9.7.2013: nachrichten | |
9.7.2013 KURZNEWS 9. Juli 2013 Engpass beim Verarbeitungsgemüse / Barry Callebaut: Mehr Schokolade – weniger Umsatz / Klimafreundlicher Einkauf: Hinfahren oder Webshop? Engpass beim Verarbeitungsgemüse 09.07.2013 - (lid) – Der nass-kalte Frühling wirkt sich negativ auf die Konservengemüse-Ernte aus: Marktführer Hilcona rechnet bei einzelnen Gemüsesorten mit Engpässen. Die Lage spitze sich zu, zitiert der „Blick“ Mark Vogelsang, Marketingleiter von Hilcona. Bei einzelnen Gemüsesorten könne es zu Engpässen, Lieferunterbrüchen oder sogar zu Ausfällen kommen. Vor allem Pariser Karotten oder Bio-Erbsen seien knapp. Aufgrund des knappen Angebots würden die Preise steigen. Hilcona mit Hauptsitz in Schaan FL ist nach eigenen Angaben der grösste Produzent von Schweizer Dosengemüse. Beliefert werden alle Schweizer Detailhändler. CCA expandiert im Berner Oberland aber ohne neuen Markt in Heimberg CCA Angehrn (CCA) hat die Überprüfung des Standortes Heimberg abgeschlossen und entschieden, das Cash+Carry-Projekt an diesem Standort nicht zu realisieren. Seit dem Kauf des Grundstückes vor 25 Jahren haben sich die Rahmenbedingungen insgesamt wesentlich verändert. Die Anforderungen der Profi-Kunden von CCA Angehrn im Bereich Gastronomie und Detailhandel können an diesem Standort – insbesondere hinsichtlich Erreichbarkeit – nicht mehr vollumfänglich erfüllt werden. Die neuen Nutzungsoptionen werden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Heimberg erarbeitet. CCA Angehrn verfolgt die Expansion im Berner Oberland gleichwohl weiter. (MGB 9.7.2013) Barry Callebaut: Mehr Schokolade – weniger Umsatz 04.07.2013 - (lid) – Der weltgrösste Schokoladenhersteller Barry Callebaut hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 12/13 mehr Schokolade verkauft, damit aber weniger Umsatz erzielt. Der Absatz stieg im Zeitraum von September bis Ende Mai um 8,2 Prozent, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Der Umsatz sank hingegen um ein halbes Prozent auf 3,54 Milliarden Franken. Grund dafür sind die derzeit tiefen Preise für Kakao, von denen das Unternehmen betroffen ist, weil es als Zulieferer Veränderungen der Rohstoffpreise zu vier Fünfteln an die Kunden weitergibt. Irischer Landwirtschaftsminister in der Schweiz 04.07.2013 - (lid) - Minister Simon Coveney will mehr irische Lebensmittel - vor allem Premium-Produkte - in die Schweiz bringen. In Zürich brach er eine Lanze für „Origin Green“, einer Initiative für Nachhaltigkeit und Qualität aus Irland. Der oberste irische Agrarpolitiker ist überzeugt davon, dass es in Zukunft mehr Möglichkeiten geben wird, irische Lebensmittel auf Premium-Niveau an die acht Millionen Schweizer Konsumenten zu verkaufen. Er betonte gestern in Zürich, dass ein Land mit einem der höchsten Pro-Kopf-Einkommen in der westlichen Welt - wie die Schweiz - ein erhebliches Potenzial biete für irische Exporte von Rind, Lamm, Käse, Getränken und Meeresfrüchten. Irland setzt auf gleiche Werte wie die Schweiz, wenn die Produktion auf Qualität und Nachhaltigkeit ausgerichtet werden soll. Das Marketing soll unter dem Label „Origin Green“ umgesetzt werden. Gemäss Coveney bietet Irlands Natur und Lage ideale Bedingungen um Fleisch, Fisch und Milch nachhaltig zu produzieren. Mit der Unterstützung von Enterprise Ireland und Bord Bia, zwei staatlichen Wirtschafts- und Exportförderungsinstitutionen, wird den Exporten der irischen Land- und Ernährungswirtschaft zusätzlich Schub verliehen. Während der Minister überzeugt ist, dass es Irland gelingt, in Zukunft mehr und besser zu produzieren und dennoch mehr Rücksicht zu nehmen auf die Natur, macht ihm die grosse Überalterung der irischen Bauern zu schaffen. In Irland gibt es mehr über 80 Jahre alte Bauern als unter 35 Jährige – oder bloss 6 Prozent der Farmer sind unter 35. Für die Zeit nach der Aufhebung der Milchkontingentierung im Jahr 2015 rechnet der Minister mit einer Ausdehnung der Milchmenge um 50 Prozent bis ins Jahr 2020. „Es liegen 10 Jahre vor uns, die Gelegenheiten für ein erfolgreiches Wachstum bieten“, betonte er in Zürich. Dies besonders auch, weil der Agrar- und Lebensmittelsektor heute die begabtesten Studenten anziehen würde. Nach der zwei Tages-Tour vom 3. bis 4. Juli 2013 durch die Schweiz wird Minister Simon Coveney wieder von der politischen Insel (Schweiz) auf die geografische Insel (Irland) zurückkehren, wie er sich ausdrückte. Klimafreundlicher Einkauf: Hinfahren oder Webshop? (aid 3.7.2013) - Die Frage, wie umweltverträglich Produkte ins Haus kommen entscheidet sich vor allem über den Einkaufsweg. Das Öko-Institut Freiburg untersuchte, wie der Vergleich eines Online-Einkaufs vom Sofa aus gegenüber dem Auto-Einkauf abschneidet. Für eine durchschnittliche Einkaufsfahrt würden hierzulande sechs Kilometer zurückgelegt. Nutze man hierfür das Auto, verursache das rund 2,4 Kilogramm Treibhausgase, bei öffentlichen Verkehrsmitteln 800 Gramm pro Fahrgast. Gleichzeitig dürfe nicht vergessen werden, dass auch die Waren den Weg ins Geschäft erst zurücklegen mussten. Eine zentrale Rolle spiele außerdem der Energiebedarf des besuchten Geschäftes für Beleuchtung, Belüftung, Kühlung und Heizung. Der ist natürlich je nach Größe des Ladens, angebotenem Produkt und anderen Faktoren sehr unterschiedlich. Beim Einkauf im Internet hingegen müsse der Stromverbrauch des Computers ebenso kalkuliert werden wie der des Servers des Onlinehändlers. Zusätzlich seien die Treibhausgase zu bedenken, die beim Versand der Pakete entstehen: durchschnittlich rund 700 Gramm pro Paket. Umweltauswirkungen entstehen also bei beiden Einkaufsformen. Durch den Strom- und Wärmeverbrauch, die Emissionen des Transports und zurückgelegten Weges oder auch den Rohstoffbedarf etwa für Versandkartons oder Werbematerialien. Eine klare Empfehlung gibt es also nicht, weil sich die jeweilige Umweltbilanz je nach Sparte, Unternehmen und Produkt sehr stark unterscheiden kann. Sinnvoll ist es in jedem Fall, sich nicht für ein einziges Produkt auf den Weg zu machen, sondern möglichst viele Erledigungen zu kombinieren und den Einkauf eventuell auf dem Arbeitsweg zu erledigen. Für konkrete Antworten müssten laut Öko-Institut die einzelnen Faktoren und ihr Zusammenspiel weiter untersucht werden. LeShop: Mehr Umsatz und mehr Kunden 03.07.2013 - (lid) - Der Migros Online-Supermarkt LeShop hat im ersten Halbjahr 2013 Lebensmittel für 82 Mio. Franken verkauft – 7 Prozent mehr als in der gleichen Vorjahresperiode. 19'700 konnte LeShop als Neukunden gewinnen – 36 Prozent mehr als in der gleichen Vorjahresperiode. 30 Prozent aller Bestellungen würden via Smartphone oder Tablet erfolgen, teilt LeShop mit. Der Durchschnittliche Bestellwert belief sich auf 241 Franken. Der im Herbst 2012 in Studen BE eröffnete Drive-In-Laden wurde von über 4‘500 Kunden genutzt. Diese haben im ersten Semester für 1,9 Mio. Franken Lebensmittel eingekauft. Emotionale Täuschung bei korrekten Herkunftsangaben (aid 3.7.2013) - Bei regionalen Lebensmitteln sind die Herkunftsangaben in der Regel korrekt. Häufig ist die Herstellung aber weniger idyllisch, als die Verpackung es verspricht. So lautet das Fazit einer Untersuchung von Stiftung Warentest. Geprüft wurden die Regionalversprechen von 17 Anbietern von Apfelsäften, 13 von Eiern und 9 von Milch aus den Gegenden um Berlin, Köln und München. Die Tester besuchten Keltereien, Molkereien und Legehennenbetriebe und befragten die Anbieter zur Herkunft der Zutaten, zum Verpackungs- und Verkaufsort. Zudem wurde im Labor mit Hilfe der Isotopenanalyse die Herkunft bestimmt. Die Isotopenanalyse beruht darauf, dass die Lebensmittel aus Elementen wie Sauerstoff und Kohlenstoff bestehen. Jedes dieser Elemente hat schwere und leichte Atome, die Isotopen, die je nach Region in einem bestimmten Mengenverhältnis zueinander stehen. Laut einer Online-Umfrage unter 1.000 Verbrauchern wird in der Regel unter einer Region ein Landkreis, ein Naturraum oder ein Bundesland verstanden. Die Zutaten für das Produkt sollten überwiegend aus der Region stammen und auch dort produziert und verkauft werden. Die Untersuchungen im Labor haben gezeigt, dass Eier, Milch und Apfelsäfte auch aus den beworbenen Gebieten stammen. Die chemische Isotopenanalyse passt bei allen Produkten zur Herkunftsangabe. Doch nur 11 der 29 Anbieter stellten ihre Regionalität sehr glaubwürdig unter Beweis. Viele der sehr guten regionalen Produkte tragen das Bio-Siegel oder das einer Regionalinitiative wie "Unser Land". Regionalinitiativen sind lokale Zusammenschlüsse von Bauern, Betrieben und Solidargemeinschaften, die ihre Ware nach eigenen Richtlinien direkt in den Handel bringen. Bei regionalem Apfelsaft ist die Rückverfolgbarkeit oft begrenzt, denn oft bringen Hunderte von Kleinproduzenten ihre Äpfel an Sammelstellen zum Mosten. Eier kamen bei 7 der 13 Legebetriebe aus Bodenhaltung. Hier haben die Hennen keinen Auslauf im Freien und leben zu tausenden im Stall. Wer mit Regionalität auch Tierschutz verbindet, sollte besser Bio-Eier kaufen. Sechs Produkte bekamen die Note "ausreichend", da die Anbieter Besuche ihrer Betriebe ablehnten. Bereits 37 Prozent der Deutschen kaufen heute regelmäßig regionale Produkte. In Zukunft wird die "Region" nach Meinung von Experten für den Bezug von Rohstoffen und Waren immer wichtiger werden. Das hat nicht nur Vorteile für die Umwelt. Auch ökonomische Gründe sprechen gegen globale Lebensmitteltransporte und für kurze Transportwege. Die Energiepreise steigen und treiben die Lebensmittelpreise in die Höhe. Viele Regionen in Deutschland könnten rund drei Viertel der Grundnahrungsmittel erzeugen, verarbeiten und anbieten, die für die Versorgung der dort lebenden Bevölkerung notwendig wären. PRESSESCHAU Zu wenig Salz kann riskant sein Für Sie gelesen in der NZZaS: Schweizer sollen weniger Salz essen, so die Botschaft der «Salzstrategie 2013-2016» des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Damit lässt sich das Risiko für Bluthochdruck senken, eine der Hauptursachen für Herzinfarkt und Schlaganfall. Doch die Empfehlungen beruhen auf wackeligen Daten, wie neue Studien zeigen. Eine Auswertung von 19 Studien aus den 1990er und 2000er Jahren belegt zwar, dass Leute mit hohem Salzkonsum ein höheres Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkte haben. Doch die einzelnen Studien widersprechen sich: Manche zeigen den Zusammenhang, andere nicht. «Aus diesen Daten kann man Ratschläge wie die vom BAG nicht ableiten», sagt Georg Noll, stellvertretender Direktor der Kardiologie am Unispital Zürich. Eine Universität in Kanada fand heraus, dass vor allem Leute in Asien, die mehr als 4,6 Gramm oder 2 Teelöffel Salz pro Tag essen, ein erhöhtes Risiko haben. Bei Europäern und US-Amerikanern mit einem Salzkonsum, der unter diesem Wert liegt, ist das Risiko dagegen nicht erhöht. «Es gibt keine Studie, die klar zeigt, dass man durch Salzreduktion sein Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten senken kann», sagt Noll. «Nur bei Leuten, die sehr viel Salz essen, ergibt das möglicherweise Sinn.» Und Franz Eberli, Chef-Kardiologe am Triemli-Spital in Zürich: «Man kann nicht sagen, dass viel Salz automatisch zu Herz-Kreislauf-Krankheiten führt. Das hängt nämlich von den Erbanlagen ab.» So reagieren einige Menschen sensibler auf Salz. «Bei den meisten Menschen in Europa hat Salz wahrscheinlich keinen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-Risiko», sagt Eberli. Umgekehrt kann zu wenig Salz aber gefährlich sein: Studienteilnehmer, die weniger als 3 Gramm Salz pro Tag verzehrt hatten, bekamen häufiger Herzkrankheiten oder Schlaganfälle. Das könnte unter anderem daran liegen, dass der Körper dann Hormone ausschüttet, die den Blutdruck erhöhen. (Auszug aus dem Beitrag in der NZZ am Sonntag vom 30.6.2013. Volltext: www.nzz.ch) TAGUNGSTIPP Erfolgreiche Algenzucht und –Verarbeitung (DLG 9.7.2013). In den letzten zehn Jahren waren Mikroalgen von hohem Interesse für die Herstellung von Biokraftstoffen. In letzter Zeit verlagerte sich der Fokus hin zur Verwendung von Mikroalgen auf Lebensmittel, Futter sowie die chemische Industrie. Das Potenzial von Algen und aquatischer Biomasse ist enorm, und die Entwicklungen schreiten mit hohem Tempo voran. Mikroalgen enthalten einen hohen Anteil an Lipiden, Proteinen und Kohlenhydraten, welche alle in unterschiedlichen Märkten und Industrien Verwendung finden können. Weltweit werden grundliegende Forschungs-, Pilot und Demonstrationsprojekte entwickelt. Die Industrie arbeitet an dem grundliegenden Aspekt, kommerzielle Mikroalgenproduktion möglich zu machen. Im Rahmen des 7. Internationalen Algenkongresses am 3. und 4. Dezember 2013 in Hamburg werden neueste internationale Projekte mit den wesentlichen landwirtschaftlichen und aquakulturellen Entwicklungen präsentiert. Vorgestellt werden Entwicklungen aus den Bereichen Biodiversität, Bioanalytik, Produktionssysteme, Verarbeitung, Aquakultur, Landwirtschaft und Lebensmittelanwendungen. Als Referenten sind Vertreter der Industrie und führende Algenexperten aus Wissenschaft, Forschung und Anwendung vor Ort. Zusammen mit einer Foyerausstellung zum Technologiemarkt sowie einer Posterpräsentation ermöglicht der Kongress einen hervorragenden Einblick in die neusten technologischen Innovationen, die wirtschaftlichen Aussichten und die internationalen Entwicklungen in der Algenindustrie. Veranstalter des 7. Algenkongresses sind die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) und die DLG Benelux in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Lausitz, der Universität Wageningen (Niederlande) und der ESMA (European Society of Micro Algal Biotechnology). Auch in diesem Jahr haben die Veranstalter den Algen-Award ausgeschrieben. Er wird im Rahmen des Algenkongresses in drei Kategorien verliehen: Der Junior Algen-Award wird für ein hervorragendes Forschungsprojekt, der Innovation Algen-Award für eine Marktneuheit aus Wirtschaft oder Anwendung und der Senior Algen-Award für das Lebenswerk im Sektor der Algen, Kleinpflanzen und Cyanobakterien. Anmeldeschluss für den Algen-Award ist der 31. Oktober 2013. Weitere Informationen zum 7. Algenkongress sind erhältlich bei der DLG BENELUX (International), Ansprechpartnerin ist Christie de Vrij, Tel.: +31(0)348-484002, E-Mail: christie.devrij@dlg-benelux.com und bei der DLG e.V., Ansprechpartnerin ist Dr. Birgit Schmidt-Puckhaber Tel.: 069-24788-307 oder E-Mail: B.Schmidt-Puckhaber@DLG.org. Informationen sind zudem im Internet unter www.algaecongress.com verfügbar. | |