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Weltgrösster Süsswarenkongress im Rückblick

Mit mehr als 500 Teilnehmern aus elf Ländern konnte der 10. Internationale Süsswarenkongress, der jetzt vom internationalen Süsswarenhandelsverband Sweets Global Network (SG) in Berlin veranstaltet wurde, einen neuen Rekord vermelden und ist damit das weltgrösste Tagungsforum der Süsswarenwirtschaft.



Rekord statt Krise: Dr. Udo Gyllensvärd, Präsident des internationalen Süsswarenhandelsverbandes Sweets Global Network (SG), konnte zum weltgrössten Süsswarenkongress mehr als 500 Teilnehmer aus elf Ländern begrüssen.

Im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung standen die zentralen Fragen: Welche Veränderungen wird die anhaltende Wirtschaftskrise der Süsswarenwirtschaft bescheren, wenngleich die Süsswarenwirtschaft in Deutschland nach wie vor stabile Umsatzzahlen vorweisen kann? Wie werden sich die nationalen und globalen Märkte entwickeln?

Umfassende Antworten zu diesem Themenkomplex gab es von einer Reihe hochkarätiger Referenten und Marktexperten, die zu den Teilaspekten „Trends machen Märkte“, „Süsswaren besser platzieren und verkaufen“ sowie „Krisen als Chance“ ihre Erfahrungen und Perspektiven ausführlich darstellten. Die Palette der Sichtweisen, Ideen und Konzepte war vielfältig, informativ und spannend.

Während etwa Lars Thomson, Trend- und Zukunftsforscher aus Zürich, einen fundierten Ausblick über die zukünftigen Veränderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie gab, betonte Hans P. Vriens (Barry Callebaut AG) die enormen Potenziale von Schokolade, die vor allem ihre hochwertigen und gesunden Inhaltsstoffe betreffe, die bei weitem noch nicht ausgeschöpft seien. Thomson prognostizierte u. a.: „Die nächsten 520 Wochen werden die spannendsten der Menschheitsgeschichte“.

Sternekoch Johann Lafer skizzierte ein ausführliches Gesamtbild seines Werdegangs und seine Massnahmenpolitik, auch in der Krise neue gastronomische Akzente zu verwirklichen. Seine Devise - trotz partieller Rückgänge auch in der Spitzengastronomie: Auf Premium setzen und überdurchschnittlich investieren.

Zu seinem Konzept gehört u .a. die Realisierung der nach eigenen Aussagen modernsten High-Tech-Kochschule Deutschlands und eines eigenen TV-Kochstudios, das vor allem auch Beiträge für Internetformate produziert. Sein Credo zudem: Respekt und Ehrfurcht vor Lebensmitteln. „Die Marke ist ein Akku“ – dieses Statement von Klaus-Dieter Koch (Brand Trust, Nürnberg) prägte seinen markanten Vortrag, der Power Branding statt Illusionsmarketing verlangt.

Marke bedeute immer Spitzenleistung, die ständig neu aufgeladen werden müsse. Notwendig sei die systematische Erhöhung der Anziehungskraft und eben kein Oberflächenmanagement. Seine Kernzahl: Von rund 3.000 Marken, die pro Tag unsere Aufmerksamkeit anziehen wollen, könne man sich gerade einmal 2 Prozent merken. Bild: Ferrero Rocher.


Auf die emotionale Kraft der Süsswaren verwies Hermann W. Braun, Leiter Category Management und Shopper Marketing bei Ferrero Deutschland, der aufzeigte, wie das Unternehmen Ferrero mit dem Projekt „Genusswelt“ am POS die Kundenzufriedenheit signifikant steigern konnte. „Die Süssware birgt Potenzial für zusätzliche Umsätze ohne Limit, lebt von der Frequenz und vom Gesehenwerden. Sie sind die Belohnung für den Einkauf“, betonte Braun, und seien obendrein relativ krisensicher: „Süssware ist immer gut, wenn’s gut geht und erst recht, wenn’s schlecht geht.“

„Wie tief stecken wir in der Krise?“. Eine Kernfrage, die Prof. Dr. Wolfgang Wiegard (Universität Regensburg), Mitglied der Expertenkommission der Bundesregierung, mit umfassendem Zahlenmaterial detailliert beantwortete. Wiegard betonte - angesichts der fundamentalen Folgen der Finanzkrise - die wirtschaftspolitische Notwendigkeit des staatlichen Eingriffs, bei dem etwa allein von der Bundesregierung insgesamt 700 Mrd. Euro eingesetzt worden seien. Totzdem hält er aktuelle Korrekturen in der Wirtschafts- und Finanzpolitik der derzeitigen Bundes-regierung für dringend erforderlich.

Neue Wege in der Positionierung fordert auch Armin Rehberg, Geschäftsführer REWE Discount (Penny). Rehberg machte deutlich, dass Discount heute mehr bedeute, als nur „einfach und billig“. Vertrauen, Qualität und Kreativität seien die Grundwerte, die die strategische Ausrichtung, die Markenprofilierung und Wertschöpfungspolitik auch im Discount-Bereich prägen sollten.

Der reine Preiswettbewerb sei ruinös und kein Allheilmittel. Er setzt hingegen auf Markenprofile auch bei Handels- und Eigenmarken, aufgeladen durch besondere Unterscheidungsmerkmale, Originalität und weitergehende Kommunikationsmassnahmen. Der 11. Internationale Süsswarenkongress findet im Zeitraum vom 17. bis 19. November 2010 in Berlin statt. (Quelle: Sweets Global Network)

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