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4.11.2015: nachrichten
4.11.2015
KURZNEWS 4. November 2015

Guinness-Bier wird vegan / Schweizer Rinderddärme wieder zugelassen / Geraldine Maras ist beste Confiseurin der Welt / Tropen-Schokolade von Barry Callebaut: «so gut wie normale»


Guinness-Bier wird vegan

04.11.2015 – (lid) – Beim Filtern von Guinness-Bier kamen bislang Fisch-Innereien zum Einsatz. Ab Ende 2016 ist Schluss damit. Ab Ende 2016 können auch Veganer Guinness-Bier trinken. Ab diesem Zeitpunkt werden keine getrockneten Schwimmblasen von Fischen mehr genutzt, um Trübstoffe aus dem dunklen Bier zu filtern, hat das britische Unternehmen Diageo angekündigt, zu welchem die 1759 gegründete Guinness-Brauerei St. James Gate in Dublin gehört. Laut Nachrichtenagentur SDA haben Veganer schon seit langem gefordert, bei der Produktion von Guiness-Bier auf tierische Produkte zu verzichten.



Antibiotika-Einsatz bei Milchkühen sinkt

03.11.2015 – (lid) - Der Einsatz von Antibiotika in der Milchproduktion ist laut der Forschungsanstalt Agroscope in den letzten 10 bis 15 Jahren leicht zurückgegangen. Die verfügbaren Daten würden zeigen, dass der Einsatz von Antibiotika in der Milchproduktion in den letzten 10 bis 15 Jahren leicht zurückgegangen sei, teilt die Forschungsanstalt Agroscope mit. Die häufigsten Gründe für die Anwendung seien Euterschutz (bei 30 bis 40% der Kühe) sowie die Behandlung von Euterinfektionen während der Laktation (bei über 20% der Kühe).

Agroscope hält eine weitere Antibiotika-Reduktion für möglich, gerade bei der Anwendung zum Schutz von Eutern gebe es noch Einsparpotenzial. In der Veterinärmedizin werden laut Agroscope teils die gleichen Antibiotika wie in der Humanmedizin eingesetzt. Deshalb sei davon auszugehen, dass die therapeutischen und prophylaktischen Anwendungen von Antibiotika bei den Nutztieren die Resistenzsituation bei den Menschen beeinflussen würden. Hinweise zur Reduktion des Antibiotika-Einsatzes soll ein Forschungsprogramm liefern, das von Agroscope lanciert wurde und den Namen „REDYMO“ trägt.



Danish Crown weitet antibiotikafreie Schweinemast aus

02.11.2015 – (lid) - Der dänische Schlachtkonzern Danish Crown will wegen grosser Nachfrage die antibiotikafreie Schweinemast ausweiten. Seit Anfang 2015 mästen zwei Schweineproduzenten auf der dänischen Insel Bornholm ihre Tiere ohne Antibiotika. Dies ist Teil eines Versuchs, welcher vom dänischen Schlachtkonzern Danish Crown initiiert wurde. Die Nachfrage nach dem antibiotikafrei produzierten Fleisch war derart gross, dass Danish Crown seine Versuche nun ausweitet. Man verhandle in den nächsten Wochen mit interessierten Schweineproduzenten im nördlichen Jütland, heisst es in einer Mitteilung. Ziel sei es, rund 1‘000 Schweine pro Woche schlachten zu können. Derzeit sind es wöchentlich lediglich 150 Tiere.

Die antibiotikafreie Schweineproduktion soll vorerst als Versuch weitergeführt werden, so Danish Crown. Es gebe derzeit noch viele Unsicherheiten mit dieser Produktionsform. Deshalb habe man auch noch keine Gespräche mit dem Detailhandel geführt. Danish Crown sieht vor allem im Export grosses Potenzial: In den USA sei beispielsweise der Antibiotika-Einsatz so hoch, dass antibiotikafrei produziertes Fleisch ein Alleinstellungsmerkmal sei. In Dänemark hingegen komme Antibiotika deutlich weniger oft zur Anwendung, weshalb eine Abgrenzung schwieriger sei.



Schweizer trinken weniger Milch, aber mehr Milchgetränke

30.10.2015 – (lid) – Der langjährige Trend hat sich auch 2014 fortgesetzt: Die Schweizerinnen und Schweizer trinken zwar weniger Konsummilch, jedoch mehr Milchgetränke. Pro Kopf und Jahr wurden in der Schweiz 2014 noch 62,3 Kilo Konsum-Milch (2013: 64,9 kg) getrunken, wie aus dem aktuellen Markbericht Milch der BLW-Fachbereichs Marktbeobachtung hervorgeht. Damit sank der Konsum innerhalb von 10 Jahren um 18,6 Kilo pro Kopf. Anders sieht die Tendenz bei Milchgetränken aus. Dort wurden im vergangenen Jahr 9,4 Kilo pro Kopf konsumiert (2013: 8,8 kg). 10 Jahre zuvor lag der Konsum erst bei 6,1 Kilo. Allerdings ist der Konsum von Milchgetränken grösseren Schwankungen unterworfen als derjenige von Konsummilch.



Geraldine Maras ist die beste Confiseurin der Welt

Die Cailler Chefchocolatier Geraldine Maras kämpfte an den World Chocolate Masters in Paris mit 19 Konkurrenten aus aller Welt um den wohl begehrtesten Schoggi-Titel der Welt. Die 39-Jährige schaffte es mit ihrer Kreativität und unglaublichen Fingerfertigkeit ins Finale und darf sich als einzige Frau unter den Top 10 als weltbeste Confiseurin bezeichnen.

An den World Chocolate Masters in Paris tritt die Crème de la Crème der weltbesten Confiseure und Chocolatiers gegeneinander an. Darunter auch Geraldine Maras, die Chefchocolatier von Cailler. Die Leiterin des Atelier du Chocolat im Maison Cailler überzeugte die 20-köpfige Jury bereits am ersten Wettkampftag mit ihrem knapp zwei Meter hohen Schokoladenschaustück und den exquisiten Pralinen, so dass sie es in die Top 10 schaffte. Für den Sieg reichte es dann leider nicht, doch als einzige Frau unter den 10 Finalisten darf sie sich ab sofort als beste Confiseurin der Welt bezeichnen.

"Es war eine unglaubliche Erfahrung, an diesem hochkarätigen Wettkampf teilzunehmen. Das harte Training in den letzten Monaten hat sich ausgezahlt und ich freue mich sehr über das gute Ergebnis. Schliesslich gehöre ich zu den zehn besten Chocolatiers der Welt", sagt Maras. Den renommiertesten Titel der Schokoladen-Branche durfte der französische Chocolatier Vincent Vallée nach Hause nehmen. "Wir sind sehr stolz auf unsere Geraldine. Mit ihren mutigen Kreationen ist sie sich treu geblieben und hat ihre Leidenschaft für die Schokoladenkunst zum Ausdruck gebracht ", sagt Alessandro Rigoni, Geschäftsführer von Cailler.

Geraldine Maras nimmt seit 2014 die Funktion der Chefchocolatier bei Cailler wahr. Im Maison Cailler, der meistbesuchten Schokoladenattraktion in der Schweiz, verantwortet die gebürtige Bündnerin das Atelier du Chocolat und zeigt in ihrem Alltag Besuchern aus der ganzen Welt, wie man mit eigenen Händen Pralinen und andere Köstlichkeiten aus Schokolade herstellt.

Die World Chocolate Masters: Die sechste Austragung des angesehenen Berufswettkampfs stand unter dem Motto "Inspiration from Nature". Im Salon du Chocolat in Paris kämpften während drei Tagen insgesamt zwanzig Chocolatiers und Confiseure aus der ganzen Welt um den Titel des Schokoladen-Weltmeisters. In sechs Kategorien galt es, die kreative und fachliche Kompetenz unter Beweis zu stellen: "Best Chocolate Showpiece", "Best sweet snack on the go", "Best My Or Noir Story, "Best moulded praline", "Best patisserie of the day" und "Best artistic creation". Diese Kreationen wurden von der internationalen Jury auf Geschmack, Textur und Form sowie auf Originalität, Interpretation des Themas und Handwerkskunst geprüft. (Nestlé, 31. Oktober 2015)



Verein Schweizer Regionalprodukte gegründet

Echte Regionalprodukte erhalten eine starke Stimme: Der neu gegründete Verein Schweizer Regionalprodukte lud am 28. Oktober nach Bulle an den Salon Suisse des Goûts et Terroirs ein. Mitglieder sind die vier überregionalen Organisationen alpinavera, Culinarium, «Das Beste der Region» und Pays romand – Pays gourmand. Der Verein hat zum Zweck, die Kräfte der vier Partner im Interesse der Regionalprodukte zu bündeln. Der Verein löst die 2007 gegründete IG Regionalmarken ab.

Die Gründung des Vereins Schweizer Regionalprodukte ist die logische Folge der langjährigen Zusammenarbeit der vier Trägerorganisationen alpinavera, Culinarium, «Das Beste der Region» und Pays romand – Pays gourmand. Als gemeinsame Inhaber der Richtlinien für Regionalmarken haben sie diese in den letzten Jahren weiterentwickelt und per 1.1.2015 national harmonisiert. Wer ein mit einem der vier Gütesiegel versehenes Produkt kauft, kann sicher sein, dass dieses nach klaren Vorgaben kontrolliert und zertifiziert worden ist.

Mit der Vereinsgründung wird nun ein wichtiger Schritt zu einer stärkeren Präsenz gemacht. Der Verein Schweizer Regionalprodukte möchte in der Öffentlichkeit als der Vertreter der Regionalmarken wahrgenommen werden. Immerhin sind heute knapp 10‘000 Produkte nach diesem Standard zertifiziert. Insgesamt wird ein Umsatz von 1.06 Mrd. Franken erzielt, was gut 3.5% des Foodmarkts ausmacht. Über 2‘300 Produzenten setzen bei ihrem Sortiment gezielt auf die Kennzeichnung als Regionalprodukt.

Die bisherige Zusammenarbeit war geprägt von der aktiven Mitwirkung von Partnern aus Handel, Konsumentenorganisationen und dem Naturpärkelabel. Dies soll so bleiben: Präsident Urs Bolliger macht deutlich, dass alle Marktakteure, die Regionalprodukte anpreisen, im neu gegründeten Verein willkommen seien. Mit den Richtlinien für Regionalmarken als einheitliche Basis kann den Konsumentinnen und Konsumenten eine klare Botschaft vermittelt werden. Zentral für den Konsumenten, so Bolliger, sei schliesslich die Glaubwürdigkeit eines Labels.

Die Richtlinien für Regionalmarken umfassen die Kriterien, nach welchem ein Regionalprodukt zertifiziert wird: Ein nicht zusammengesetztes Produkt setzt sich aus 100% regionalen Rohstoffen zusammen. Ein zusammengesetztes Produkt besteht aus mindestens 80% regionalen Zutaten, wovon die Hauptzutat vollständig regional sein muss. Bei allen Regionalprodukten ist zudem Pflicht, dass mindestens 2/3 der Wertschöpfung in der Region anfällt. (Verein Schweizer Regionalprodukte 29.10.2015)



Schweizer Rinderddärme wieder als Wursthüllen zugelassen

28.10.2015 – (lid) – Künftig dürfen die Därme von Schweizer Rindern wieder zur Herstellung von Wursthüllen als auch als Heimtierfutter genutzt werden. Die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) hat am 26. Mai 2015 die Schweiz als „Land mit vernachlässigbarem BSE-Risiko“ eingestuft. Därme von Schweizer Rindern dürfen damit wieder als Wursthüllen verwendet werden. Der Bundesrat hat die Tierseuchenverordnung entsprechend abgeändert.

Zur besseren Tierseuchenüberwachung unterstehen Geflügelhaltungen ab einer gewissen Grösse bei der Einstallung von Geflügelherden neu einer Meldepflicht. Damit können Salmonelleninfektionen beim Austausch einer Herde wirksamer überwacht und im Fall einer Seuche schneller als bisher Massnahmen zur Eindämmung vorgenommen werden.

Angepasst hat der Bundesrat auch die Verordnung über die Entsorgung von tierischen Nebenprodukten. Zukünftig dürfen Fischabfälle aus der einheimischen Fischerei nicht mehr in den Seen entsorgt werden, heisst es in einer Mitteilung. Die Kantone können jedoch gewisse Ausnahmen zulassen. Für die Entsorgung und Wiederverwertung von tierischen Nebenprodukten gelten Pferde und Esel künftig in jedem Fall als Nutztiere, analog den EU-Regelungen. Ebenfalls in die Verordnung übernommen und präzisiert wurden die geltenden Vorschriften zur Erhitzung von Schotte und anderen Milchprodukten vor der Verfütterung an Nutztiere. Sie sollen verhindern, dass Tierseuchen wie die Maul- und Klauenseuche oder die Schweinepest auf diesem Weg verbreitet werden.



Suisseporcs fordert Verzicht von Präparaten auf Stutenblut-Basis

28.10.2015 – (lid) – Als Reaktion auf einen Kassensturz-Bericht fordert Suisseporcs alle Tierärzte und Schweinezüchter auf, ab sofort auf den Einsatz von Präparaten auf Basis von Stutenblut zu verzichten. Ende September 2015 hatte die Sendung „Kassensturz“ des Schweizer Fernsehens über Farmen in Südamerika berichtet, wo trächtigen Stuten auf brutale Art literweise Blut abgenommen wird. Pharmafirmen stellen daraus Tiermedikamente her, die auch in der Schweizer Schweinzucht zum Einsatz kommen.

Suisseporcs, der Schweizerische Schweinzucht- und Schweineproduzentenverband, hat auf den Kassensturz-Bericht reagiert. In einer Mitteilung fordert er zum sofortigen Verzicht solcher Präparate auf. Befürchtet wird, dass diese Tierarzneimittel den Ruf der Schweizer Schweinehaltung ruinieren. Suisseporcs betont, nichts von den Praktiken auf den südamerikanischen Farmen gewusst zu haben.

Auch die Schweizerische Vereinigung für Schweinemedizin (SVSM) verweist in einer Stellungnahme darauf, keine Kenntnis der „tierverachtenden Bedingungen“ gehabt zu haben. Solche Herstellungsmethoden seien nicht akzeptabel. Die SVSM empfiehlt ihren Mitgliedern, die betreffenden Produkte nicht mehr einzusetzen, bis der Hersteller Klarheit schaffe. Am Pranger steht die Firma MSD mit ihrem Hormonpräparat PMSG. Dieses wird unter anderem zur Auslösung und Synchronisation der Brunst bei Mutterschweinen eingesetzt.



Erfolg für Bell BBQ Masters-Gewinner am Jack Daniel’s World Championship

Am Wochenende massen sich die besten BBQ-Teams der Welt am Jack Daniel’s World Championship Invitational Barbecue in Lynchburg, Tennessee. Dieser prestigeträchtige Wettbewerb fand bereits zum 27. Mal statt und es durften nur diejenigen Teams die Kohlen anfeuern, die von der Jury persönlich eingeladen wurden. Diese Ehre wurde dieses Jahr dem Siegerteam der Bell BBQ Masters Series zuteil: dem World Barbecue Team Switzerland. Das Schweizer Team zeigte eine sehr gute Leistung und erreichte in der internationalen Kategorie „Home cookin’ from the homeland“ (Hausmannskost aus dem Heimatland) sogar den zweiten Rang.

Am 24. Oktober 2015 zauberten in Lynchburg, Tennessee über 90 nordamerikanische und internationale Grill-Teams vor mehr als 25’000 Fans ihre genussvollen, exquisiten BBQ-Kreationen. Mit dabei war dieses Jahr das World Barbecue Team Switzerland. Als diesjährige Sieger der Bell BBQ Masters Series erhielt dieses Spitzenteam vor Ort am Wettbewerb tatkräftige Unterstützung von Michèle Bättig, Verantwortliche für die Produktentwicklung bei Bell.

Die Schweizer Profis überzeugten mit einer sehr guten Leistung am Grill: Besonders in der Kategorie „Home cookin’ from the homeland“ (Hausmannskost aus dem Heimatland) setzte sich das World Barbecue Team Switzerland gegen die starke internationale Konkurrenz durch und gewann den 2. Platz. Neben dem Wettbewerb begeisterten die Schweizer Grill-Meister die grosse Zahl an Besuchern an ihrem Stand mit einer Degustation original Schweizer Cervelas und St.Galler Olma Bratwürste. Zum World Barbecue Team Switzerland am „The Jack“ zählten diese Grill-Chefs aus fünf Kantonen:
• Michèle Bättig, Willisau (LU)
• Peter Bräcker, Appenzell (AI)
• Kurt Erny, Langnau a.A. (ZH)
• Philipp Glauser, Auslikon (ZH)
• Ralph Keller, Wil (SG)
• Peter Spörndli, Löhningen (SH)
• Hansruedi Wälchli, Zürich (ZH)

Am Jack Daniel’s BBQ 2015 haben sich dieses Jahr die Profis in sieben Kategorien gemessen: Chicken, Pork Ribs, Pork Shoulder/Butts, Beef Brisket, Dessert, Cookʼs Choice (national)/Home cookinʼ from the homeland (international) und natürlich Jack Danielʼs Sauce. Der Sieger des 27. Jack Daniel’s World Championship Invitational Barbecue heisst Cool Smoke mit Team-Captain Tuffy Smoke aus Richmond, Virginia – bekannt aus der US-TV-Sendung BBQ Pitmasters – und gewinnt ein Preisgeld von 10ʼ000 Dollar. (Bell 27.10o.2015)



PRESSESCHAU

Tropen-Schokolade von Barry Callebaut: «so gut wie normale»

Der Schokoladenhersteller Barry Callebaut hat heute wieder Erfolgszahlen vermelden können. Vor allem neue Märkte wie Asien und Südamerika legen zu. Damit die dortige Hitze die erhofften Umsätze nicht zum schmelzen bringen, hat Barry Callebaut eine hitzeresistente Schokolade entwickelt.

Herkömmliche Schokolade schmilzt bei 34 Grad. Das ist ein zu tiefer Schmelzpunkt für Länder in Asien, im Nahen Osten oder in Südamerika. Deshalb braucht es eine sogenannte hitzeresistente Schokoloade. Und das ist genau das, was Barry Callebaut im Hinblick auf den nächsten Sommer herstellt. Dann sollen die ersten Unternehmenskunden die Schokolade auf den Markt bringen.

«Schon seit 100 Jahren suchen Leute nach Lösungen für Schokolade, die nicht schmilzt. Es ist wie die Suche nach dem heiligen Gral», erklärt Elien Van Steen, Projektleiterin von Barry Callebaut. Sie leitet ein Team, welches im firmeneigenen Labor in Belgien nach Lösungen für das Problem gesucht und auch gefunden hat. Ihre neue Schokolade hält Temperaturen von bis zu 38 Grad aus.

Die Hitzeresistenz der neuen Schokolade testet van Steen mit einer Infrarotlampe, welche Temperaturen von bis zu 45 Grad erreicht. Während die herkömmliche Schokolade bereits nach gut einer Minute zu schmelzen beginnt, hält es die hitzeresistente im Schnelltest von SRF ganze neun Minuten unbescholten aus. Der Vorteil: Die neue Schokolade verformt sich weniger schnell, bleibt weniger an der Verpackung kleben und muss nicht gekühlt werden. Damit lässt sich Schokolade besser in wärmere Regionen verkaufen. Und es eröffnet Möglichkeiten im Versandhandel. Wie das allerdings genau klappt will Elien Van Steen nicht verraten: «Ich kann nur sagen, dass es mit der Zusammensetzung der Zutaten und vor allem dem ganzen Prozess zu tun hat» Die grösste Herausforderung ist dabei, dass das neue Produkt gleich gut schmeckt wie die herkömmliche Schokolade.

Daran scheiterten erste Versuche wie zum Beispiel eine Militärschokolade aus dem zweiten Weltkrieg des US-Herstellers Hershey's. Sie schmeckte wie gekochte Kartoffeln. Jetzt wagt Hershey’s einen erneuten Versuch mit einer Schokolade die bei 37,8 Grad schmilzt. Und auch die weitere Konkurrenz schläft nicht. Nestlé und Mars tüfteln ebenfalls an einer hitzeresistenten Schokolade. Und Mondolez forscht an einer Schokolade die angeblich 50 Grad aushält. Doch dies macht Barry Callebaut keine Angst. Wie CEO Antoine de Saint-Affrique erklärt, ist es nicht das Ziel, eine möglichst hitzeresistente Schokolade zu produzieren: «Die Kunst ist die Kombination von Hitzeresistenz und gutem Geschmack. Unsere neue Schokolade schmeckt genau gleich wie zuvor.» (Volltext: www.srf.ch 4. November 2015)

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