![]() Gastronomie: Report | ||||||||||||||||||||||
Gastronomie Forum der Köche 2008: Rückblick Der Schweizer Kochverband hat am 4. Juni 2008 zum 3. Forum der Köche Schweiz nach Interlaken geladen. 470 Teilnehmer aus der ganzen Schweiz kamen ins Casino Kursaal zu spannenden Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Ehrungen. foodaktuell.ch hat einige Rosinen gepickt. Fotoreportage.
![]() Podiumsdiskussion über das spannende Thema: Molekulares Kochen – eine Zeiterscheinung oder grundlegende Veränderung der Kocherei? Moderator Waldemar Schön befragte Experten. Von links: Denis Martin: Molekularkoch in Vevey mit 18 GaultMillau-Punkten Waldemar Schön, Kommunikationsberater in Grengiols VS Ivo Adam, Koch- und Patissier-Weltmeister in Ascona Stefan Meier, Gourmetkoch und Modetrend-Skeptiker in Zug Jacqueline Qvortrup, dipl. Lebensmittel-Ing ETH und Dozentin für Lebensmittel-Technologie an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft in Wädenswil ZHAW. ![]() Denis Martin: Auch die Molekular-Küche wird von Köchen gemacht und nicht von Chemikern oder Zauberern. Auch Molekular-Küche beginnt mit guten Zutaten. Das wichtigste ist nach wie vor zu kochen. ![]() Sie kommen sich immer näher, Köche und Wissenschafter. Von links: Norbert Schmidiger, Geschäftsleiter des Schweizer Kochverbandes. Jacqueline Qvortrup, Geoges Knecht. Qvortrup findet die molekulare Küche ein gutes Beispiel für eine Praxisanwendung der Wissenschaft und gibt zu bedenken, dass die meisten «molekularen» Erkenntnisse in der Lebensmittelindustrie schon lange bekannt sind. Der Begriff «molekular» treffe den Sachverhalt nicht richtig, denn es gebe keine Art von Küche, die nicht molekular sei.
Was sind sekundäre Pflanzenstoffe? Dr Cristina Mitrache vom Felix Platter-Spital umschrieb diese wichtigen Inhaltsstoffe von pflanzlichen Lebensmitteln (die natürlich auch molekular sind): • eine Gruppe von zahlreichen, chemisch sehr unterschiedlichen Stoffen, die ausschliesslich in Pflanzen vorkommen • geschätzte Zahl 60‘000-100‘000 Sorten • trotzdem nur in geringen Mengen und nur in bestimmten Pflanzen vorhanden • in gemischter Kost ist die tägliche Aufnahme 1.5 g Siehe dazu: Megatrend: sekundäre Pflanzenstoffe
Zum Buch von Ive Adam: Vor jedem Kapitel leitet eine ansprechend veredelte Zeichnung das entsprechende Food-Thema ein. Die ganzseitigen Fotos, das Farbkonzept (gold, weiss, schwarz), die klassische Typografie und die Materialität des Buches sind hochstehend. Mit viel Sinn für Ästetik und auf seine gewohnt sympatische Art präsentiert Adam zudem seine auffallend junge Küchenbrigade: Vor jedem Kapitel wird einer seiner Köche in Szene gesetzt und durch ein kleines Porträt vorgestellt. Der Schwierigkeistgrad, um die Rezepte zu Hause umzusetzen, ist unterschiedlich. Doch jedermann und jede Frau, die sich fürs Kulinarische auf fortgeschrittenem Niveau interessiert, findet einfach Zugang zu den Gerichten und kann ohne die eigentliche Umsetzung der Rezepte bereits viel Inspiration von Adam’s Ideen abgewinnen. (Text: ivoadam.ch)
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