufswege mit dem PKW zurücklegen. Vor allem Studenten nutzen häufig das Fahrrad, das Semesterticket oder gehen zu Fuss zum Supermarkt. Auf dem Land müssen die Menschen grössere Einkaufsstrecken zurücklegen und haben daher höhere Kohlendioxidemissionen. Weitere Studien mit repräsentativen Stichproben und über längere Zeiträume sind jedoch notwendig, um die Ergebnisse zu untermauern. Wer klimafreundlich einkaufen möchte, sollte seine Einkäufe bewusst planen, raten die Giessener Forscher. Lassen Sie das Auto zuhause stehen und nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad. Auf dem Land ist das häufig nicht möglich. Dann sollten die Einkaufsstrecken im Idealfall kurz und die Einkaufsmengen hoch sein. Auch Vorratseinkäufe auf dem Hin- oder Rückweg zur Arbeit sind im Hinblick auf die Klimabilanz positiv zu bewerten. Kebab darf nicht aus Hackfleisch bestehen Die Bezeichnung Hähnchen-Kebab darf laut Berliner Verwaltungsgericht nur verwendet werden, wenn die Mahlzeit mit gewachsenen Fleischstücken hergestellt wird. Wenn das Produkt dagegen aus „wie Brühwurstbrät zerkleinertem Fleisch besteht und deshalb schwammig im Biss ist“, darf es nicht als Kebab verkauft werden. Damit wies es die Klage eines niedersächsischen Herstellers ab, der Hähnchen-Kebab aus zerkleinertem und gewürztem Hähnchenfleisch, tiefgefroren und in einem Kunstdarm verkaufte. Der Hersteller hatte argumentiert, Kebab sei eine Fantasiebezeichnung. Die Angabe „aus Hähnchenfleisch zubereitet“ auf der Verpackung mache zudem deutlich, dass es sich nicht um gewachsenes Fleisch handele. Laut dem Berliner Gericht versteht allerdings ein grosser Teil der Verbraucher das Wort Kebab als Kurzform für Döner-Kebab. Im Deutschen Lebensmittelbuch wiederum wird Hähnchen-Döner-Kebab als Mahlzeit aus dünnen Fleischscheiben definiert. Der Verbraucher erwartet also gewachsenes Hähnchenfleisch. Diese Erwartung wird auch nicht durch den Hinweis auf der Verpackung verändert. HINTERGRUND: Urteil der 14. Kammer vom 12. September 2012 - VG 14 K 48.11 (behrs 16.10.2012) Schweizer trinken immer weniger Milch 11.10.2012 - (lid) – Trinkmilch ist in den letzten zehn Jahren immer billiger geworden im Laden. Dennoch trinken Schweizerinnen und Schweizer nicht mehr, sondern weniger Milch. 2001 kostete ein Liter Milch 1,56 Franken, 2011 war es lediglich 1,37 Franken (-12%), schreibt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) im neusten Marktbericht Milch. Die Schweizer Bevölkerung trinkt dennoch nicht mehr Milch. Im Gegenteil: Belief sich der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 2001 auf 84,4 kg, waren es 2011 gerade noch 68,5 kg (-19%). | |