![]() Backwaren & Confiserie: Report | |
Backwaren & Confiserie Gesunde Nährstoffe im Vollkorn-Dinkel Bis vor hundert Jahren war Dinkel unser wichtigstes Brotgetreide, bevor er vom ertragsreicheren Weizen verdrängt wurde. Seit einigen Jahres erlebt er eine Renaissance: Das robuste und gesunde Korn ist ideal für den Anbau im Voralpengebiet. Aber einige gesundheitliche Werbeaussagen sind umstritten. ![]() Bei Weizenallergie auch kein Urdinkel Die Allergiestation des Zürcher Unispitals sieht das aber anders und empfiehlt weder Dinkel noch UrDinkel bei echter Weizenallergie. Jedoch Naturheil-Mediziner empfehlen ihn, und viele Betroffene fühlen sich damit tatsächlich besser. Aber gleichzeitig ernähren sie sich auch generell ausgewogener und gesünder: mit dem Verzicht auf Weizenprodukte fallen die üblichen Hamburger, Pizzen, süssen Backwaren und Weissmehlpasta weg. Übrigens: Die Weizenallergie ist selten und nicht zu verwechseln mit Zöliakie, einer durch das Weizenprotein «Gluten» ausgelösten Autoimmunerkrankung. Auch UrDinkel enthält Gluten und ist daher bei Zöliakie verboten. Dinkel-Nachfrage steigt ![]() Seit 1995 fördert die IG Dinkel den Anbau von UrDinkel, der nicht mit Weizen gekreuzt wurde. Heute bauen rund fünfhundert Produzenten UrDinkel an, vor allem in den Kantonen Bern, Luzern, Aargau, Solothurn, Zürich und Thurgau. Dort befinden sich die meisten Röllmühlen, die Dinkel entspelzen können. Ein grosser Teil des Bio-Dinkels wird importiert, aber UrDinkel stammt zu hundert Prozent aus der Schweiz. Nur die beiden Sorten Ostro und Oberkulmer Rotkorn werden in der Schweiz von der IG Dinkel unter Vertrag angebaut, zertifiziert und als UrDinkel vermarktet. In der Schweiz teilt sich die Produktion auf in rund fünfzig Prozent, die im IP SUISSE-Programm produziert werden, vierzig Prozent bio und zehn Prozent konventionell. Anbauverträge werden nur mit Produzenten abgeschlossen, welche sich nach den Vorgaben von IP-SUISSE oder BIO SUISSE richten. Dies heisst besonders: Insektizide, Fungizide oder Wachstumsregulatoren sind tabu. Sie müssen zudem in der Nähe von Röllmühlen angesiedelt sein, damit lange Transportwege vermieden werden können. Für Bioanbau prädestiniert ![]() UrDinkel eignet sich besonders für den Bio-Anbau, weil er genügsam ist und von Natur aus Unkraut unterdrückt. Seine Höhe schütze die Ähren vor Pilzkrankheiten und die dicken Spelzen das Korn vor Pilztoxinen. Der Bauer muss ein UrDinkelfeld nicht mit Pestiziden gegen Schimmelpilze spritzen. Allerdings liefert UrDinkel nur die Hälfte des Flächenertrages von modernen Weizensorten, und davon gehen noch 28 Prozent Spreu beim Röllen verloren. Weiterlesen: Neue UrDinkelbrot-Rezepte | |