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13.1.2006: nachrichten
13.1.2006
GV-Barometer 2006 an der Internorga-Messe

Das Investitionsklima in der Gemeinschaftsverpflegung (GV) ist gut: Knapp 60 Prozent der GV-Betriebe planen für 2006 grössere Investitionen.


Die zum fünften Mal von Roland Berger Market Research im Auftrag der Hamburg Messe erhobene Studie untersucht das Investitions- und Innovationsklima in der deutschen GV und gibt ein wichtiges Stimmungsbild der Branche im Vorfeld der INTERNORGA. Knapp 60 Prozent der GV-Betriebe planen für 2006 grössere Investitionen. Zu diesem Ergebnis kommt das GV-Barometer 2006 anlässlich der INTERNORGA, der Gastro-Fachmesse in Hamburg.

Erstmals befasst sich das GV-Barometer auch mit Fragen zu möglichen Umsatzimpulsen in diesem bedeutenden Zweig des Ausser-Haus-Marktes. Die 80. Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Konditoreien öffnet ihre Tore vom 3. bis 8. März auf dem Hamburger Messegelände.

Während die Zahl der Betriebe, die kleinere Investitionen planen, im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist (von 14 auf 5%), bleibt der Anteil der Unternehmen, die grössere Investitionen (z. B. Kochanlagen, Kassensysteme, Spülmaschinen) planen, mit 58 Prozent unverändert hoch. Insgesamt liegt die Investitionsbereitschaft im Business-Bereich, also bei den Betriebsrestaurants, mit 65 Prozent etwas höher als im Care-Bereich, also bei den Kliniken und Heimen (62%). Das spiegelt sich auch im Budget wider: Im Business-Bereich verfügen 34 Prozent der Betriebe, die 2006 Investitionen planen, über ein Budget von mehr als 50.000 Euro, im Care-Bereich sind es 27 Prozent.

Für die repräsentative Studie wurden bundesweit 301 Entscheidungsträger (in der Regel Küchenleiter) aus GV-Betrieben (154 Betriebsrestaurants, 82 Gesundheitseinrichtungen wie Kliniken und Sanatorien) sowie 65 Seniorenheime), befragt. Nach Dehoga-Informationen umfasst der gesamte GV-Bereich in Deutschland rund 30.000 Restaurants, Kasinos und Betriebsrestaurants sowie mehr als 16.000 Kliniken, Heime und Reha-Einrichtungen. Der Branchenumsatz wird auf rund 15 Milliarden Euro geschätzt.

Im Business-Bereich sind allgemeine Anschaffungen (z. B. Besteck, Geschirr) am häufigsten geplant (51%), gefolgt von (Gross-)Kochanlagen (36%) und Ausstattungen zur Warenpräsentation (25%). Im Care-Bereich richtet sich das aktuelle Investitionsinteresse auf allgemeine Ausstattungen (41%), Kochanlagen (29%) sowie Speisentransport- und Serviersysteme (26%).

Unverändert hält der Trend zur Kürzung der Subventionen von Betriebsrestaurants an. Bei 31 Prozent der befragten Betriebe sanken die Unterstützungszahlungen und nur bei 21 Prozent stiegen sie. Kleiner Hoffnungsschimmer: Im Saldo ergibt sich nur ein Minus von 10 Prozentpunkten, im Vorjahr war es ein Minus von 21 Prozentpunkten. Dem gestiegenen Kostendruck begegnen die Betriebe mit Personalabbau (Care: 49%; Business: 31%), der Zentralisierung der Essenszubereitung (Care: 42%; Business: 31%) und der Lieferung von Essen an andere Betriebe (Care: 30%; Business: 20%).

Nach wie vor sind die GV-Betriebe sowohl im Business- als auch im Care-Bereich stark an neuen Produkten der Nahrungs- und Genussmittelindustrie (86%) interessiert. Am grössten ist das Interesse an neuen Produkten bei Caterern (92%). Die hohen Werte in beiden Bereichen zeigen, dass der gesamte GV-Markt ein grosses Wachstumspotenzial birgt.

Als wichtigste Eigenschaften für neue Produkte sehen die Verantwortlichen der Betriebsrestaurants die konstante Qualität (95%), besseren Geschmack (78%) und Zubereitungssicherheit (76%). Für die Klinik- und Heimverpflegung sind Zubereitungssicherheit (82%), bessere Optik (82%) und besserer Geschmack (79%) die wichtigsten Kriterien. Hier kann die Ernährungsindustrie mit Convenience-Produkten, die sowohl über eine konstant hohe Qualität als auch über eine grosse Zubereitungssicherheit verfügen, auf die Bedürfnisse der GV-Betriebe reagieren.
Erstmals wurden die GV-Entscheider auch nach möglichen Nischen zur Generierung zusätzlichen Umsatzes befragt. Die meisten Küchenchefs (36%) sehen im Mittagstisch (12-14 Uhr) die besten Chancen für Umsatzimpulse, 29 Prozent glauben an zusätzliche Umsatzchancen beim Frühstück (8-10 Uhr). Hier unterscheiden sich die Betriebsformen beträchtlich voneinander: So vermuten Kliniken zu 41 Prozent Umsatzreserven beim Mittagstisch (Betriebsrestaurants 37%, Seniorenheime 16%) sowie zu 33 Prozent beim Frühstück (Betriebsrestaurants 29%, Seniorenheime 17%).

Grundsätzlich werden Möglichkeiten für zusätzlichen Umsatz in der Ausweitung des Snack-Angebots vor allem zum Frühstück, dem Anbieten von Produkten mit überdurchschnittlicher Qualität und dem Durchführen von Aktionen am Mittag gesehen. Für den Nachmittag bauen die befragten Betriebe auf mehr Warmverpflegung und Snacks und ab 18 Uhr könnten Events und die Belieferung anderer Küchen für ein Umsatzplus sorgen.

Die INTERNORGA, 80. Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Konditoreien, ist vom 3. bis 8. März 2006 täglich von 10 bis 18 Uhr auf dem Hamburger Messegelände geöffnet. Rund 950 Aussteller aus 20 Ländern präsentieren Neuheiten, Trends und Komplettlösungen für den modernen Ausser-Haus-Markt. Eintritt für Fachbesucher: 23 Euro (Zweitageskarte 32 Euro), Fachschüler: 10 Euro. Der Einlass erfolgt nur nach Legitimation als Fachbesucher.

Informationen: www.internorga.de

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