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4.2.2016: nachrichten
4.2.2016
KURZNEWS 4. Februar 2016

Micarna-Gruppe übernimmt Gabriel Fleury SA / Tête de Moine erhält eigenes Fest / Weichmacher fördern Übergewicht


Micarna-Gruppe übernimmt Gabriel Fleury SA

Die Micarna-Gruppe, die nachhaltigste Fleisch-, Geflügel- und Seafoodproduzentin Europas, übernimmt die Spezialitätenmanufaktur Gabriel Fleury SA. Das Walliser Traditionsunternehmen wird mit all seinen Mitarbeitenden in die Micarna-Gruppe integriert. Die Gabriel Fleury SA ist das zweitgrösste Trockenfleischunternehmen im Wallis und zählt zu einer der bekanntesten Fleischmarken. Seit über einem halben Jahrhundert steht die Gabriel Fleury SA für ausgezeichnete Walliser Trockenfleischprodukte. Gegründet im Jahr 1963 in Bramois VS, gehört das Traditionsunternehmen per 1. Februar 2016 zur Micarna-Gruppe und ist damit Teil der Migros-Gruppe.

«Ziel ist es, die traditionelle Fleischtrocknereiskunst des Wallis‘ zu sichern und die Originalrezepturen weiterzuführen», sagt Albert Baumann, Leiter Micarna-Gruppe. Zu den IGP-Spezialitäten gehören unter anderem das traditionelle Trockenfleisch, sowie der Rohschinken und der Speck, welche ausschliesslich aus Schweizer Fleisch und in den Walliser Bergen hergestellt werden. «Die Marke «Fleury» geniesst seit über 50 Jahren hohe Bekanntheit. Dieses Vertrauen nachhaltig sicherzustellen, ist der Grund, weshalb wir uns zu diesem Schritt entschieden haben», erklärt Cyrille Bagnoud, Unternehmensleiter Gabriel Fleury SA.

Durch die Integration der Gabriel Fleury SA in die Micarna-Gruppe stellen die Unternehmen sicher, dass die Geschichte und das Vertrauen in die renommierten Walliser Trockenfleischprodukte der Marke «Fleury» weitergeführt werden. Aktuell arbeiten rund 15 Mitarbeitende am Produktionsstandort Granges. Alle Mitarbeitenden werden von der Micarna-Gruppe übernommen.

Die Gabriel Fleury SA ist das zweitgrösste Trockenfleischunternehmen im Wallis. Gegründet im Jahr 1963 in Bramois VS, gehört das Unternehmen seit 2016 der Micarna-Gruppe an. Zu den IGP-Spezialitäten gehören das traditionelle Trockenfleisch, sowie der Rohschinken und der Speck, welche ausschliesslich aus Schweizer Fleisch und in den Walliser Bergen hergestellt werden. Die Gabriel Fleury SA pflegt die nachhaltige Weiterführung und Entwicklung der traditionellen Fleischtrocknereiskunst des Wallis‘ und führt die qualitativen Spezialitäten mit ihren Originalrezepturen am Produktionsstandort Granges weiter. Dank modernsten Anlagen und höchsten Standards in Sachen Hygiene, Produkte- und Arbeitssicherheit erreicht die Gabriel Fleury SA höchste Produktequalität. Konsequent stellt das Unternehmen sicher, dass jedes Produkt lückenlos rückverfolgbar ist. (Micarna 3.2.2017)


Keine erhöhte Radioaktivität in japanischen Lebensmitteln

Das Kantonale Labor Basel-Stadt KLBS hat 61 Proben aus Japan auf Radioaktivität getestet. In allen untersuchten Teeproben waren Spuren von Radiostrontium nachweisbar. In drei Teeproben war zudem das kurzlebige Isotop Caesium-134 nachweisbar, was auf Emissionen von Fukushima zurückzuführen ist. Alle Grenzwerte wurden jedoch vollumfänglich eingehalten.

Untersucht wurden 32 Teeproben sowie 29 Proben weiterer japanischer Lebensmittel. Radiostrontium konnte in 21 untersuchten Teeproben nachgewiesen werden. Ein Sencha Grüntee überschritt knapp mit 57 Bq/kg den Toleranzwert für Tee von 50 Bq/g. Aufgrund der Messunsicherheit wurde auf eine Beanstandung verzichtet. Aus der Literatur ist bekannt, dass bereits vor 2011 Teeblätter mit Radiostrontium belastet waren. Das nachgewiesene Radiostrontium stammt also grösstenteils von den Atombombentests der 40er- bis 70er-Jahre und nicht vom Fallout der Fukushima Reaktoren.

In drei Teeproben war hingegen nebst dem langlebigen Caesium-137 auch das kurzlebige Caesium-134 nachweisbar, was auf eine Belastung des Tees mit Radiocäsium durch Emissionen von Fukushima hinweist. Die Gesamtcäsiumaktivität der drei Teeproben betrug im Mittel jedoch lediglich 2 Bq/kg mit einem Höchstwert von 12 Bq/kg. Der Grenzwert für Teekraut von 5'000 Bq/kg wurde dabei vollumfänglich eingehalten. Vereinzelte japanische Erzeugnisse, wie z.B. Algen, Suppen oder Reis enthielten Spuren von Radiocäsium. Die Werte lagen alle unterhalb des Grenzwertes.

Die Untersuchung von Lebensmitteln aus Japan ergaben bis heute keine zu beanstandenden Befunde. Die von den japanischen Behörden ergriffenen Massnahmen für den Export scheinen zu greifen. Es wurden jedoch vermehrt Teeproben gemessen, die eindeutig mit Fallout aus Fukushima kontaminiert wurden. Die gemessenen Aktivitäten beim Tee sind auffällig, jedoch unter dem Höchstwert. Das Monitoring von Lebensmittelproben aus Japan wird deshalb fortgesetzt. (KLBS 4.2.2016)



Tête de Moine erhält eigenes Fest

03.02.2016 – (lid) – Erstmals wird dieses Jahr ein Tête de Moine-Käsefest veranstaltet. Es findet vom 29. April bis zum 1. Mai in Bellelay statt. Organisiert wird es gemeinsam von der Interprofession Tête de Moine, den Landwirtschaftskammern Jura und Berner Jura, der Fondation Rurale Interjurassienne, Jura & Drei-Seen-Land sowie der Gemeinde Saicourt. Das Fest soll jährlich stattfinden und im Zeichen des landwirtschaftlichen und kulinarischen Handwerks der Region stehen. Die Interprofession Tête de Moine zieht für alle Standorte, die besucht werden können, eine positive Jahresbilanz, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Die Gesamtbesucherzahl für 2015 wird auf 45'000 geschätzt.



Mutterkuhhalter setzen auf Fleisch aus Grasfutter

03.02.2016 – (lid) – Der Vorstand von Mutterkuh Schweiz hat beschlossen, dass in den Markenprogrammen Natura-Veal und Natura-Beef ab Januar 2017 alle Betriebe die Anforderungen für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion des Bundes erfüllen müssen. Bereits heute würden Mutterkühe und ihre Kälber fast ausschliesslich Wiesen- und Weidefutter fressen, heisst es in einer Mitteilung. Die Fütterung von Soja sei bei Natura-Veal und Natura-Beef verboten. Mutterkuh Schweiz kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die Anzahl Mitglieder nahm ebenso zu wie der Fleischabsatz. Insgesamt sind im letzten Jahr 56‘000 Tiere vermarktet worden. Fleisch aus naturnaher und tierfreundlicher Haltung sei gefragt, so Mutterkuh Schweiz. Für 2016 seien die Marktaussichten positiv. www.mutterkuh.ch



Heumilch weiterhin erfolgreich

03.02.2016 – (lid) – Rund 42'000 Tonnen Heumilch-Produkte wurden im vergangenen Jahr verkauft, wie aiz.info schreibt. Der Umsatz stieg damit um 3 Prozent auf 109 Millionen Euro an. Die gesamte Heumilch-Menge von 450 Millionen Kilo konnte vermarktet werden. Der Heumilch-Zuschlag liegt für konventionell produzierte Milch bei über 5 Cent, für Bio-Heumilch bei über 15 Cent.



Arsengehalt im Reis zu reduzieren

Millionen Menschen auf der Erde nehmen täglich Reis zu sich, in dem sich Arsen angereichert hat. Schon kleine Mengen des Gifts im Korn sind ein Problem für diejenigen, die viel von dem Getreide essen – wie in Asien, wo Reis Grundnahrungsmittel ist. Seinen Weg in die Pflanzen findet Arsen – meist in Form der besonders giftigen Arsen-Sauerstoff-Verbindung Arsenik – über verseuchten Boden oder das Grundwasser. Gerade in der Nähe von Minen oder Metallhütten sowie auf Äckern, die mit arsenhaltigen Pestiziden besprüht wurden, ist die Gefahr, dass Feldfrüchte vergiftet sind, besonders gross.

Pflanzen nehmen das Arsen über die Wurzeln auf und verteilen es über ein aderngleich verzweigtes Leitbündelsystem im gesamten Organismus. Mithilfe eines Teils dieser Leitbahnen versorgen sich die Pflanzen selbst mit Nährstoffen und schicken zum Beispiel Zucker, den die Blätter bei der Photosynthese bilden, in Wurzeln oder Samen. Über diese Adern gelangt jedoch auch ein grosser Anteil des Arsens die Reiskörner. Eine Schlüsselfunktion übernehmen dabei sogenannte Transportproteine. Sie überwachen wie Pförtner den Zutritt in verschiedene Bereiche des Leitbahnsystems und schleusen die Nährstoffe durch die Zellmembranen.

Die Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Molekulare Pflanzenphysiologie der FAU und ihre Kooperationspartner vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig, dem Forschungszentrum für Eco-Environmental Sciences in Peking sowie der Florida International University haben nun zwei Transportproteine identifiziert, die eigentlich den Transport des zyklischen Zuckeralkohols Inosit regulieren. Doch die beiden Pförtner öffnen nicht nur Nährstoffen die Tür zu den Zellen, sondern auch den giftigen blinden Passagieren.

In einem nächsten Schritt wollen die Biologen versuchen, die beiden Transportproteine in Reispflanzen zu blockieren, und so verhindern, dass Arsen in die Körner gelangt – ohne das Wachstum der Pflanzen einzuschränken. In einer Modellpflanze, der hierzulande recht verbreiteten Ackerschmalwand, ist dies bereits gelungen. Nun sollen die neuen Erkenntnisse auf Reispflanzen angewendet werden. Am Ende der Versuchsreihen könnte eine Reissorte stehen, die auf verseuchten Böden gedeiht, ohne das Gift in die Nahrungskette einzuschleusen. Die Ergebnisse haben die Forscher im Fachmagazin „Nature Plants“ veröffentlicht. DOI: 10.1038/NPLANTS.2015.202. (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 22.1.2016)



Weichmacher fördern Übergewicht

In Kunststoffen sind immer Weichmacher enthalten, bspw. Phthalate. Über die Haut oder die Nahrung können sie in unseren Körper gelangen. Sie wirken auf unser Hormonsystem und stehen im Verdacht, Einfluss auf das Körpergewicht zu nehmen. Die genauen Zusammenhänge und Mechanismen waren bislang noch unklar. Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) konnten nun in Kooperation mit dem Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) Adipositas Erkrankungen der Universität und des Universitätsklinikums Leipzig in ihrer in PLOS ONE veröffentlichten Studie zeigen, dass das Phthalat DEHP zu einer Gewichtszunahme führt und welche Stoffwechselprozesse daran beteiligt sind.

Mit jedem Kilo zu viel erhöht sich das Gesundheitsrisiko für Herzkreislauferkrankungen, Gelenkschäden, chronische Entzündungen und Krebs. Und die Zahl der Menschen mit Übergewicht steigt weltweit stetig an. Für die Entwicklung von Übergewicht gibt es viele Ursachen: Neben falschen Ernährungsgewohnheiten und Bewegungsmangel spielen sicherlich auch genetische Faktoren eine Rolle. Aber auch bestimmte Umweltschadstoffe – zum Beispiel Phthalate – können für die Entwicklung von Übergewicht mitverantwortlich sein.

„In epidemiologischen Studien wurden bereits ernstzunehmende Zusammenhänge zwischen erhöhten Phthalat-Konzentrationen im menschlichen Körper und der Entwicklung von Übergewicht nachgewiesen und sollten deswegen weitergehend mechanistisch untersucht werden“, sagt Prof. Martin von Bergen, Leiter des Departments Molekulare Systembiologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).

In der Kunststoffverarbeitung werden Phthalate als Weichmacher eingesetzt, um Kunststoffe weich, biegsam oder dehnbar zu machen. Unter bestimmten Bedingungen können Phthalate aber auch aus dem Material austreten und über die Nahrung in unseren Körper aufgenommen werden. Bei Lebensmittelverpackungen treten Phthalate insbesondere in fetthaltige Produkte über, beispielsweise in Käse oder Wurst. Von Bergen: „Bislang ist kaum etwas darüber bekannt, wie genau Phthalate im Körper wirken, und wie sie Einfluss auf das Körpergewicht nehmen können – und genau da wollten wir mit unserer Studie ansetzen.“

Von Bergen und sein UFZ-Team haben die Studie in Kooperation mit Forschern des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums (IFB) AdipositasErkrankungen der Universität und des Universitätsklinikums Leipzig um PD Dr. Nora Klöting und Prof. Matthias Blüher (Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Mechanismen der Adipositas“) durchgeführt, die kürzlich im Fachmagazin PLOS ONE veröffentlicht wurde.

Ihre Ergebnisse zeigen, wo Phthalate in den Stoffwechsel eingreifen und den Weg für eine Gewichtszunahme ebnen können. In Untersuchungen an der Universität Leipzig nahmen Mäuse, die dem Phthalat DEHP im Trinkwasser ausgesetzt waren, deutlich an Gewicht zu. Dies war vor allem bei den weiblichen Tieren der Fall. „Phthalate greifen ganz offensichtlich massiv in den Hormonhaushalt ein. Bereits in geringen Konzentrationen führen sie zu deutlichen Veränderungen, wie beispielsweise der Gewichtszunahme“, sagt von Bergen.

Der Schwerpunkt der Arbeiten am UFZ lag auf der Charakterisierung der Stoffwechselprodukte im Blut der Mäuse. Die Forscher stellten fest, dass der Anteil ungesättigter Fettsäuren im Blut unter Phthalat-Einwirkung zunahm und der Glukosestoffwechsel gestört war. Daneben war auch die Zusammensetzung von im Blut befindlichen Rezeptoren verändert, die für den Gesamtstoffwechsel wichtig sind und zu einer Umstellung des Stoffwechsels führen können.

„Einige Stoffwechselprodukte, die vom Fettgewebe gebildet werden sind unter anderem auch als Botenstoffe aktiv und steuern Funktionen in anderen Organen“, erläutert von Bergen. „Noch ist aber nicht abschliessend geklärt, wie sich die unterschiedlichen Effekte von Phthalaten auf den Stoffwechsel untereinander beeinflussen und letztlich zu einer Gewichtszunahme führen.“ Gemeinsam mit seinen Kollegen von der Universität und des Universitätsklinikums Leipzig wird von Bergen den Einfluss von Phthalaten auf den Stoffwechsel weiter erforschen. Ihre Wirkung auf die Entwicklung frühkindlicher Erkrankungen untersucht er darüber hinaus gemeinsam mit UFZ-Kollegen aus dem Department Umweltimmunologie im Rahmen der Mutter-Kind-Studie LiNA.

„Unser Ziel ist es, solide Grundlagenforschung zu betreiben, damit unsere Ergebnisse dann den für die Risikobewertung von Chemikalien zuständigen Behörden auf deutscher und europäischer Ebene helfen können, ihre Bewertungen vorzunehmen“, so von Bergen. („Di-(2-Ethylhexyl)-Phthalate (DEHP) Causes Impaired Adipocyte Function and Alters Serum Metabolites“: Nora Klöting et al.; PLOS ONE. Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung UFZ 18.1.2016)

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