Food aktuell
11.8.2006: nachrichten
11.8.2006
Konsumentenschützer gegen überrissene F&B-Preise

Eine Halsabschneiderliste steht neu auf der Website der Stiftung für Konsumentenschutz SKS: wo nach Meinung der SKS überrissene Preise für Food und Beverages verlangt werden.




Erklärungsnotstand in der Gastronomie: Hahnenwasser-, Mineralwasser- und Weinpreise stehen seit einiger Zeit in der Kritik. Ohne diese Quersubventionierung wäre das Essen teurer. Was tun, wenn die Gäste viel trinken und wenig oder gar nichts essen? Wieviel Quersubventionierung sinnvoll ist und wo die Einzelpreis-Schmerzgrenze bei den Gästen liegt, muss jeder Betriebsinhaber für seinen Betrieb selbst ermessen.


«Zahlreiche Unternehmen in der Schweiz verlangen überrissene Preise für ihre Produkte», schreibt die Stiftung für Konsumentenschutz SKS seit gestern auf Ihrer Website. Deren Präsidentin und Ständerätin Simonetta Sommaruga kündigte die Publikation in der «Espresso»-Sendung an: «Egal ob für Lebensmittel oder für Bankgeschäfte. Nun schafft die SKS Transparenz: Wir publizieren, wer überrissene Preise verlangt». Die SKS fordert Konsument/innen auf, Halsabschneiderpreise zu melden.

Und weiter auf der Website: Aufgenommen werden alle Meldungen, welche Preise in der Schweiz betreffen. Dabei muss es sich um einen wahren Abriss-Preis handeln – und nicht bloss um einen leicht höheren Preis, wie er leider in der Hochpreisinsel Schweiz allzu häufig vorkommt.

Die SKS informiert das betroffene Unternehmen über die Publikation. Dieses hat die Möglichkeit, zu seiner Preispolitik Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme schalten wir kurz und knapp auf, ohne sie zu kommentieren. Die Konsumentinnen und Konsumenten sollen selber entscheiden, ob sie den Abriss-Preis für gerechtfertigt halten oder nicht.

Wenn ein Unternehmen den Preis senkt, wird dies speziell vermerkt. Sollte das Unternehmen glaubhaft darlegen, dass die Meldung falsch ist, wird es selbstverständlich unmittelbar von der Liste gelöscht.

Einige Beispiele aus den Segmenten Gastronomie und Detailhandel:

Getränke in der Gastronomie:
1 Glas Hahnenwasser zu 1.-
1 Liter Mineralwasser zu 11.- bis 13.-
1 Liter Rivella zu 9.- (Bergrestaurant)
0.5 Liter Montepulciano zu 35.-
Café mélange zu 6.80 Franken.
1 Bier (jede Marke, 0.33 Liter) 10 Franken

Essen in der Gastronomie:
Ossobucco mit Polenta 41.50 Franken
griechischer Salat 20 Franken
Lyoner Wurstsalat 20.50 Franken

Stand auf dem Marktplatz:
500 Gramm Früchtebrot 15.40 Franken

Take-away:
Salami-Tomaten-Baguette 11 Franken
1 Glacekugel 4 Franken

Fachhandel:
1 Kilo gekochtes Sauerkraut 13 Franken

Quelle: www.konsumentenschutz.ch

Bild: foodaktuell (Gratiswasser à discretion in einem Zürcher Restaurant)

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