Backwaren & Confiserie: Aktuell | ||||||||||
Backwaren & Confiserie Empfehlenswert: neues «Naturel»-Label Im panissimo wurde Ende 2008 die Verschmelzung der Labels «Naturabeck» und «Naturel» angekündigt. Hinter beiden steht eine langjährige und schwierige Aufbauarbeit. Die bevorstehende FBK-Messe bietet eine willkommene Plattform, um der Fachgemeinde Ziele und Nutzen des neu lancierten Branchenlabels aufzuzeigen. Was führte zu dieser Zusammenarbeit und welches Potential entsteht daraus?
Die gewerblichen Betriebe der Bäckerei-Konditorei-Confiserie-Branche können auf soliden Stärken aufbauen: Hohe, immer noch sehr handwerklich geprägte Qualität und viele traditionelle Spezialitäten, die nur in bestimmten Betrieben, Orten oder Regionen erhältlich sind. Gewerbliche Betriebe können sich auch durch einen besonders flexiblen und auf individuelle Wünsche der Kundschaft ausgerichteten Lieferservice einen guten Namen machen. Gleichzeitig gewinnen als Gegentrend zur Globalisierung lokale und regionale Partnerschaften an Bedeutung. Innovative Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette, von der lokalen Landwirtschaft über die Verarbeitungsbetriebe (Mühlen, regionale Molkereien u.a.m.) bis zur Belieferung lokaler Grosskunden erhalten dadurch neues Vermarktungspotential. Herausforderung Kommunikation Der Erfolg all dieser Leistungen und Qualitätsmerkmale ist sehr stark abhängig von den Möglichkeiten der einzelnen Betriebe. Die wünschenswerte Vielfalt der Gewerbebranche macht es gleichzeitig schwierig, diese Leistungen unter dem Dach eines anspruchsvollen und glaubwürdigen Branchenlabels zu vereinen. Je mehr sich die Grossverteiler jedoch mit ihren Eigenmarken positionieren, desto wichtiger wird für das Gewerbe ein klare Positionierung, um von wichtigen Vermarktungstrends nicht überrollt zu werden. Nach jahrelanger Aufbauarbeit für das Naturel-Dachlabel bestehen jetzt mit der Verschmelzung von Naturel und Naturabeck reelle Chancen, dass zumindest eine bedeutende Anzahl Betriebe die Positionierung mit einem klaren Qualitätsprofil (siehe unten) nutzt. Die Zusammenarbeit zeigt sich optisch durch die Integration des «IP Suisse»-Käfer-Logos in das neu lancierte Naturel-Label. Der offizielle Start ist für den 1. März angekündigt. Der Verein Naturabeck hat seit einigen Jahren ein grosses Netzwerk an IP Suisse-Verarbeitungsbetrieben aufgebaut. Die Anforderungen dieses Labels gehen weniger weit als diejenigen der Biolandwirtschaft. Die IP Suisse-Richtlinien enthalten zwar umfassende Anforderungen im Bereich der umweltschonenden Anbaumethoden, artgerechten Tierhaltung und der Förderung der Artenvielfalt (Biodiversität). Anders als in der Biolandwirtschaft bleibt der Einsatz chemisch-synthetischer Hilfsmittel aber erlaubt. Das grosse Plus liegt jedoch in der 100%-igen Schweizer Herkunft des IP Suisse-Getreides. IP Suisse ist daher eine Kombination von Umwelt- und Herkunfts-Label mit wirtschaftlich positiven Auswirkungen auch für die Schweizer Ernährungswirtschaft. Die Naturel-Anforderungen an die Naturbelassenheit der Zutaten und handwerkliche Herstellungsmethoden bilden dazu eine sehr sinnvolle und passende Ergänzung. Im Gegensatz dazu enthalten Schweizer Biobrote nach wie vor einen grossen Anteil an importiertem Biogetreide. Ernsthafte Anstrengungen der Biobranche, das Inlandangebot zu erhöhen zeigen zwar durchaus Erfolge. Durch das an sich sehr erfreuliche starke Marktwachstum bei den Biobroten und -Backwaren besteht dennoch seit Jahren ein chronischer Mangel an Neuumstellbetrieben. Selbstverständlich spielt hier auch ein Rolle, dass mit IP Suisse für die Getreidebetriebe eine attraktive Alternative zur Bioumstellung besteht. Branchenlabel Naturel nun zertifiziert Richemont-Direktor Walter Boesch wies im panissimo (Nr. 51/52/ 2008) auf die hochwertige, natürliche und kundenfreundliche Positionierung sowie die Kassenssturz-Resistenz des neu lancierten Naturel-Labels hin. Sichergestellt wird dies einerseits wie bisher durch die Überprüfung der zugelassenen Lieferbetriebe und ihrer Rohstoffe (Backhilfsmittel!) durch Richemont selber.
Die neue Zusammenarbeit garantiert nun zusätzlich die Integration der Naturel-Anforderungen in das gut bewährte, gewerbetaugliche und unabhängige Überwachungssystem der IP Suisse-Zertifizierungsstelle ProCert. Dies schafft die entscheidende Voraussetzung, um bei den mit Sicherheit zu erwartenden kritischen Prüfungen durch den Kassensturz und Konsum-Magazine wie «Saldo» die Qualität und Glaubwürdigkeit des Naturel-Labels erfolgreich vertreten zu können. Noch wichtiger ist dieser Schritt angesichts der Labelratings, welche die Stiftung für Konsumentschutz (SKS) und der WWF regelmässig in Auftrag geben. Integration von Bioprodukten möglich Das durch diese Zusammenarbeit gestärkte Angebot kann auch für Betriebe interessant sein, die ein Teilsortiment von Bioartikeln anbieten. Nach dem Prinzip „ein Betrieb – ein Audit“ ist auch eine Kooperation mit dem Marktleader im Bereich Biozertifizierung, der bio.inspecta, möglich. Dazu Raphael Sermet von ProCert, welche IP Suisse-Bäckereien und neu auch «Naturel» zertifiziert: «Die Zusammenarbeit mit bio.inspecta wird weitergeführt. Entsprechende Audit-Kombinationen sind also weiterhin möglich, natürlich immer mit spezifischen Anforderungen der entsprechenden Zertifizierungsstelle. Selbstverständlich können die Kontrollen kombiniert werden, unabhängig welches Label der Betrieb zuerst hatte.» Die Chancen verwerten Werden die gewerblichen Betriebe mitziehen? Mit Bäckermeister Marco Berwert in Stalden (OW) geht jedenfalls schon ein Geschäftsleitungsmitglied des Branchenverbands SBKV voran und setzt auf das neu lancierte Gütesiegel: „Diese zertifizierte Auszeichnung erlaubt eine klare Abgrenzung zur Industrie und beinhaltet auch ethische Grundsätze wie GVO-Freiheit“. Sein Ziel ist es, das neue Naturel-Gütesiegel mit dem nötigen Engagement vollständig und konsequent in die Produktion und in den Verkauf zu integrieren. Auf der Grundlage dieser Top-Qualität will er sich auch als Ernährungsspezialist für die Kundschaft profilieren. SBKV und Richemont bieten ihren Mitgliedern also eine attraktive Ballvorlage. Die Torchancen muss aber jeder interessierte Betrieb selber verwerten. (Text: Peter Jossi, Fachjournalist und Biobäckerei-Berater, pjossi@bionetz.ch, www.bionetz.ch)
Naturel steht für traditionelle handwerkliche Qualität (Slow Baking) und natürliche Zutaten Genuss - dank traditionellem Herstellungsverfahren Alle Normalbote, sowie klar gekennzeichnete Spezialbrote und Kleingebäcke werden nach einem definierten Produktions- und Reifeprozess hergestellt. Backen mit Zeit für einen herzhaften Geschmack, eine aromatische Krume sowie eine optimale Frischhaltung Natürlichkeit – hohe Anforderungen an Rohstoffe Höchste Anforderungen an die IP-Suisse Backmehle (Weizen, Roggen, Urdinkel) sowie weiteren Zutaten stehen für Natürlichkeit und Transparenz. Regionales Handwerk – kurze Wege Für den Gütesiegel Naturel steht der handwerkliche Bäckermeister mit seiner persönlichen Signatur. Der kurze Weg – vom Ofen zum Konsumenten – garantiert Frische, Qualität und ökologisches Verhalten. Persönliche Beratungs- und Bedienungsverkauf Nebst dem persönlichen und kompetenten Beratungs- und Bedienungsverkauf sowie einer klaren Kennzeichnung, wird grösste Aufmerksamkeit auf „umweltfreundliches“ Verpackungsmaterial gelegt. Sicherheit /Garantie/ Informationen Die Naturelproduzenten sind im Verein Naturabeck organisiert. Partner sind das nationale Kompetenzzentrum Richemont www.richemont.cc der Schweizerische Bäcker und Konditorenmeisterverband www.swissbaker.ch sowie die Organisation IP-Suisse www.ipsuisse.ch Die regelmässigen Kontrollen für das Gütesiegel Naturel werden durch die unabhängige Zertifizierungsstelle ProCert durchgeführt. www.procert.ch Weitere Informationen: www.NATUREL.cc Für persönliche Fragen: Geschäftsstelle Naturabeck, in CH-3052 Zollikofen info@naturabeck Weiterlesen: Naturel – Start im 2005 | ||||||||||