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13.10.2015
KURZNEWS 13. Oktober 2015

Initiative fordert Vegan-Pflicht in Stadtzürcher Kantinen / Elias Koch ist offiziell bester Koch der Schweiz / Fair-Food-Initiative zustande gekommen


Initiative fordert Vegan-Pflicht in Stadtzürcher Kantinen

13.10.2015 – (lid) – Kantinen, die von der Stadt Zürich betrieben werden, sollen künftig täglich ein veganes Menu anbieten. Dies fordert eine am 12. Oktober eingereichte Initiative. Vertreter der Organisation „Sentience Politics“ und der Jungen Grünen haben am 12. Oktober bei der Stadt Zürich ihre „Initiative für nachhaltige und faire Ernährung“ eingereicht, die von rund 3‘500 Personen unterschrieben wurde. Das Begehren fordert unter anderem, dass in städtischen Betrieben und Institutionen, die mehr als ein Menü zur Auswahl anbieten, mindestens eines vegan sein muss.

„Die Reduktion von Tierprodukten ist ein grosser Hebel- und Synergiepunkt – mit positiven Auswirkungen für Mensch, Tier, sowie auch die Umwelt“, erklärte Adriano Mannino von Sentience Politics gemäss Mitteilung. Der Fleischkonsum schädige Tiere – alleine in der Schweiz würden jedes Jahr 60 Millionen Tiere getötet. Nationalrat Bastien Girod (Grüne/ZH) sagte: „Ich würde gern öfter vegan Essen; leider scheitert dies oft am fehlenden Angebot.“ Und Nationalrat Balthasar Glättli (Grüne/ZH) betonte: „Es wird nicht mit dem Zeigefinger gemahnt, sondern ein Angebot für all jene geschaffen, die sich öfter nachhaltig ernähren möchten.“



Elias Koch ist offiziell bester Koch und Gewinner des Swiss Culinary Cup 2015

Der Swiss Culinary Cup fand letzten Freitag zum zweiten Mal in der Trafohalle Baden statt. Das Finalkochen in der Berufsfachschule BerufsBildungBaden. Die Infrastruktur war top wie auch die sechs Finalisten die um den SCC 2015 kämpften. Aufgaben des diesjährigen Wettbewerbes zum Thema „Wilder Herbst, war die Zubereitung einer 3-Gänge-Menue-Abfolge eines Flying-Dinners bestehend aus Vorspeise, Hauptgericht und Süssspeise für 8 Personen.

Kritisch bewertet wurden die Kreationen wiederum durch eine prominente und hochkarätige Jury, die zusammen stolze 90 Gault Millau-Punkte vereinen. Die Fachjury unter der Leitung von Werner Schuhmacher wurde wiederum in zwei Teams aufgeteilt. Ein Team war in der Küche und bewertete die Abläufe Hygiene und wirtschaftlichkeit. Das zweite Team konzentrierte sich ausschliesslich auf die Degustation der feinen Menues. Trotz der grossen Jury und den vielen zu vergebenen Punkten, trennte schlussendlich nur sehr wenig zwischen dem Sieger und dem Zweitplatzierten. Die glücklichere Hand hatte Elias Koch, Sous-Chef, La Cocina, Patoro AG, 4600 Olten. Er konnte mit einem minimalen Vorsprung auf die einzige Frau im Wettbewerb, Julia Scheuber, den Wettkampf für sich entscheiden.

Rangliste:
1. Platz Elias Koch, Sous-Chef, La Cocina, Patoro AG, 4600 Olten
2. Platz Julia Scheuber, Demi chef de Partie Patisserie, Söl'ring Hof, Johannes King, D-25980 Sylt
3. Platz Zeljko Lukic, Sous-Chef, Restaurant Dampfschiff, 3600 Thun
4. Platz Dimitri Adrian, Chef de Partie, Restaurant Landhaus Liebefeld AG, 3097 Liebefeld
4. Platz Tobias Bigler, Sous-Chef, Stade de Suisse Gastro AG, SV-Schweiz, 3014 Bern
4. Platz Cédric Goubil, Sous-Chef, Zunfthaus zur Zimmerleuten, 8001 Zürich

Elias Koch ist mit seinen 22 Jahren bereits ein „alter“ Hase im Bereich von Wettbewerben. «gusto», «Creative Tartelettes Phantasia» und «Salon Culinaire Mondial» (als Pâtissier der Regionalmannschaft Aargauer Kochgilde) sind seine Erfahrungsschätze. Beim SCC 2015 überzeugte er die Jury, mit seiner Kreativität, der Präsentation und er schmeckte die Speisen hervorragend ab. Den Hauptgewinn von CHF 4‘000,- kann er perfekt einsetzen für seinen 3 monatigen Sprachaufenthalt in Südafrika.

Der Gewinner Elias Koch war sehr überrascht, dass er gewonnen hatte und entsprechend war er überglücklich als der den Pokal sowie den Siegercheck in der Höhe von CHF 4‘000.- vom Kochverbands-Präsident Peter Walliser übernehmen durfte. Bei feinen Flying-Plates wurde im Anschluss gefeiert und diskutiert. Der Schweizer Kochverband fördert mit diesem etablierten Fach-Wettbewerb den Stellenwert seiner Berufe und freut sich bereits heute auf die nächste Ausgabe vom Swiss Culinary Cup 2016, der am 30. September 2016 stattfinden wird. Thema: Fusion ohne Grenzen. (Hotelgastrounion 12.10.2015)



Beeren boomen weiter

13.10.2015 – (lid) – In der Schweiz wächst der Beerenmarkt äusserst schnell. Der Trend geht auch in diesem Jahr weiter. Von Januar bis August 2015 wurden mit 233 Tonnen 37 Prozent mehr Brombeeren verkauft als im Vorjahreszeitraum, wie aus dem Markbericht Früchte und Gemüse des BLW-Fachbereichs Marktbeobachtung hervorgeht. Bei den Heidelbeeren legten die Verkäufe um 33 Prozent auf 2'298 Tonnen zu, bei den Himbeeren um 30 Prozent auf 2'539 Tonnen. Bei den Erdbeeren blieb die Verkaufsmenge stabil und lag bis August bei 14'180 Tonnen. Die Erdbeeren sind denn auch die klar beliebteste Beere der Schweiz.

Die grosse Beeren-Nachfrage hat auch Auswirkungen auf die Inlandproduktion. Während 2004 in der Schweiz nur 5'775 Tonnen Erdbeeren produziert wurden, waren es im vergangenen Jahr bereits 8'275 Tonnen. Bei den Himbeeren stieg im gleichen Zeitraum die Inlandproduktion von 901 auf 1'405 Tonnen, bei den Heidelbeeren von 95 auf 458 Tonnen. Massiv zugenommen haben die Heidelbeerimporte und zwar von 424 im Jahr 2004 auf 2'726 Tonnen im Jahr 2014.



Gentech-Maniok produziert mehr Vitamine

09.10.2015 – (lid) - Wissenschaftler der ETH Zürich und der Universität Genf haben eine genmodifizierte Maniokpflanze gezüchtet, die höhere Mengen Vitamin B6 bildet. Dies könnte helfen, Millionen von Menschen in Afrika vor schweren Mangelerscheinungen zu schützen. Maniok ist in vielen tropischen Ländern ein Grundnahrungsmittel. Die Wurzeln enthalten viel sättigende Stärke, jedoch nur wenige Vitamine. Insbesondere Vitamin B6 ist nur in geringen Mengen vorhanden. Die Folgen des Mangels: Herzkreislauferkrankungen, Diabetes oder Nervenkrankheiten.

Wissenschaftler der ETH Zürich und der Universität Genf haben nun einen Weg gefunden, um die Vitamin-B6-Produktion in Wurzeln und Blättern der Maniokpflanze zu erhöhen, teilt die ETH Zürich mit. Dem Maniok-Genom wurden Gene eingepflanzt, welche die Bildung von Vitamin B6 fördern. „Von der neuen Variante muss ein Mensch täglich nur noch 500 Gramm gekochte Wurzelmasse oder 50 Gramm Blätter essen, damit er seinen täglichen Vitamin-B6-Bedarf decken kann“, sagt Wilhelm Gruissem, Professor für Pflanzenbiotechnologie der ETH Zürich, gemäss Mitteilung.

Die Methode sei nicht patentiert worden, heisst es weiter. Das Gen-Konstrukt und die Technologie sollen allen Interessierten kosten- und hürdenlos zur Verfügung stehen. Wann genmodifizierte Maniokpflanzen angebaut werden, ist derzeit noch unklar. Für Vertrieb und den Anbau von transgenen Pflanzen gäbe es noch Hindernisse in den Entwicklungsländern.



Klimaschutz beginnt beim Mittagessen

Ungefähr ein Drittel der Umweltbelastung wird durch Ernährung verursacht. Für viele Schweizerinnen und Schweizer ist das Personalrestaurant der wichtigste Ernährungsort, an dem sie sich regelmässig verpflegen. Bis heute wurde das Klimaschutzprogramm in 105 Personalrestaurants und Mensen erfolgreich implementiert. Auch Unternehmungen wie Swisscom, Zurich Insurance, Empa, Skyguide, SUVA oder die Uni Lausanne setzen auf ONE TWO WE.

«Wir haben die ökologische Nachhaltigkeit ins Geschäftsmodell integriert und bieten heute konkrete Produkte und Programme an», so Patrick Camele, CEO der SV Group. «Viele unserer Kunden setzen ebenfalls auf eine glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie und schätzen an ONE TWO WE, dass das Programm klare und quantifizierbare Einsparungen ermöglicht.» Spareffekt von 230 Erdumrundungen Der kumulierte Spareffekt aller SV Personalrestaurants und Mensen im ONE TWO WE Klimaschutzprogramm von 2012 bis 2014 beträgt 1140 Tonnen CO2. Das entspricht einer Reduktion von 9.42 Prozent. Oder anders gesagt: einer Autobahnfahrt 230mal rund um die Erde.

Bemerkenswert ist beispielsweise der Spareffekt in den 17 Personalrestaurants von Swisscom: Im Jahr 2014 reduzierte das Unternehmen den CO2-Ausstoss um 391 Tonnen. Und dies allein durch die Neuausrichtung von Küchenbetrieb und Menugestaltung gemäss dem von SV Schweiz und WWF Schweiz gemeinsam entwickelten ONE TWO WE-Programm.

Unternehmen, die bei ONE TWO WE mitmachen, akzeptieren klare Standards: mehr vegetarische Gerichte, Fisch nach WWF-Vorgaben, eine Reduktion der «Flugware», mehr Früchte, Salat und Gemüse aus regionaler Produktion und möglichst wenige Produkte aus beheizten Gewächshäusern. Bei all ihren Bemühungen ist SV Schweiz ein Aspekt sehr wichtig: Klimafreundliches Essen soll genussvoll und nicht als Verzicht oder gar als Bevormundung erlebt werden. Daher werden die SV Köche, deren Betriebe bei ONE TWO WE mitmachen, ins Kochatelier von Rolf Hiltl nach Zürich geschickt. 2013 besuchten 70 SV Köche einen Kurs im Hiltl, 2014 folgten 140 weitere und 2015 werden nochmals 170 Köche in der Zubereitung von kreativen und raffinierten Vegi-Menus geschult.

Bei Swisscom bedeutet das konkret: Der Anteil an vegetarischen Menus und Speisen wurde erhöht. Zudem wurden die Küchen-Infrastruktur und der Umgang mit den modernen Kochgeräten von Experten des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (ewz) analysiert und optimiert. «Heute beziehen wir zu 100 Prozent erneuerbaren Strom. Und wir achten in den Küchen akribisch auf den Energieverbrauch, zum Beispiel beim Beleuchten, Kühlen, Lüften, Kochen und Reinigen», erklärt Christoph Hirter, Leiter Produktmanagement FM und Verantwortlicher für die Personalrestaurants der Swisscom. Eine interne Umfrage belegt, dass die Menus bei den Swisscom Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr gut ankommen, was auch die Anzahl der verkauften Menus belegt.

Am meisten Einfluss auf die Umweltbelastung hat das Angebot (50%). Dazu gehört die Vielfalt des Menus, die Saisonalität der Produkte und ob ein Menu vegetarisch ist oder Fleisch enthält. Ebenfalls einen Einfluss haben die Beschaffungsart (25%), der Betrieb (20%) und die Logistik (5%). (Quelle: Bundesamt für Umwelt (BAFU): Umweltbelastung durch Lebensmittel: Ökobilanzen machen reinen Tisch, http://www.bafu.admin.ch/wirtschaft/15300/15310/15340/index.html?lang=de, 2012) (Svgroup 6.10.2015)



PRESSESCHAU

Fair-Food-Initiative zustande gekommen

Für Sie gelesen in der «Schweiz am Sonntag»: Die Fair-Food-Initiative der Grünen ist mit 115000 Unterschriften zustande gekommen. Das bestätigt die grüne Nationalrätin Maya Graf, Co-Präsidentin des Initiativkomitees. «Wir reichen die Initiative am 26. November bei der Bundeskanzlei ein.» Die Initiative will, dass auch für importierte Nahrungsmittel mindestens dieselben ökologischen und sozialen Standards gelten wie für die inländische Produktion. «Die Initiative ist sehr positiv angekommen», sagt Graf. «Gesunde Lebensmittel, das Wissen, woher das Essen kommt, Bio und Fairtrade liegen im Trend.» Zudem hätten die Initianten «lange und sehr sorgfältig» am Initiativtext gearbeitet. «Er ist WTO-konform, da er für In- und Ausland gleiche Standards verlangt.»

Würde die Initiative angenommen, käme erstmals ein Lebensmittel-Artikel in die Bundesverfassung. «Der Bund stärkt das Angebot an Lebensmitteln, die von guter Qualität und sicher sind und die umwelt- und ressourcenschonend, tierfreundlich und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. Er legt die Anforderungen an die Produktion und die Verarbeitung fest», stünde dann in Artikel 104a.

«Heute zählt beim Import von Esswaren nur der billigste Preis», sagt Graf. «Das geht auf Kosten von Umwelt, Mensch und Tier. Das wollen wir ändern, nicht mit Verboten, sondern mit verbindlichen Zielvereinbarungen mit den betroffenen Branchen.» Das sei eine moderne Gesetzgebung, nach demselben Prinzip wie beim Gegenvorschlag zur Grünen Wirtschaft.

Die Initiative reiht sich ein in die grosse Bewegung für eine bäuerliche Qualitätslandwirtschaft. Und gegen TTIP, die grösste Freihandelszone der Welt, die zwischen der EU und den USA geplant ist. «TTIP weicht die Standards auf», sagt Graf. Drei Millionen EU-Bürger haben eine Petition gegen TTIP unterschrieben. Und kürzlich demonstrierten 250000 Menschen in Berlin zu Beginn einer Aktionswoche für fairen Handel. (Volltext: SAS 11.10.2015 www.schweizamsonntag.ch)



Bauern halten zu viele Schweine

Für Sie gelesen in der «Schweiz am Sonntag»: «Es herrscht eine Schweine-Überproduktion», sagt Jürg Maurer, Leiter Agrarpolitik bei der Migros. Verantwortlich sei nicht nur der Schweinezyklus, der dafür sorgt, dass regelmässig zu viel Ware auf den Markt kommt, weil alle gleichzeitig die Produktion erhöhen. «Es gibt vielmehr ein strukturelles Überangebot, denn die Produktion wurde effizienter.» Die Folge: Die Preise sind im Keller. Anfang 2014 wurde für Schweinefleisch noch ein Schlachtpreis von Fr. 4.40 pro Kilo bezahlt. Heute beträgt er noch Fr.3.20. Auch die Konsumentenpreise sind gesunken.

Migros-Mann Maurer sagt, man habe zuletzt mit Aktionen versucht, das Fleisch an den Kunden zu bringen. Zwar hätten sich die Preise in den letzten Wochen etwas stabilisiert, sagt Elias Welti vom Fleischfachverband Carnasuisse. «Doch das Niveau ist noch immer sehr tief.» Eigentlich müssten die Produzenten umsteigen. Einerseits auf andere Tiersorten, die stärker gefragt sind. Oder auf gänzlich andere Produkte. Doch das kostet. Viele Bauern haben stark in ihre Infrastruktur investiert.

95 Prozent des zwischen 2011 und 2013 gegessenen Schweinefleischs stammten aus heimischer Produktion, wie Zahlen des Bauernverbandes zeigen. Aktuell dürfte es wohl noch mehr sein. Solch hohe Anteile sind verheerend für den Absatz, wie Bauernverband-Präsident Markus Ritter erklärt. «Wir brauchen einen Nachfrageüberhang. Liegt der Inlandanteil deutlich über 90 Prozent, kommen die Preise unter Druck.» Auch er sieht strukturellen Handlungsbedarf: «Es braucht zum Beispiel eine Verlagerung zu Geflügel.»

Viele Bauern kämpfen für eine möglichst hohe Inlandproduktion und kritisieren die Tendenz zur «Landschaftsgärtnerei». Unter den Stichwörtern «Ernährungssicherheit», «Ernährungssouveränität» oder «Fair Food» sind zudem Volksinitiativen hängig. Mehr oder weniger stark fordern sie den Ausbau oder die Stärkung der heimischen Produktion. Doch produzieren die Bauern auch das Richtige? Zwischen 2011 und 2013 stammten 87 Prozent der Kartoffeln aus der Schweiz und 75 Prozent des Zuckers. Rindfleisch war zu 88 Prozent schweizerisch, Lamm hingegen nur zu 45 Prozent. Eher tief sind die Werte bei Früchten (28 Prozent) oder Gemüse (50 Prozent). Die Milchwirtschaft produziert seit Jahren grosse Überschüsse, die in Form von Käse oder Milchpulver exportiert werden. Gleichzeitig fehlt es an Nischenprodukten wie Schafmilch.

Jenen, welche die Autarkie der Schweiz zum Ziel haben, nimmt der Bauernpräsident die Illusion. Netto ernähre sich die Schweiz etwa zur Hälfte aus eigener Leistung, sagt Ritter. «Diesen Anteil werden wir nie mehr steigern können.» Es gehe höchstens darum, ihn noch zu halten. «Die Schweiz ist kein Agrarland und wird es nie sein.» Kaum ein Land importiere pro Kopf so viele Lebensmittel wie die Schweiz. Nur gerade ein Viertel der Bodenfläche stehe für die Landwirtschaft zur Verfügung.

Ähnlich sieht es der Wirtschaftsverband Economiesuisse. Die Landwirtschaft habe die Produktion bereits stark ausgebaut, sagt Ökonom Stefan Vannoni. «Die Bauern haben noch nie so viele Kalorien produziert, wie heute. Aber es stellt sich die Frage, welche Kalorien das sind.» Von Vorteil produziere man Produkte, mit denen man sich am Markt abheben könne. Ernährungssicherheit, so Vannoni, erreiche man primär über einen gesicherten Aussenhandel und über eine effiziente Produktion.

Eine volle Selbstversorgung wäre theoretisch möglich. Das sagt Andreas Bosshard vom Think-Tank «Vision Landwirtschaft». Ein Beispiel ist das Kraftfutter für Tiere: Würde importiertes Getreide direkt gegessen, anstatt es Tieren zu verfuttern, könnte man unter dem Strich eine Million Menschen zusätzlich ernähren, rechnet Bosshard vor. Gleichzeitig würden die Überschüsse in der Milchwirtschaft reduziert, weil die Tiere nur noch mit Gras gefuttert würden. «Senkte man den Fleischkonsum gar auf einen Drittel, würde genug Ackerland frei, um die Schweiz praktisch vollständig zu ernähren», sagt Bosshard. Aber auch er weiss: Für so viel Enthaltsamkeit haben die Schweizer das Kotelett dann doch zu gern. (Volltext: SAS 11.10.2015 www.schweizamsonntag.ch)

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