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6.5.2014 KURZNEWS 6. Mai 2014 Kakao repariert Blutgefässe / Erforscht: Fastfood macht fett / Was essen?: Das Auge isst mit / Initiative für Ernährungssicherheit kommt zustande! Kakao repariert Blutgefässe Wie wirken einzelne Nahrungsbestandteile auf die Gesundheit? Antworten im Hinblick auf besonders grosse Risiken sind allerdings schwierig: Wollte man zum Beispiel die Gefahr für einen Herzinfarkt mit einem bestimmten Nahrungsmittel in Verbindung bringen, müssten tausende von Versuchspersonen jahrzehntelang dieses Nahrungsmittel zu sich nehmen, während eine Kontrollgruppe ein Placebo, also ein «Scheinnahrungsmittel» zu essen hätte. Deshalb entscheiden sich Forschende häufig zu einer bescheideneren Ersatzfrage, die in die gleiche Richtung zielt. In der Herz-Kreislauf-Medizin wird dann oft untersucht, wie sich die Innenschicht der Blutgefässe verhält. Das lässt sich vergleichsweise einfach messen und sagt trotzdem viel aus über das Risiko eines Menschen, einen Herzinfarkt oder einen Hirnschlag zu erleiden. Der Kardiologe Dr. med. Andreas Flammer hat die Wirkung von Kakao (dunkle Schokolade), Cranberrysaft und Olivenöl untersucht. Die drei Nahrungsmittel sind in der Herzmedizin bekannt. Sie enthalten alle reichlich Flavanole. Diese Pflanzenstoffe kommen besonders in Kakao, aber auch in Früchten, Beeren, Oliven oder Tee vor. Die Forschung geht seit einigen Jahren davon aus, dass sie sich günstig auf Herz und Kreislauf auswirken. Dr. Andreas Flammer und sein Team haben nun gezeigt, dass nicht nur Kakao, sondern auch im Handel erhältliche dunkle Schokoladen bei Patienten mit beschädigter Innenschicht der Gefässe deren Funktion wieder verbessern können. Bei herztransplantierten Patienten wiesen die Forschenden solche Verbesserungen direkt in den Herzkranzgefässen nach und nicht, wie sonst üblich, in der Schlagader des Unterarms. In einer weiteren Arbeit entdeckten sie, dass sich bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz die Gefässfunktion nicht nur kurz-, sondern auch langfristig erholte, wenn sie einen Monat lang täglich dunkle Schokolade konsumierten. Vergleichbar auch der Einfluss von Olivenöl: Bei Patienten mit eingeschränkter Gefässfunktion steigerte sich diese, wenn die Versuchspersonen ihre Ernährung mit Olivenöl anreicherten. Eine andere Entdeckung: Tranken Personen mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko täglich den Saft von Cranberries, verbesserten sich nach einiger Zeit die Reparaturmechanismen in ihren beschädigten Gefässen. Aufgrund dieser Erkenntnisse nun bedenkenlos fett und süss zu essen und die dadurch entstandenen Gefässschäden mit Schokolade, Beerensaft und Olivenöl reparieren zu wollen, wäre allerdings unklug. Denn selbst Flavanole helfen nicht viel, wenn die Ernährung allgemein einseitig und zu üppig ist. Ausserdem: «Unsere Studien messen nicht die Wirkung auf Erkrankungen selbst oder gar auf die Sterblichkeit, sondern auf die Ersatzfrage nach dem Einfluss auf die Innenschicht der Gefässe, und dies nicht in der breiten Bevölkerung, sondern bei bestimmten Patientengruppen», sagt Dr. Andreas Flammer. Eine Empfehlung gibt er trotzdem: «Am besten erforscht ist die Ernährung nach dem Muster der Mittelmeerländer. Dort ist Olivenöl ein Grundbaustein. Diese Kost mit Beeren und ab und zu ein wenig dunkler Schokolade anzureichern, ist sicher sinnvoll.» Für seine Studien zeichnet die Schweizerische Herzstiftung Andreas Flammer mit dem Forschungspreis 2014 aus, denn sie tragen zum Verständnis des Einflusses der Ernährung auf die Funktion der Gefässe bei – und damit auf den möglichen Schutz vor Herz-Kreislauf-Krankheiten. Der Forschungspreis wird am 7. Mai an einer Feier in Buchs übergeben und am 11. Juni im Rahmen des Jahreskongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie in Interlaken einem wissenschaftlichen Publikum vorgestellt. PD Dr. med. Andreas J. Flammer studierte in Basel Medizin. Dem Studium folgten klinische Tätigkeiten und Forschung in Burgdorf, am Universitätsspital Zürich sowie an der Mayo Klinik in Rochester (USA), bevor er wieder nach Zürich zurückkehrte. Heute ist PD Dr. med. Andreas Flammer Oberarzt Kardiologie am Universitätsspital Zürich. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Untersuchung atherosklerotischer Vorgänge in den Gefässen und der Einfluss von flavanolreicher Nahrung auf die Gefässfunktion. Schweizer Wein soll besser kontrolliert werden 06.05.2014 - (lid) – Nachdem es in der Westschweiz zu einem Fall von Weinverschnitten gekommen ist, will der Weinhandel die Kontrollen künftig verstärken. Die Schweizer Weinhandelskontrolle, die Interkantonale Zertifizierungsstelle OIC und die Kantonschemiker wollen künftig den Daten- und Informationsaustausch ausbauen, wie sie gestern mitteilten. Zudem sollen gemeinsame Kontrollen stattfinden. "Eine unabhängige und kompetente Kontrolle ist unabdingbar für die Qualität der Schweizer Weine", erklärte Ständerat Urs Schwaller, Präsident der Weinhandelskontrolle (SWK), gemäss Medienmitteilung. Erforscht: Fastfood macht fett Je mehr Fast-Food-Läden sich in der Umgebung der Wohnung, der Arbeitsstätte oder auf dem Weg dorthin befinden, desto dicker sind die Menschen. Dies kam jetzt in einer Untersuchung aus England heraus, die im British Medical Journal veröffentlicht wurde. Weil ungesundes Fast Food damit auch zum Anstieg der Diabeteserkrankungen beitrage, fordert die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) eine Steuer auf stark zucker- und fetthaltige Lebensmittel. Der Epidemiologe Thomas Burgoine von der Universität Cambridge hat für mehr als 5.000 Erwerbstätige die Zahl der Fast-Food-Läden in der Umgebung von Wohnung, Arbeitsweg und Arbeitsplatz bestimmt und mit den Ernährungsgewohnheiten sowie dem Körpergewicht verglichen. Ergebnis: Es bestand eine eindeutige Abhängigkeit zwischen dem Imbiss-Angebot und dem Körpergewicht. „Die Bewohner mit den meisten Imbiss-Gelegenheiten waren fast doppelt so häufig übergewichtig wie Bewohner aus Gegenden mit den wenigsten Fast-Food-Läden“, erklärt Privatdozent Dr. med. Erhard Siegel, Präsident der DDG. Im Durchschnitt hatten die Bewohner 32 Gelegenheiten, sich mit Fast Food zu versorgen. „Die heutigen Essgewohnheiten sind eine wichtige Ursache für den Anstieg der chronischen Krankheiten geworden“, erklärt Dr. Dietrich Garlichs. Der DDG-Geschäftsführer sieht politischen Handlungsbedarf. „Niemand kann ernsthaft fordern, Fast-Food-Läden zu verbieten“, stellt er klar. Aber die Politik sei aufgerufen, die Entscheidung für eine gesunde Kost einfacher und attraktiver zu machen. „Wir können beispielsweise durch eine Zucker-Fett-Steuer auf besonders kalorienhaltige Lebensmittel dafür sorgen, dass gesunde Ernährung günstiger ist als etwa Pommes frites.“ Darüber hinaus sei eine klare Lebensmittelkennzeichnung sowie die Angabe der Kalorienmengen in Restaurants wichtig. (5.5.2014 Deutsche Diabetes Gesellschaft) Was essen?: Das Auge isst mit (5.5.2014 Max-Planck-Institut für Bildungsforschung) - Nach jedem Lebensmittelskandal wird der mündige und informierte Verbraucher beschworen. Doch wie treffen wir eigentlich Essensentscheidungen? Wägen wir Inhaltsstoffe, Preis und Aussehen der Lebensmittel sorgfältig gegeneinander ab? Wissenschaftler unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin gingen diesen Fragen nach und fanden heraus, dass wir es uns gerne möglichst einfach machen. Ein Ergebnis, das auch bei der Gestaltung von Lebensmittelkennzeichnungen berücksichtigt werden sollte. Welche und wie viele Informationen berücksichtigen wir bei unseren Essensentscheidungen? In einer Studie untersuchten Wissenschaftler das Entscheidungsverhalten von Kantinenbesuchern und kommen zu dem Ergebnis, dass diese bei weitem nicht alle dargebotenen Informationen nutzen. Die Konsumenten trafen ihre Entscheidung vor allem nach dem Aussehen der Speisen, deren Namen und Preis. Erst dann wurden Informationen zu Inhaltsstoffen wie Kalorien, Fett, Kohlenhydraten oder Salz in Betracht gezogen. „Uns interessierte, wie Menschen mit komplexen Informationen umgehen. Dass sie auch bei der Essensauswahl auf einfache Entscheidungsstrategien bauen, deckt sich mit Ergebnissen der aktuellen Entscheidungsforschung“, sagt der Erstautor der Studie Michael Schulte-Mecklenbeck vom Forschungsbereich „Adaptive Rationalität“ des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung. Weshalb es sich Menschen einfach machen, hat nach Ansicht des Wissenschaftlers folgenden Grund: Menschen greifen auf einfache Entscheidungsstrategien zurück, um ihren Alltag besser zu bewältigen. Dabei würden ihnen Erfahrungen aus früheren Essensentscheidungen und das Wissen um ihre Vorlieben helfen. Für die Studie nahmen 56 Kantinenbesucher an einem Experiment teil. Die Teilnehmer sollten am Computerbildschirm eine Auswahl unter den angebotenen Speisen treffen. Bei der Entscheidung halfen ihnen Bilder der Gerichte sowie Informationen zu Preis, Name der Speisen und deren Nährwerte. Durch die Auswahl am Computer konnten die Forscher genau nachvollziehen, worauf die Probanden Wert legten. Die gesammelten Daten wurden dann nach dem Vorhandensein verschiedener Entscheidungsstrategien ausgewertet, beispielsweise ob alle Informationen oder nur ein Teil berücksichtigt wurden. Das Ergebnis ist eindeutig: Etwa drei Viertel der Teilnehmer verwendeten heuristische, das heißt einfache, Entscheidungsstrategien bei der Essensauswahl. Die Studie liefert auch Anhaltspunkte für die Entwicklung von Lebensmittelkennzeichnungen. „Dass sich Verbraucher offensichtlich auf wenige dargebotene Informationen bei ihrer Entscheidung stützen, bedeutet nicht zwangsläufig eine Absage an den Wert von Lebensmittelkennzeichen“, so Michael Schulte-Mecklenbeck. Zusätzlich zu den gesetzlich vorgegebenen, aber oft langatmigen Aufzählungen von Inhaltsstoffen, sollten Lebensmittelkennzeichen gezielt die wichtigsten Informationen hervorheben – wie beispielsweise die Kalorien oder den Anteil der Nährstoffe an der empfohlenen Tagesdosis. Initiative für Ernährungssicherheit kommt zustande! (SBV 2.5.2014) - Innert gut zwei Monaten Sammelzeit hat die Landwirtschaft die benötigten 100‘000 Unterschriften für die Anfang Februar lancierte Initiative für Ernährungssicherheit erreicht. Der Schweizer Bauernverband ist hoch erfreut über den hohen Rückhalt, den das Anliegen in der Bevölkerung geniesst. Um die politische Bedeutung der Initiative zu stärken, geht die Unterschriftensammlung weiter. Am 4. Februar 2014 erfolgte die Ausschreibung im Bundesblatt, am 15. Februar startete mit dem ersten nationalen Sammeltag offiziell die Unterschriftensammlung und vor Ende April ist die kritische Grenze von 100‘000 Unterschriften geknackt! Der Schweizer Bauernverband (SBV) freut sich, schon jetzt bekannt geben zu können, dass die von der Landwirtschaft initiierte Initiative für Ernährungssicherheit sicher zustande kommt. Sie ist damit, mit aktuell 106‘000 Unterschriften, die am schnellsten zustande gekommene Initiative seit über 20 Jahren. Das hohe Tempo zeugt nicht nur von der guten innerlandwirtschaftlichen Organisation und Mobilisierung, sondern auch dem grossen Rückhalt, den das Anliegen in der Bevölkerung geniesst. Die persönlichen Gespräche mit der Bevölkerung während der Sammlung zeigten, dass vielen Angesprochenen die langfristige Sicherung des Essens ein wichtiges Anliegen ist und dass das Vertrauen in die einheimische Produktion sehr hoch ist. Obwohl die benötigten Unterschriften bereits beisammen sind, gehen die Sammelaktionen in den einzelnen Kantonen, für die die kantonalen Bauernverbände den Lead haben, noch bis Ende Mai weiter. Im Juni sollen die noch eingehenden Unterschriften beglaubigt werden, so dass Anfang Juli 2014 der Bundeskanzlei eine möglichst hohe Unterschriftenzahl, welche die politische Bedeutung der Initiative untermauert, übergeben werden kann. Intelligente Etiketten für sichere Lebensmittel (ttz Bremerhaven) – Den Produktionszyklus von Lebensmitteln zu kontrollieren ist während der gesamten Lieferkette unerlässlich. Denn eine fehlerhafte Handhabung von Lebensmitteln bei deren Transport, Lagerung und später im Haushalt führt Qualitätsminderungen und kann gesundheitliche Risiken erzeugen. Mehr Verderb führt zudem zu Lebensmittelverschwendung, was vermieden werden soll. Zeit-Temperatur-Indikatoren (TTI) können an dieser Stelle Abhilfe schaffen. Darum entwickelte das ttz Bremerhaven im Forschungsprojekt „IQ-FRESHLABEL“ neuartige, intelligente Etiketten zur Anzeige von Temperaturabweichungen von Tiefkühlkost. Frühere Untersuchungen zeigten, dass es noch viele ungenutzte Anwendungsbereiche für Zeit-Temperatur-Überwachung mit Smart Labels gibt. Im IQ-FRESHLABEL Projekt wurden neuartige, intelligente Etiketten zur Anzeige von Temperatur Missbrauch von Tiefkühlkost entwickelt. Diese intelligenten Etiketten müssen bestimmte Anforderungen im Hinblick auf Tiefkühlkost erfüllen. Bei einer optimalen Lagertemperatur von -18 ° C haben die Produkte eine sehr lange Haltbarkeit von 18 bis 24 Monaten. Die Erhöhung der Temperatur führt zu einer erheblichen Verschlechterung der Qualität, auch wenn die Temperatur unter 0 ° C bleibt. „Smart Labels für tiefgekühlte Fischprodukte sind in einer griechischen Kühlkette geprüft und bereit, auf dem Markt eingeführt zu werden. Technisch steht der Überwachung der optimalen Lagertemperatur entlang der Kühlkette und damit dem Schutz des Verbrauchers vor verdorbenen Lebensmitteln nichts mehr im Wege“ sagt Marie Shrestha, Projektleiterin beim unabhängigen Forschungsinstitut ttz Bremerhaven. Leckagen in gekühlten, unter modifizierter Atmosphäre verpackten Geflügelprodukten führen dazu, dass sich die Gasatmosphäre ändert und damit die Haltbarkeit eines Produktes verringert wird. Bei einer Leckage mit 0,2 mm Durchmesser verringert sich die Haltbarkeit beispielsweise um 26 Prozent. IQ-FRESHLABEL entwickelte ein neues, günstiges und zerstörungsfreies Sauerstoff-Detektionssystem mit Lumineszenz-Technologie, um Leckagen im MAP-verpackten (Modified Atmosphere Packaging) Waren zu erkennen und über mögliche Folgen des vorzeitigen Verderbs von Lebensmitteln zu informieren (Erfassungsbereich von 0 bis 30% O2). Die sozio-ökonomischen Auswirkungen der Integration dieser Smart-Labels in verschiedenen Nahrungsketten wurden in Finnland, Deutschland, Südfrankreich und Griechenland untersucht. Lebensmittelhersteller, Einzelhändler und Verbraucher sehen einen Nutzen bei der Einführung intelligenter Etiketten. Die Verbraucher sind der Ansicht, dass TTI-Produkte von höherer Qualität sind als Produkte ohne diesen Indikator und sind bereit, 20 Cent mehr für TTIs zu zahlen (n = 2525 befragte Verbraucher). Teilnehmende Lebensmittel-, Verpackungs-und Verbraucherverbände lobten den Einfluss von Smart Labels auf Abfallreduzierung, Lebensmittelqualität und -sicherheit in den europäischen Lieferketten in Griechenland, Finnland, Norwegen, Frankreich, Rumänien und Polen. Die Verbraucher sind der Meinung, dass TTIs ihnen helfen, Nahrungsmittel in angemessener Weise zu behandeln (n = 2525). Das ttz Bremerhaven ist ein unabhängiges Forschungsinstitut und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Experten-Team in den Bereichen Lebensmittel, Umwelt und Gesundheit. Seit mehr als 25 Jahren begleitet es Unternehmen jeder Größenordnung bei der Planung und Durchführung von Innovationsvorhaben und der Akquisition entsprechender Fördermittel auf nationaler und europäischer Ebene. PRESSESCHAU (Für Sie gelesen in der Sonntagszeitung 20.4.2014): Barry Callebaut bleibt auf seiner hitzebeständigen Schokolade sitzen. Den Testkunden hat sie nicht geschmeckt. Eine Schoggirevolution sollte die hitzeresistente Schokolade Volcano von Barry Callebaut einläuten. Doch fünf Jahre nachdem der Schweizer Schokoladekonzern damit die lukrativen Märkte in den Schwellenländern erobern wollte, ist die Bilanz ernüchternd. «Es gibt noch keine Volcano-Produkte im Ladenregal», bestätigt Barry-Callebaut-Sprecher Raphael Wermuth. Dabei war Verwaltungsratspräsident Andreas Jacobs 2009 vom Produkt überzeugt. Volcano werde die erste hitzeresistente Schokolade sein, die nicht an ihrem Geschmack scheitere, meinte er. Doch das Verdikt der Testkunden ist klar: Die Schokolade schmeckt zu fade. Auch die Konkurrenz arbeitet an der Schokoladerevolution Die Volcano schmilzt statt bei 33 erst bei 55 Grad, weil sie weniger Kakaobutter enthält. Dazu hat sie auch noch 90 Prozent weniger Kalorien als die weniger hitzebeständigen Konkurrenzprodukte. Die Textur fühlt sich dank vieler Luftbläschen eher knusprig an. Offenbar glaubt man beim weltgrössten Schokoladehersteller immer noch an die Erfindung. «Volcano ist ein fertiges Produkt, das für den Verkauf bereit ist und das wir Kunden vorstellen», sagt Sprecher Wermuth. Doch die Konkurrenz arbeitet mit Hochdruck an der eigenen Schokoladerevolution. «Nestlé forscht und arbeitet an einem Schokoladeprodukt, das seine Form über die gewöhnliche Schmelztemperatur von Schokolade hinaus beibehält und sowohl gut schmeckt als auch eine gute Konsistenz hat», sagt Sprecherin Meike Schmidt. Hitzebeständige Süsswaren hat der Nahrungsmittelmulti aus Vevey bereits auf dem Markt. Zudem setzt Nestlé Verpackungslösungen ein, die in wärmeren Klimaregionen die Süsswaren vor Hitze schützen. Der britische Schokoladegigant Cadbury gab 2012 ein Patent bekannt für Schokolade, die erst bei 40 Grad schmilzt. Die Hitzeresistenz wird dadurch erreicht, dass die Schokomasse nach dem Conchieren nachmals raffiniert wird. (Volltext: www.sonntagszeitung.ch) | |