21.11.2012: nachrichten | |||||||
21.11.2012 Der neue Bauernpräsident heisst Markus Ritter Die Delegierten des Schweizerischen Bauernverbands SBV wählten heute in Bern Markus Ritter zu ihrem neuen Präsidenten und damit zum höchsten Schweizer Bauer als Nachfolger von Hansjörg Walter.
Die Ausgangslage war spannend: Neben den beiden bisherigen Vizepräsidenten Josef Dissler (CVP, Kt. Luzern) und Fritz Glauser (FDP, Kt. Freiburg) kandidierten die beiden Nationalräte Markus Ritter (CVP, St. Gallen) und Andreas Aebi (SVP, Kt. Bern) für das Amt. Entsprechend war der Aufmarsch gross: 458 Delegierte – Bäuerinnen und Bauern aus der ganzen Schweiz – waren in Bern anwesend, um diesen wichtigen Personalentscheid zu fällen. Nach 4 Wahlgängen machte Markus Ritter das Rennen. Er tritt damit ab sofort die Nachfolge von Hansjörg Walter an, der nach 12 Jahren als Präsident zurücktrat. Er dankte für das Vertrauen und versprach, sich mit allen Kräften für alle Bauernfamilien der Schweiz einzusetzen. Die Versammlung dankte Hansjörg Walter für seinen enormen Einsatz für die einheimischen Bauernfamilien und ernannte ihn zum Ehrenpräsidenten. Um ihren Forderungen an das Plenum des Ständerats und zur Differenzbereinigung mit dem Nationalrat Nachdruck zu verleihen, verabschiedeten die Delegierten eine Resolution zur Agrarpolitik 2014-17. Darin erinnerten sie, dass die ökologische und tierfreundliche Produktion von Lebensmitteln nach wie vor die Hauptaufgabe der Bauernfamilien sei und im neuen Direktzahlungssystem angemessen berücksichtigt werden müsse. Eine aktuelle, repräsentative Umfrage des Bundesamts für Landwirtschaft habe gezeigt, dass dies auch dem Willen der Schweizer Bevölkerung entspreche. Die sichere Versorgung hat für die Befragten an Bedeutung gewonnen.
Zum 4. Mal vergab der SBV an seiner Delegiertenversammlung einen Medienpreis und zeichnete damit eine überzeugende, mediale Auseinandersetzung mit dem Thema Landwirtschaft aus. Der Medienpreis – im Wert von je 3000 Franken – wird gesponsert von den Tochterbetrieben des SBV, der Krankenkasse Agrisano und SBV Versicherungen. In der Deutschschweiz gewann der Fernsehjournalist und Dokumentarfilmer Hanspeter Bäni den diesjährigen Preis für seine Dok-Sendung „Im Schatten des Glücks“, welche das Schweizer Fernsehen am 17. Mai ausstrahlte. Hanspeter Bäni begleitete während vier Jahren die Bergbauernfamilie Epp aus dem Maderanertal mit seiner Kamera. Die Dokumentation verzichtet auf jegliche Bergromantik und Pathos. Gezeigt wird das schwierige Leben der Bergbauern mit teils unglaublichen Schicksalsschlägen und ohne Happy End. Hanspeter Bäni gelingt es mit „Im Schatten des Glück“ die Leidenschaft rüberzubringen, mit der Bergbauern trotz harter Arbeit und kargem Verdienst ihrem Beruf nachgehen. Der Westschweizer Preis ging an Patrick Vallélian für seine Reportage „Une saga romande – Le succès du Gruyère reste fragile“, erschienen am 12. Juli in der Zeitschrift L’Hebdo. Die Reportage widmet sich der Geschichte, der Gegenwart und der Zukunft des Westschweizers Erfolgskäse Gruyère. Trotz wachsender Nachfrage im In- wie Ausland bleibt auch der Gruyère vor den Marktschwankungen und den Herausforderungen einer globalisierten Welt nicht verschont. Die Reportage ist spannend geschrieben, gut dokumentiert, reich und anschaulich bebildert und mit Zahlen unterlegt. (SBV 21. November 2012) Markus Ritter: zur Person Der St. Galler CVP-Nationalrat Markus Ritter ist Wirtschaftsingenieur (FH) und Meisterlandwirt und betreibt einen 28 ha grossen Biobetrieb mit Milchwirtschaft und Feldobstbau. Seit 1993 sitzt er im Stadtrat von Altstätten (bis Ende 2012). Er wurde bei den Parlamentswahlen 2011 in den Nationalrat gewählt. Markus Ritter ist seit 2005 Präsident des St. Galler Bauernverbands und seit 2006 im Vorstand des SBV. (Bild: zvg) Mit seinen rund 28 Hektaren ist sein Biohof auf Milchwirtschaft ausgerichtet, Ritter betreibt aber auch etwas Ackerbau und verfügt über 225 Hochstammobstbäume. Er hält 26 Milchkühe, zieht 26 Jungtiere auf und besitzt drei Mutterschafe sowie zehn Bienenvölker. Markus Ritter leitet den Betrieb seit 1989 als er ihn von seinen Eltern übernommen hat. Seine Frau Heidi brachte ebenfalls den elterlichen Betrieb mit in die Familie. Ritter ist Vater dreier Kinder. Die beiden Söhne haben auch Interesse an der Landwirtschaft. Strategien für die Betriebsentwicklung würden mit der nachfolgenden Generation diskutiert, sagt Ritter. Im Vordergrund stehe eine nachhaltige Produktion. Gemäss seiner Website www.markusritter.ch sind seine politischen Schwerpunkte: - Das Kulturland als Grundlage der landwirtschaftlichen Produktion ist zu schützen und zu erhalten. - Die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft sind so auszugestalten, dass die bäuerlichen Familienbetriebe ein vergleichbares Einkommen erzielen können. - Die gemeinwirtschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft sind durch angemessene Direktzahlungen abzugelten. | |||||||