18.3.2013: nachrichten | ||
18.3.2013 Lindt wächst und plant neues Kompetenz-Center Der Lindt-Gruppenumsatz erhöhte sich im 2012 um 7,3%. Lindt plant die Gründung von zwei gemeinnützigen Stiftungen in Kilchberg zur langfristigen Sicherung des Schokoladestandorts Schweiz: L&S Cocoa Foundation und L&S Chocolate Center.
Lindt plant die Stiftung einer Aus- und Weiterbildungsstätte für Schokolade-Confiseure, der Entwicklung neuer Technologien und Verfahrensprozesse sowie ein Schokolademuseum zur Geschichte der Schweizer Schokoladeindustrie. Platziert werden soll das Museum neben der Schokoladefabrik in Kilchberg. «Wir wollen in sechs bis neun Monaten ein Baugesuch einreichen», so Tanner vor den Medien. Und: «In den nächsten Jahren braucht es eine grosse Anzahl von Chocolatiers, um Schweizer Schokolade in Schwellenländern zu etablieren. Wir können die Aus- und Weiterbildung nicht anderen überlassen sondern müssen sie selber in die Hand nehmen». Das Ausbildungs- und Forschungszentrum solle der ganzen Schweizer Schokoladenindustrie dienen. Und Tanner weiter: «Bisher zeichnete sich die Schokoladenindustrie nicht durch technische Durchbrüche aus. Hier muss die Branche enger mit Hochschulen und Universitäten zusammenarbeiten. Jede Industrie macht technische Fortschritte. Die Schweizer Schokoladeindustrie ist hier etwas zurückgefallen». (GB) Umsatz und Gewinn im 2012 stark gestiegen Ungeachtet der erschwerten konjunkturellen Rahmenbedingungen und der zunehmend verhaltenen Konsumentenstimmung in einigen Ländern, befindet sich Lindt & Sprüngli weiterhin auf Erfolgskurs. Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist es der Unternehmensgruppe wiederum gelungen, Umsatz, Betriebsgewinn und Reingewinn deutlich zu steigern und die Entwicklung der Gesamtschokolademärkte zu übertreffen. Damit hat die Firma einmal mehr die Verlässlichkeit der angekündigten Zielsetzungen bezüglich Wachstum und Ertrag unter Beweis gestellt. Die überdurchschnittliche Umsatzleistung ist mit entsprechenden Marktanteilsgewinnen in praktisch allen Ländern und Kategorien verbunden und wurde von allen Tochtergesellschaften mitgetragen. Im Geschäftsjahr 2012 steigerte Lindt & Sprüngli den konsolidierten Gruppenumsatz auf CHF 2,67 Mrd. Dies ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 7,3%. Das organische Wachstum der Gruppe in Lokalwährungen beträgt 6,8% und ist hauptsächlich auf die leichte Abwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen. Damit gelang es Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG einmal mehr, das strategische Wachstumsziel zu erfüllen, deutlich schneller als die Märkte zu wachsen und praktisch überall Marktanteile hinzuzugewinnen. Das Wachstum wurde wiederum vor allem durch Volumensteigerungen angetrieben, die in allen Schlüsselmärkten von einer grossen Anzahl an Innovationen und Neulancierungen im Ganzjahresgeschäft und im saisonalen Bereich getragen wurden. Zudem wurde im Bereich „Global Retail“ mit den eigenen LINDT Läden und Chocolate Cafés die Erschliessung von Aufbaumärkten in Schwellenregionen vorangetrieben. Dort generieren die eigenen Verkaufsstellen nicht nur zusätzlichen Umsatz, sondern tragen auch dazu bei, die Marke LINDT als Premium-Schokolade zu etablieren und nachhaltig zu verankern. In meist stagnierenden bis leicht rückläufigen Schokolademärkten übertrafen alle Tochtergesellschaften mit Ausnahme von Italien und Spanien, die besonders hart von der gegenwärtigen Krise betroffen sind, die generelle Marktentwicklung deutlich und gewannen entsprechende Marktanteile hinzu. Auf dem geschrumpften Schweizer Heimmarkt erzielte LINDT ein weit überdurchschnittliches Wachstum von 2,3%, während der Export und das Travel Retail Geschäft von der anhaltenden Frankenstärke beeinträchtigt wurde. Mit einem um 10,3% höheren Betriebsgewinn (EBIT) von CHF 362,5 Mio. (Vorjahr: CHF 328,7 Mio.) und einer Steigerung der Betriebsgewinnmarge um 40 Basispunkte auf 13,6% wurden die strategischen, langfristigen Ertragsprognosen erfüllt. Der Reingewinn belief sich auf CHF 271,9 Mio. und liegt ebenfalls 10,3% über dem Vorjahreswert. Dies ergibt eine Umsatzrendite von 10,2% (Vorjahr: 9,9%). Der operative Cash-Flow steigt von CHF 345,4 Mio. im Vorjahr auf CHF 381,2 Mio. im Berichtsjahr. Mit einer weiterhin äusserst soliden Bilanz weist die Firma eine unverändert starke Kapitalstruktur auf. Per Ende 2012 erreichten Eigenkapitalquote und Netto-Liquidität 65,9%, resp. CHF 543 Mio. Das seit Frühjahr 2011 laufende Aktienrückkaufprogramm über maximal 5% des eingetragenen Gesellschaftskapitals wurde am 20. Dezember 2012 abgeschlossen. Insgesamt wurden 3‘889 Namenaktien und 75‘253 Partizipationsscheine zurückgekauft. Das vollständige Rückkaufvolumen betrug insgesamt CHF 326,9 Mio. Markenpflege, Innovation, Marketingkompetenz und Verfahrens-Know-how Die gute Entwicklung der Umsatz- und Ertragszahlen in den letzten 20 Jahren zeigt ganz deutlich, dass aus einem Schweizer Familienunternehmen mit internationaler Ausstrahlung ein erfolgreicher, globaler Konzern mit Schweizer Wurzeln entstanden ist. In dieser Zeit wurde die Umsatzleistung verdreifacht und der Reingewinn nahezu versiebenfacht. Derweil hat sich der Personalbestand der Gruppe von rund 4‘000 auf 8‘157 Mitarbeitende mehr als verdoppelt und der Aktienwert mehr als verzwölffacht. Dies ist ein beachtlicher Erfolg, der auf einem vor 20 Jahren erarbeiteten und konsequent umgesetzten Geschäftsmodell basiert, dessen tragende Säulen die Qualität, die Markenpflege, der Innovationsgeist, die Marketingkompetenz, das Verfahrens-Know-how und die geografische Expansion sind. Die über die letzten 20 Jahre generierte, profitable Wachstumsentwicklung ist auf den Einsatz, die Motivation und das Teamwork aller Mitarbeitenden auf allen Stufen der Organisation zurückzuführen. Angesichts des erzielten Umsatz- und Gewinnwachstums schlägt der Verwaltungsrat der kommenden Generalversammlung vom 18. April 2013 eine Dividende von CHF 575.– pro Namenaktie (CHF 535.–verrechnungssteuerfrei aus Agio und CHF 40.– aus Bilanzgewinn) und von CHF 57.50 pro Partizipationsschein (CHF 53.50 verrechnungssteuerfrei aus Agio und CHF 4.– aus Bilanzgewinn) vor. Dies entspricht einer Erhöhung gegenüber dem Vorjahr von 15%. Ausblick auf 2013 Seit Beginn 2013 sind beim Schweizer Franken gewisse Abschwächungssignale festzustellen. Sollte sich diese Tendenz nachhaltig bestätigen, wird sich dies voraussichtlich positiv auf die einheimische Exportwirtschaft auswirken. Die weltweit festgestellte Verlangsamung der Konjunktur, die zunehmende Arbeitslosigkeit und die allgemeine Verunsicherung könnten die Konsumentenstimmung, insbesondere in den südeuropäischen Ländern, zunehmend beeinträchtigen. Unsere Erfahrungen als Hersteller von Qualitätsschokolade bestätigen uns, dass LINDT Premium-Schokolade relativ konjunkturunempfindlich ist und die Konsumentinnen und Konsumenten auch in schwierigen Zeiten auf eine hohe Produktqualität und ein herausragendes Genusserlebnis nicht verzichten wollen. Mit einer vollen Pipeline an Innovationen und Marketingmassnahmen ist Lindt & Sprüngli für die kommenden Herausforderungen bestens aufgestellt und hält für das laufende Jahr an den langfristigen Erfolgszielen fest im Hinblick auf ein organisches Wachstum von 6 bis 8% und auf eine Steigerung der Betriebsgewinnmarge von 20 bis 40 Basispunkten. Dabei werden nicht nur die Schlüsselmärkte in Europa und Nordamerika, sondern auch die neuen Aufbaumärkte in Russland, Asien und Südamerika eine Rolle spielen. (Lindt 15.3.2013) | ||