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31.1.2006: nachrichten
31.1.2006
Getränketrends am Fresenius-Kongress

Der 8. Fresenius-Getränke-Kongress zu Trends und Marktgeschehen: Werbeaussagen werden beschränkt, Proteindrinks stehen vor dem Durchbruch und Online-Biervertrieb legt zu.


Zum achten Mal trafen sich Getränkefachleute am Fresenius Getränke-Kongresse am 17. und 18. Januar in Mainz, um die Trendthemen der Getränkebranche zu sichten und zu diskutieren. Auf dem Programm standen diesmal neben aktuellen Marketing-Case-Studies neue Ansätze zur Kosten sparenden Anlagenkonzeption und der Umgang mit den neuen gesetzlichen Anforderungen an die Lebensmittelverpackung.

«Marketing-, Abfüllungs- und Verpackungsexperten haben ihre Hausaufgaben gemacht und Konzepte gegen den Preisdruck entwickelt. 2006 kann ein gutes Jahr werden», fasst Anja Staudenmaier, Geschäftsführerin der Akademie Fresenius, die Ergebnisse zusammen.

Ein- und Ausblicke auf die EU-Lebensmittelpolitik und die dringende Frage, was Getränkehersteller und -abfüller bald aufs Etikett drucken müssen, lieferte Franco Trani von der Döhler-Gruppe. Er stellte die Getränkeexperten darauf ein, dass und wie die umstrittenen EU-Verordnungen zur Nährwertkennzeichnung – „Claimsverordnung“ und „Anreicherungs-verordnung“ – Wirklichkeit werden könnten: Der Verbraucherrat der EU-Kommission hat Mitte Januar 06 den Gemeinsamen Standpunkt zum Verordnungsvorschlag der Kommission über nährwert- und gesundheits-bezogene Angaben verabschiedet.

Damit ist die so genannte Erste Lesung abgeschlossen. Verabschiedet ist die Regelung aber noch nicht. Trani warnte vor: Seiner Einschätzung nach müssen sich die Hersteller und Marketingprofis bereits jetzt auf Einschränkungen bei Werbeaussagen einstellen: „Zugelassene Aussagen werden in einem Register veröffentlicht. Was im Register nicht aufgeführt ist, ist dann nicht erlaubt und müsste in einem aufwändigen Verfahren zugelassen werden.“

Gesundheits- und Fitnesstrend 2006

Der Fresenius Kongress gab nicht nur Aufschluss darüber, was bald alles auf dem Etikett stehen muss, sondern gab auch einen Ausblick darauf, was bald alles neu in die Flaschen kommt: Für Dr. Stefan Siebrecht von DSM Food Specialities in Delft (Niederlande) sind Proteine nicht nur wichtig für Gesundheit und Fitness, sondern auch ein Innovationsmotor für die Getränkebranche: Schliesslich seien Proteine „Energie ohne Zucker“ und würden vom Verbraucher deshalb durchweg positiv aufgenommen.

Lediglich technische Probleme haben bisher den Siegeszug von Protein-Drinks für alle Zielgruppen verhindert: Die meisten Proteine lösen sich nur schwer in Wasser auf, schäumen oder führen zu Eintrübungen. Die Lösung liegt für Stefan Siebrecht im Milcheiweiss. DSM besitzt das Patent für Pepto-Pro, ein auf natürlichem Milcheiweiss basierendes Peptid, welches aus sehr kurzen Aminosäureketten besteht. Aufgrund seiner geringen Grösse (Di- und Tripeptid-Ketten) kann es sehr rasch als Ganzes vom Körper aufgenommen werden, ohne die Verdauung zu belasten. Seine Aminosäuren stehen den Muskeln somit schneller zur Verfügung als solche, die aus herkömmlichen Protein-Quellen stammen.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Peptid-Produkte entfällt hier auch der bittere Geschmack. Ebenso profitieren laut Siebrecht Allergiker von der Neuentwicklung: Im Gegensatz zu Milch oder Milchproteinen ist Pepto-Pro auch für Menschen mit Milchallergien oder -unverträglichkeit geeignet, da PeptoPro frei von Milchzucker (Laktose) ist.

Vertriebskanal Internet etabliert sich

„Seit kurzem hat das Internet eine Online-Kneipe und getrunken wird ‚1396 Premium Lager’“, ist Georg Schäfer, Mitglied der Geschäftsleitung der Kölner Privatbrauerei Gaffel überzeugt. Im Juni 2005 startete die Privatbrauerei Gaffel mit www.internetbier.de. den ersten bundesweiten Online-Bier-Vertrieb. Auf dem Fresenius-Kongress zog Georg Schäfer eine überzeugende Bilanz: Die Markenbekanntheit konnte laut einer Studie des RTL-Online-Vermarkters IP Interactive deutlich gesteigert werden.

Auch das Markenimage entwickelte sich positiv. „1396 Premium Lager“ wird als „trendy“ und „selbstbewusst“ von den Verbrauchern eingeschätzt. Mit einer gross angelegten Online-Kampagne bei rtl.de, wetter.de und sport.de wurde die junge, aktive Zielgruppe, die auf Echtes, Unverfälschtes und Besonderes Wert legt, angesprochen. Die Besuchsfrequenz lag im Juli noch bei 30.000 Kontakten und konnte dann innerhalb von drei Monaten auf ca. 90.000 Visits im letzten Monat verdreifacht werden.

„Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich der Ausflug in das Internet für die Marke 1396 Premium Lagerbier gelohnt“, freut sich Schäfer. Für 2006 kündigte er neue Werbeaktionen an, die verschiedene Medien kombinieren: „Wir arbeiten gezielt an einer neuen Konsumwelt, die reale, mediale und virtuelle Märkte verschmelzen lässt.“ Mit anderen Worten: Die Marketing-Experten von 1396 Premium Lager „nehmen Abschied vom Bierfundamentalismus der Bier-braucht-Heimat-Idiologien“, wie Schäfer mit Augenzwinkern erklärte. (Medienmitteilung Fresenius)

Tagungsunterlagen: Die Akademie Fresenius GmbH, 44379 Dortmund mstratmann@akademie-fresenius.de

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