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7.5.2015
KURZNEWS 7. Mai 2015

Tiefste Lebensmittelpreise seit 2010 | Steinzeitdiät - neuer Ernährungstrend | Experiment zeigt: Junkfood schädigt den Darm


Tiefste Lebensmittelpreise seit 2010

07.05.2015 – (lid) – Gemäss der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sind die globalen Lebensmittelpreise auf den tiefsten Stand seit Juni 2010 gesunken. Am stärksten ausgeprägt war der Preisrückgang bei den Milchprodukten, wie aiz.info die FAO zitiert. Ein Rückgang wurde aber bei den meisten der im Lebensmittelpreisindex berücksichtigten Agrarrohstoffen registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Index im April um 40,5 Punkte oder 19,2 Prozent.



Steinzeitdiät - neuer Ernährungstrend

(aid 6. Mai 2015) - Kein Getreide, keine Milchprodukte und Zucker, dafür viel Obst, Gemüse und mageres Fleisch - die Steinzeitdiät "Paleo" ist ein neuer Ernährungstrend, der sich am Speiseplan unserer Vorfahren orientiert. Das Thema wird immer häufiger in Internetforen, Kochbüchern und Seminaren aufgegriffen. Auch wenn die Ernährungsform viele positive Aspekte hat, wird sie von Experten kritisch gesehen.

In der Altsteinzeit assen die Jäger und Sammler vermutlich erheblich mehr Eiweiss, aber weniger Fett und Kohlenhydrate. Der Energiebedarf wurde in erster Linie durch mageres Fleisch, frisches Obst und Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte gedeckt. Paleo-Köche verwenden hochwertige Öle, Honig, Eier, Nüsse, Samen und würzen mit frischen Kräutern. Das Salzen der Speisen war auf ein Minimum reduziert.

Die Einführung des Ackerbaus vor rund 10.000 Jahren hat die Lebensmittelauswahl stark erweitert. Auf diese Produkte soll in der Paleo-Ernährung verzichtet werden: Getreideprodukte wie Reis, Mais sowie Vollkorn von Weizen, Roggen oder Gerste, aber auch daraus hergestellte Nudeln, Mehl und Müesli. Zudem sollen Kartoffeln, Milch und Milchprodukte, Hülsenfrüchte wie Linsen oder Soja und stark verarbeitete Lebensmittel wie Zucker gemieden werden.

Eine Steinzeit-Diät hat durchaus Vorteile: Der reichliche Verzehr von Obst und Gemüse versorgt den Körper mit Mineralstoffen, Ballaststoffen und Vitaminen. Fisch und mageres Fleisch liefern wertvolles Eiweiss und auch der Verzicht auf industriell verarbeitete Produkte und Zucker ist positiv zu bewerten. Qualität und Nachhaltigkeit haben in der Lebensmittelauswahl einen hohen Stellenwert. Durch die Ernährungsumstellung soll das Wohlbefinden steigen und Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes vorgebeugt werden.

Doch mit den Getreideprodukten fehlen wichtige Mineral- und Ballaststoffe. Milchprodukte liefern wertvolles Kalzium, das der Körper bei einem Verzicht aus anderen Quellen beziehen muss. Zudem ist noch nicht klar, wie sich der hohe Eiweisskonsum langfristig auf die Funktion von Niere und Leber auswirkt. Bei der heutigen Vollwertkost liegt der Proteinanteil bei ungefähr 20 Prozent der Gesamtenergie, die Paleo-Diät empfiehlt 32 bis 37 Prozent. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es unsicher bleibt, wie die Ernährung der Steinzeitmenschen tatsächlich aussah. Grundsätzlich gilt: Je stärker die Lebensmittelpalette eingeschränkt wird, desto schwieriger wird es, dem Körper alle Nährstoffe in ausreichender Menge zu bieten. Heike Kreutz, www.aid.de



Kälbermäster: Tiefe Preise entsprechen nicht der Marktsituation

05.05.2015 – (lid) – Der Schweizerische Kälbermäster-Verband (SKMV) kritisiert die derzeit tiefen Kälberpreise. Diese seien nicht marktkonform. Trotz geringerer Inlandproduktion als im Vorjahr seien die Kälberpreise auf 12,10 Fr. je Kilo Schlachtgewicht herunter gedrückt worden, schreibt der SKMV in einer Medienmitteilung. Als Grund für die tiefen Preise werde von den Abnehmern angegeben, dass Kalbfleisch nicht mehr als das Ostergeschäft gelte und mit den ersten warmen Tagen Grillware und nicht Kalbfleisch gebraucht werde. Geschlachtet und Kalbfleisch gegessen werde aber trotzdem, so der Verband. Die Kälbermäster fordern deshalb einen wirtschaftlich tragbaren und dem Markt entsprechenden Kälberpreis.



Experiment zeigt: Junkfood schädigt den Darm

Forscher der University of Pittsburgh http://pitt.edu haben für ein Experiment zwei Wochen lang die Ernährung von Probanden umgestellt. 20 US-Freiwillige nahmen in diesem Zeitraum wenig Fett und viele Ballaststoffe zu sich. 20 Teilnehmer aus ländlichen Regionen Afrikas wurden ersucht, mehr Junkfood zu essen. Obwohl dieser Tausch nur kurzfristig war, zeigten sich deutliche Auswirkungen.

Laut den in "Nature Communications" veröffentlichten Ergebnissen litten die US-Amerikaner unter weniger Darmentzündungen. Die Darmgesundheit der afrikanischen Freiwilligen verschlechterte sich im Gegenzug jedoch. Die westliche Ernährung, die den afrikanischen Studienteilnehmern gegeben wurde, bestand aus typischem Junkfood oder Fastfood wie Hamburgern und Pommes.

Die US-Freiwilligen erhielten viele Hülsenfrüchte und Bohnen. Bei allen Teilnehmern wurden vor und nach dem Diättausch medizinische Untersuchungen durchgeführt. Der Tausch schien zu signifikanten Veränderungen der Zellen, die den Darm auskleiden, und der im Darm lebenden Bakterien zu führen. Den US-Freiwilligen schien es dabei deutlich besser zu gehen.

Laut Forschungsleiter Stephen O'Keefe veränderte die traditionelle afrikanische Ernährung innerhalb von nur zwei Wochen die Biomarker für das Krebsrisiko deutlich. Damit liege nahe, dass es wahrscheinlich nie zu spät ist, das Risiko von Darmkrebs zu verändern. Die Ergebnisse bestätigen die Annahme, dass die moderne westliche Ernährung reich an Fett, Zucker und arm an Ballaststoffen und letztlich ungesund ist.

Studien mit japanischen Einwanderern auf Hawaii haben gezeigt, dass eine Generation ausreicht, um das normalerweise seltene Auftreten von Darmkrebs an das häufige Auftreten bei den Hawaiianern anzupassen. Ballaststoffe vor allem aus Getreide und Vollkorn senken das Krebsrisiko. Rotes und verarbeitetes Fleisch erhöht das Risiko. Experten gehen davon aus, dass bis zu einem Drittel der Erkrankungen an Darmkrebs durch eine gesündere Ernährung verhindert werden könnte. (University of Pittsburgh http://pitt.edu 29.4.2015)



Weltausstellung in Milano ist eröffnet

01.05.2015 – (lid) – Heute ist die Expo Milano 2015 eröffnet worden. Im Mittelpunkt des Schweizer Auftritts stehen vier mit Apfelringli, Wasser, Salz und Kaffee gefüllte Türme. Nach langer Vorbereitung ist heute in Mailand die Weltausstellung eröffnet worden. Bei allen Eröffnungs-Ansprachen wurde die Bedeutung der Ernährungssicherheit herausgestrichen. So auch von Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi sowie Papst Franziskus, der live zur Eröffnung zugeschaltet worden war.

Mit einer kleinen Feier wurde auch der Schweizer Pavillon eröffnet. Der Schweizer Auftritt und namentlich das Restaurant seien bereits am ersten Tag rege besucht worden, wie Urs Schneider, Präsident von Agro-Marketing Suisse und stv. Direktor des Schweizer Bauernverbandes, sagt.

Die vier Produkte in den Türmen sollen für eine nachhaltige, verantwortungsvolle, innovative sowie traditionsbewusste Schweiz stehen. Die aus Schweizer Äpfeln hergestellten Apfelringe im Speziellen sollen die Biodiversität, die Diversifikationsfähigkeit sowie die ökologische Bedeutung der Landwirtschaft repräsentieren. Das Produkt sei typisch schweizerisch, gleichzeitig innovativ und traditionell, gesund und natürlich, so Urs Schneider. Die Weltausstellung in Mailand dauert bis zum 31. Oktober. Weitere Infos sind unter www.padiglionesvizzero.ch und www.expo2015.org abrufbar.



Pistor steigert Umsatz und Gewinn

30.04.2015 – (lid) - Der Bäckerei-Zulieferer Pistor hat im letzten Jahr den Umsatz um 3,6% auf 825 Mio. Franken gesteigert. Der Gewinn lag 2014 mit 19,7 Mio. Franken 5,2% über dem Vorjahr. Zum guten Ergebnis beigetragen hätten die Sortimentserweiterung (vor allem im Tiefkühlbereich und in der Frische) und das kontinuierliche Wachstum in der Gastronomie, heisst es in einer Mitteilung. Im Jahr 2014 seien erstmals über 100‘000 Tonnen Ware von den Kunden bestellt, von den Mitarbeitenden gerüstet und ausgeliefert worden – ein Rekordwert, so Pistor. Pistor beliefert die Gastronomie, Bäckereien und Confiserien mit Rohstoffen, Halb- und Fertigfabrikaten. Das Warensortiment umfasst über 12‘000 Artikel. Pistor beschäftigt 484 Mitarbeitende.



PRESSESCHAU

McDonald's soll schlanker werden

Für Sie gelesen im Handelsblatt: Steve Easterbrook will McDonald's wieder zu alter Stärke führen. Der neue Chef will dazu Kosten senken, Restaurants auslagern und auch das Management verschlanken. An der Börse löst er damit noch keine Begeisterung aus.

Los Angeles. McDonald's soll mit einem umfassenden Sanierungsplan zu alter Stärke zurückfinden. Der neue Konzernchef Steve Easterbrook präsentierte am Montag das mit Spannung erwartete Konzept, das die Kunden zurücklocken und die Umsätze ankurbeln soll. Ziel ist demnach, die weltgrösste Restaurantkette in ein „modernes, fortschrittliches Burger-Unternehmen“ umzuformen. „Ich werde nicht davor zurückschrecken, die dringend nötige Neuaufstellung anzugehen“, erklärte Easterbrook, der seit Anfang März im Amt ist.

Er setzt dazu an verschiedenen Stellen an: Um Kosten zu sparen, will er Managementposten streichen und mehr Effizienz in den Geschäftsabläufen erreichen. Das soll jährliche Ersparnisse von netto 300 Millionen Dollar bringen. Bis zum Jahr 2018 will Easterbrook 3500 Restaurants an Franchisefirmen verkaufen. Damit wären dann 90 statt bislang 81 Prozent der Restaurants Franchisebetriebe.

Ausserdem ist eine Neugliederung des Konzerns geplant. Die neue Organisationsstruktur richtet sich nicht mehr nach geografischer Lage, sondern nach der Bedeutung von Absatzmärkten. Das Unternehmen hat eines seiner bislang schwächsten Geschäftsjahre hinter sich. Der harte Wettbewerb in den USA setzt dem Schnellrestaurant-Spezialisten zu. Ausserdem erholt er sich nur langsam von Lebensmittelskandalen in China und Japan. (Volltext: www.handelsblatt.com 4.5.2015)



Werden weniger Bisuits exportiert, leiden auch die Mühlen

Für Sie gelesen im Schweizer Bauer: Die Groupe Minoteries, das zweitgrösste Müllereiunternehmen der Schweiz, konnte ihren Umsatz letztes Jahr um 8,7% auf 150,8 Mio. Franken steigern. Dieses Wachstum sei im Wesentlichen auf die Übernahme der Grand Moulins de Cossonay Sàrl, Penthalaz VD, zurückzuführen, teilt das Unternehmen mit.

2014 zählten die Leistungen der Mühle Cossonay erstmals voll zum Gruppenergebnis. Der Marktanteil der Groupe Minoteries liege nun bei einem knappen Drittel. Der Gewinn sei mit 5,2 Mio. Franken nur marginal besser als im Vorjahr und reflektiere die harschen Wettbewerbsbedingungen, heisst es weiter. Sowohl quantitativ als auch qualitativ fielen die Getreideernten der letzten zwei Jahre unterdurchschnittlich aus, was zusätzliche Rohstoffkosten und damit eine weitere Komprimierung der Margen mit sich brachte.

Auswirkungen auf die Umsätze der Mühlen hat auch der Euro-Wechselkurs, der Exporte von Biskuits, Teigen usw. zunehmend erschwert. In diesem Zusammenhang wünscht sich die Groupe Minoteries mehr Mittel für den Rohstoffpreisausgleich (Schoggigesetz). Zudem seien griffige Massnahmen, um die jedes Jahr steigenden Importe von Fertigprodukten unter Kontrolle zu bringen, nötig, aber leider nicht in Sicht. (Schweizer Bauer, 25.4.2015)



Neue Daten zum Einkaufstourismus

Für Sie gelesen im Bund: Aktuelle Zahlen zeigen, wie stark die Frankenstärke nach dem Ende der Kursuntergrenze den Einkaufstourismus nach Deutschland weiter angeheizt hat. Im ersten Quartal 2015 stempelten deutsche Zöllner an der Grenze von Konstanz bis Bad Säckingen 2,758 Millionen Ausfuhrbescheinigungen ab, wie das Hauptzollamt Singen auf Nachfrage mitteilte. Das entspricht einer Zunahme von 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Nicht übermässig hoch Die Zahlen bestätigen Beobachtungen des lokalen Handels. Der Anstieg des Frankens habe sich unmittelbar auf die Konsumnachfrage in allen Bereichen ausgewirkt, «vom Einzelhandel über das Reisegeschäft bis hin zum Fahrzeug-Markt», heisst es beim Handelsverband Südbaden. Allerdings könne man nicht von «exorbitanten Zuwächsen» reden.

Zudem sei eine Beruhigung im Februar und März auf gutem Niveau spürbar gewesen. Mit den grünen Zetteln können Schweizer die deutsche Mehrwertsteuer von 19 Prozent zurückfordern. Noch 2006 stempelten die Zöllner am besagten Grenzabschnitt nur 3,76 Millionen Ausfuhrbescheinigungen ab, 2014 waren es bereits 10,5 Millionen. (Der Bund, 16.4.2015)



EU bleibt Definition für „veggie“ schuldig

Für Sie gelesen in der Lebensmittel Zeitung: Der Vegetarierbund Deutschland (Vebu) hat Anfang der Woche angemahnt, dass es bis heute keine rechtsverbindliche Definition der Begriffe „vegan“ und „vegetarisch“ gibt – weder national noch auf EU-Ebene. Die LMIV habe der EU-Kommission bereits 2011 auferlegt zu definieren, welche Lebensmittel für Veganer und Vegetarier geeignet sind.

Es sei unverständlich, dass die Kommission seit vier Jahren ihrer Verpflichtung nicht nachkomme, sagt Till Strecker vom Vebu. „Rechtsverbindliche Definitionen sind wichtig, damit Menschen, die bewusst wenig oder keine tierischen Lebensmittel essen möchten, selbstbestimmte Konsumentscheidungen treffen können.“ (Lebensmittel Zeitung, 17.4.2015)

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