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4.4.2006: nachrichten
4.4.2006
Gentech-Schweine mit gesünderem Speck

US-Forschern können Schweinen ein Fadenwurm-Gen einpflanzen, das unerwünschte Omega-6-Fettsäuren des Futters im Speck gesunde Omega-3-Fettsäuren umwandelt.


Speck und viele andere tierische Fette enthalten relativ wenig ungesättigte Fettsäuren. Ernährungswissenschaftler raten daher eher zum Verzehr von Fischölen, die von Natur aus reich an gesundheitsfördernden langkettigen omega-3-Fettsäuren sind. Schweine nehmen mit ihrem Futter grosse Mengen von omega-6-Fettsäuren auf, verfügen aber über keinen Stoffwechselweg, um diese in omega-3- Fettsäuren umzuwandeln.

Die Folge: Schweinefleisch enthält ein ungünstiges Verhältnis der beiden Substanzen – von der einen zu viel, von der anderen zu wenig. Wird jedoch Schweinefutter z. B. durch Zugabe von Fischmehl mit omega-3-Fettsäuren angereichert, erhöht sich zwar der entsprechende Fettsäureanteil im Fleisch, allerdings teilweise mit ungünstigen Auswirkungen auf die Fleischqualität oder den –Geschmack.

Eine Gruppe von US-amerikanischen Forschern hat nun einen neuen Weg beschritten, um die Qualität von Schweinefleisch für die menschliche Ernährung zu verbessern. Sie verwendeten ein Gen aus dem Fadenwurm C. elegans , welches die Fähigkeit verleiht, omega-6-Fettsäuren in omega-3-Fettsäuren umzuwandeln.

Dieses Gen wurde so verändert, dass es auch in höheren Tieren gut funktioniert und seine Information dort abgelesen werden kann. Anschliessend wurde es ins Erbgut von Schweinen eingepflanzt. Durch diese genetische Umprogrammierung können die Schweine nun mit dem Futter aufgenommene omega-6-Fettsäuren in die omega-3-Variante umwandeln.

Es zeigte sich, dass dies in der Tat deutliche Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Fettes dieser Tiere hatte: der Gehalt der wichtigen omega-3-Fettsäure EPA war 15-fach erhöht, und insgesamt war das Verhältnis der Fettsäuren deutlich in Richtung der gesundheitsfördernden omega-3-Varianten verschoben. Dabei waren die transgenen Schweine gesund, und zeigten auch keine Verhaltensauffälligkeiten. Von diesen ersten Laborversuchen bis hin zu einer möglichen Anwendung ist es allerdings noch ein weiter Weg.

Obwohl für die Forschung weltweit eine grosse Zahl von Tieren gentechnisch verändert wird, sind bisher noch nirgendwo transgene Tiere zur Fleischproduktion zugelassen worden. In der Schweiz verbietet das Gentechnik-Gesetz seit 2004 die Verwendung von transgenen Wirbeltieren zu diesem Zweck.

Auch stellt sich natürlich die Frage, ob der Ansatz einer Veränderung der Tiere überhaupt sinnvoll ist, oder ob das Ziel einer gesünderen Ernährung nicht genauso gut durch eine Umstellung der menschlichen Ernährungsgewohnheiten erreicht werden kann – für Diskussionsstoff ist gesorgt. (Quelle: Internutrition)

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