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26.2.2015 KURZNEWS 26. Februar 2015 Bundesrat lehnt Importverbot für Hormonfleisch ab / Zu grosse Packungen als Ursache von Foodwaste / Studie zeigt: Künstliche Emulgatoren fördern Darmentzündungen. Bundesrat lehnt Importverbot für Hormonfleisch ab 26.02.2015 – (lid) – Der Bundesrat will die Einfuhr von Hormonfleisch weiterhin erlauben. Er begründet dies mit Verpflichtungen gegenüber der WTO und ansonsten drohenden Strafzöllen. Die Schweiz respektiere mit der aktuellen Regelung ihre internationalen Verpflichtungen nach dem Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (GATT), schreibt der Bundesrat in seiner Antwort zu einer Motion von Nationalrätin Adèle Thorens Goumaz (Grüne). Nach Ansicht des Bundesrates müsste die Schweiz im Falle eines Verbots mit jährlichen Strafzöllen in der Höhe von mindestens 30 Millionen Franken rechnen oder in einer allfälligen Vergleichslösung zusätzliche Zollfreikontingente in Höhe von 9'000 Tonnen Rindfleisch gewähren. Die WTO hatte ein entsprechendes Importverbot der EU als unzulässig beurteilt und die USA und Kanada zur Erhebung von Strafzöllen ermächtigt, wobei sich die Parteien darauf einigten, die Angelegenheit mit einem zusätzlichen Zollfreikontingent zu regeln. In der Schweiz ist das Verabreichen von hormonellen Stoffen an Nutztiere verboten. Importiertes Hormonfleisch, dieses stammt vorwiegend aus den USA und Kanada, muss deklariert werden. Bundesrat will Mittel für Schoggigesetz aufstocken 26.02.2015 – (lid) – Der Bundesrat beantragt dem Parlament, die Mittel für das Schoggigesetz im Jahr 2015 um maximal 20 Millionen Franken aufzustocken. Eine Aufstockung war von der Getreide- und Milchbranche verlangt worden. Mit dem Nachtragskredit in Höhe von maximal 20 Millionen Franken soll das Rohstoffpreis-Handicap der Schweizer Nahrungsmittelindustrie besser ausgeglichen werden, schreibt der Bundesrat in einer Medienmitteilung. Gemäss Budget waren 70 Millionen Franken vorgesehen gewesen. Dieser Beitrag reicht aber bei weitem nicht aus, um die Differenz wettzumachen. Diese war durch die Aufhebung des Euromindestkurses noch grösser geworden. Der Bundesrat hat zudem beschlossen, dass mit den aufgestockten Mitteln höchstens 85 Prozent des Rohstoffpreis-Handicaps ausgeglichen werden sollen. Die Getreide-Branchenorganisation Swiss Granum sowie die Schweizer Milchproduzenten hatten eine Aufstockung auf den gemäss WTO-Regeln höchstmöglichen Betrag von 114,9 Millionen Franken verlangt. Nur so könne eine 85-prozentige Deckung erreicht werden. In einer Medienmitteilung begrüsst der Schweizer Bauernverband (SBV) den Schritt des Bundesrates. Der Schritt zeige, dass der Bundesrat zu seinem Wort stehe. Der SBV erwartet, dass die weiteren möglichen 24,9 Millionen Franken in einem zweiten Nachtragskredit folgen werden. Es sei aber mindestens so wichtig, dass die Verarbeiter von Exportprodukten aufhören, den Produzentenpreis zu drücken, schreibt der Verband weiter. Gewinnsteigerung bei Orior im 2014 Die im Frisch-Convenience-Food und in der Fleischveredelung führende Schweizer Lebensmittelgruppe ORIOR kann auf ein gutes Jahr 2014 zurückblicken. Bei einem leicht höheren Umsatz konnten die Margen auf Gruppenebene gesteigert werden. Wachstumstreiber war das Convenience-Geschäft; ausschlaggebend waren dabei insbesondere die vegetarischen Spezialitäten, die Geflügelprodukte sowie die gluten- und laktosefreien Produkte. Gestützt auf die führende Stellung in ihren Märkten und die hohe Innovationskraft, blickt die ORIOR Gruppe zuversichtlich in die Zukunft. Die ORIOR Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014 einen Nettoerlös von CHF 521.6 Mio. und übertraf damit das Vorjahr, trotz bedeutend weniger Exportumsatz. Im Hauptmarkt Schweiz konnte ein Wachstum von 1.4% erzielt werden. Der EBITDA stieg dank dem starken zweiten Halbjahr um 2.2% auf CHF 48.0 Mio. Das entspricht einer Marge von 9.2%, gegenüber 9.0% im Vorjahr. Der Reingewinn erreichte mit CHF 26.5 Mio. eine Verbesserung um 5.1% gegenüber dem Vorjahr. Dies kommt einem Gewinn von CHF 4.48 je Aktie gleich (Vorjahr CHF 4.26 je Aktie). Der operative Cash Flow sank wie erwartet von CHF 40.5 Mio. im Vorjahr auf CHF 28.6 Mio. Hauptgründe dafür waren geänderte Zahlungsmodalitäten sowie die Bezahlung von Steuern aus Vorjahren. Mit 53.5% wurde die Eigenkapitalquote erneut gesteigert. Das auf Frisch-Convenience-Produkte spezialisierte Segment Convenience mit seinen Kompetenzzentren Fredag, Pastinella und Le Patron weist für das Geschäftsjahr 2014 eine Umsatzzunahme und eine Marge auf Vorjahresniveau aus. Der Nettoerlös wurde von CHF 199.1 Mio. im Vorjahr auf CHF 207.0 Mio. gesteigert. Besonders erfreulich haben sich wiederum die Ultra-Frisch-Menüs, die Geflügelprodukte und die vegetarischen Spezialitäten entwickelt – letztere auch aufgrund der Arrondierungsakquisition des auf Bio-Tofu spezialisierten Unternehmens Noppa AG. Die EBITDA-Marge blieb mit 14.3% unverändert gegenüber dem Vorjahr. Das Segment Refinement mit den Kompetenzzentren Rapelli, Albert Spiess und Möfag liegt mit einem Nettoerlös von CHF 316.3 Mio. knapp unter Vorjahresniveau. Die hohen Rohstoffpreise wirkten auch in diesem Jahr negativ auf die Bruttomarge, wodurch sich die EBITDA-Marge von 7.4% im Vorjahr auf 7.1% reduzierte. Zwar vermochte das Segment aufgrund des guten Produktemixes im Berichtsjahr volumenmässig zuzulegen, mit einem EBIT von CHF 14.5 Mio. konnte das Vorjahresergebnis jedoch nicht erreicht werden (2013: CHF 15.8 Mio.). Wachstumstreiber waren, wie bereits zum Halbjahr, die Kompetenzzentren Rapelli und Möfag, wobei Möfag erneut einen Rekordumsatz erzielt hat. Das Kompetenzzentrum Albert Spiess konnte die zum Halbjahr leicht unter den Erwartungen gelegenen Ergebnisse in der zweiten Jahreshälfte nicht vollständig kompensieren. Das Segment Corporate und Export wurde im Berichtsjahr neu organisiert. ORIOR hat das Logistikunternehmen Lineafresca an einen langjährigen Transportpartner verkauft und mit diesem eine strategische Allianz gebildet. Das Exportgeschäft konnte im Jahr 2014 die Erwartungen nicht erfüllen. Der Nettoerlös reduzierte sich von CHF 22.3 Mio. im Vorjahr auf CHF 19.5 Mio. Verantwortlich dafür war der Hauptmarkt Frankreich, in dem sich das wirtschaftliche Umfeld nach wie vor schwierig präsentierte. Hinzu kam der Konkurs eines für ORIOR wichtigen Distributors. Erfreulich war das Wachstum bei den vegetarischen und veganen Produkten der Marke «Nature Gourmet». Insbesondere in Deutschland legten die Umsätze weiter zu. Das Segment Convenience dürfte sich im laufenden Jahr weiterhin gut entwickeln. Frisch-Convenience und Ultra-Frisch-Convenience bleiben auch künftig Wachstumsmärkte. Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten haben das Bedürfnis nach schnell zubereiteten, qualitativ hochstehenden, gesunden und abwechslungsreichen Mahlzeiten. Ebenfalls überproportional zulegen wird auch der Markt für vegetarische und vegane Produkte. Die Arrondierungsakquisition Noppa AG liefert zusätzliche Impulse für die Weiterentwicklung des Produktportfolios in diesem Bereich. Hinzu kommt das Bedürfnis der Konsumenten nach einem erweiterten Angebot an Produkten, die spezielle Ernährungsformen wie beispielsweise Diäten oder Intoleranzen berücksichtigen. Gestützt auf ihre führende Stellung, wird ORIOR an diesem Wachstum teilhaben. Das Segment Refinement erwartet für das Geschäftsjahr 2015 ebenfalls ein leichtes Wachstum. Die tieferen Schweinefleischpreise dürften sich in den ersten Monaten des Jahres positiv auf die Rentabilität auswirken. Im Frühling ist dann allerdings mit Preisanpassungen zu rechnen. Für gereifte Produkte, wie etwa Rohschinken, verschiebt sich der positive Preiseffekt um die jeweilige Reifezeit, das heisst um bis zu 18 Monate. Der Rinderbestand in der Schweiz dürfte im laufenden Jahr weiterhin gering bleiben, was die Rindfleischpreise entsprechend hoch hält. Im Exportgeschäft rechnet ORIOR im laufenden Jahr mit einem leicht rückläufigen bis gleichbleibenden Absatz. Hier fällt vor allem der starke Franken negativ ins Gewicht, wobei der überschaubare Exportumsatz sich nur gering auf die Rentabilität der gesamten Gruppe auswirken wird. Aus heutiger Sicht wird aufgrund des starken Schweizer Frankens kein wesentlicher Einfluss erwartet. Zweifelsohne werden Grenzregionen und der Tourismus Umsatzrückgänge verzeichnen müssen. Dies kann auch ORIOR partiell treffen. Die Reaktionen des Marktes und der Akteure auf den starken Schweizer Franken könnten den Wettbewerb, zum Beispiel durch verstärkte Importe, erhöhen. Die Kerngeschäfte von ORIOR sind optimal ausgerichtet – zusammen mit einer starken Innovationskultur und Fokus auf Qualität und Frische ist das Produkt- und Markenportfolio von ORIOR bestens positioniert. (Text: Orior) Interesse an Lebensmitteln von Webshops steigt (aid 18.2.2015) - Viele klassische Supermärkte und spezialisierte Webshops bieten inzwischen auch Online-Bestellungen von Lebensmitteln an. Offenbar lassen sich immer mehr Verbraucher auf das neue Konzept ein. 15 Millionen Menschen nutzten im Jahr 2014 den Service: gegen eine geringe Gebühr Nahrungsmittel bequem ins Haus geliefert zu bekommen. Im Jahr 2011 waren es nur 4,5 Millionen. Das Potenzial für weiteres Wachstum ist gross, so die Einschätzung des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien BITKOM. Nach einer aktuellen Befragung hat mehr als jeder Dritte zwar noch nie Lebensmittel per Mausklick gekauft, kann es sich in Zukunft aber vorstellen. Dabei sind Frauen interessierter (41 %) als Männer (36 %). Auch mit zunehmendem Alter gibt es Unterschiede: Besonders offen sind 14- bis 29-Jährige, von denen rund 43 Prozent auf der Website statt im Supermarkt einkaufen würden. Bei Nutzern ab 65 Jahren sind es immerhin 27 Prozent. Bislang bestellen Verbraucher in erster Linie abgepackte Produkte wie Tiefkühlgerichte, Mehl oder Müsli (26 %). Neben gängigen Waren sind auch ausgefallene Delikatessen gefragt. Nur fünf Prozent der Nutzer beziehen frische Erzeugnisse wie Milch, Eier und Obst im Internet. Das ist vor allem in Grossstädten verbreitet. Es bleibt spannend, wie die Entwicklung weitergeht. PRESSESCHAU Zu grosse Packungen als Ursache von Foodwaste Für Sie gelesen im 20minuten: Wenn Esswaren in grösseren Portionen abgepackt werden, begünstige das die Verschwendung von Lebensmitteln, glauben Politiker und Experten. Immerhin gibt es in der Schweiz über 1,2 Millionen Einpersonenhaushalte. «Ich erhalte viele Zuschriften von Leuten, die sich darüber beklagen, dass die Packungen für sie zu gross sind und sie Lebensmittel wegwerfen müssen», sagt Grünen-Nationalrätin Aline Trede. Die grünliberale Nationalrätin Tiana Angelina Moser pfl ichtet ihr bei. Eine Lösung sehen beide darin, dass Produkte wieder vermehrt offen angeboten werden. «Auch kleinere Verpackungsgrössen könnten Foodwaste verhindern. Allerdings muss man schauen, dass man nicht unnötig mehr Abfall produziert.» Laut Selçuk Yildirim, Professor für Lebensmittel- und Verpackungstechnologie an der ZHAW, hat die Lebensmittelbranche bereits auf den gesellschaftlichen Wandel reagiert und bietet etwa Convenience- Produkte in kleinen Portionen an. Auch seien Verpackungen mit mehreren Lagen im Kommen, die sich nacheinander öffnen lassen. «Der Trend zu kleineren Verpackungen wird weitergehen.» Das Potenzial zur Verhinderung von Lebensmittelabfällen durch optimierte Verpackungen sei noch nicht ausgeschöpft. Dies gelte besonders für Online-Supermärkte, wo Frischprodukte oft nur in grösseren Mengen erhältlich seien. Die Detailhändler erklären das mit logistischen Gründen. In der Schweiz verderben laut einer Studie ein Drittel der für Menschen produzierten Lebensmittel – das sind rund zwei Millionen Tonnen. Ein Grund dafür ist, dass viele Lebensmittel auf dem Müll landen, sobald das Ablaufdatum überschritten ist. In Zukunft könnten dem Konsumenten sogenannt intelligente Verpackungen helfen und die ihm verdächtige Gas- oder Säurebildung in der Packung anzeigen. An der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften wird auch an Verpackungen geforscht, die den Sauerstoff im Innern absorbieren und so zur längeren Haltbarkeit von Lebensmitteln beitragen. (Volltext: www.20min.ch 24.2.2014) Studie zeigt: Künstliche Emulgatoren fördern Darmentzündungen. Für Sie gelesen im Tagesanzeiger: In Lebensmitteln gängige Emulgatoren können offenbar Entzündungen im Darm fördern und zu chronischen Erkrankungen wie Colitis ulcerosa führen, berichten Forscher im Fachblatt «Nature» nach Versuchen mit Mäusen. Die Mediziner um Benoit Chassaing und Andrew Gewirtz von der Georgia State University in Atlanta empfehlen, Emulgatoren gründlicher auf ihre Langzeitwirkung zu testen. Solche Zusatzstoffe stecken in zahllosen verarbeiteten Lebensmitteln und sollen etwa die Haltbarkeit verlängern, die Konsistenz verbessern oder Stoffe miteinander vermengen. Die Forscher testeten zwei gängige Emulgatoren, Polysorbat 80 und Carboxymethylcellulose (CMC). Diese Stoffe setzten sie dem Trinkwasser von Mäusen in einer Konzentration zu, wie sie auch in Lebensmitteln vorkommt. Nach zwölf Wochen untersuchten sie den Dickdarm der Tiere. Dort sind die Mikroorganismen durch eine Schleimbarriere von den Epithelzellen getrennt, die die Darmwand auskleiden. Ohne Kontakt zu Emulgatoren näherten sich Darmbakterien diesen Zellen im Mittel bis auf 25 Mikrometer, nie auf weniger als 10 Mikrometer, schreiben die Forscher. Mit Emulgatoren sank der durchschnittliche Abstand demnach auf die Hälfte, und manche Keime hatten offenbar Kontakt zum Epithel. Zudem wurde die schützende Schleimschicht dünner. Die Zusatzstoffe veränderten auch die Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaften. So sanken die Werte der als günstig geltenden Bakteriengruppe der Bacteroidales, wogegen schleimlösende Keime wie Ruminococcus gnavus oder entzündungsfördernde Proteobacteria florierten. Bei genetisch anfälligen Maustypen förderten Emulgatoren Dickdarmentzündungen. Bei gewöhnlichen Mäusen registrierten die Forscher schwächere entzündliche Reaktionen. Zudem frassen diese Tiere mehr und nahmen zu. (Volltext: DPA/www.tagesanzeiger.ch 26. Februar 2015) | |