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7.2.2007: nachrichten
7.2.2007
Boomender Export bei Migros-Industrien

Die 15 Migros-Industrien wuchsen 2006 im Inland nur um 1.3% aber im Export um 14%. Exportstars sind Bischofszell Nahrungsmittel, Chocolat Frey und Estavayer Lait.



Die 15 Unternehmen der Migros-Industrie erzielten 2006 trotz starkem Preisdruck (Verbilligung der Sortimente um ca. 1%) im Inland und im Export einen Nettoumsatz von CHF 4,586 Mrd. (Vorjahr CHF 4,525 Mrd.). Dies entspricht einem Wachstum von 1,3 Prozent. Bild: Schokolade-Wickelmaschine bei Chocolat Frey.

Erfreulicherweise stiegen die Exportumsätze im abgelaufenen Jahr um 14,4 Prozent auf CHF 333 Mio. Der Umsatzanteil der Drittmärkte ausserhalb des Migros-Detailhandels betrug 2006 rund 17 Prozent. 42 Prozent aller Food- und Near-Food-Artikel im Migros- Detailhandel stammen heute aus der Migros-Industrie.

Das stärkste Umsatzwachstum verzeichneten 2006 die Chocolat Frey (+7,3%), Micarna (+5,8%), Bischofszell Nahrungsmittel (+5,1%) und die Delica, bis 31.12.2006 Migros Betriebe Birsfelden (+2,9%). Das Inlandgeschäft wurde durch eine Reihe erfolgreicher Innovationen belebt. Mit neuen Produkten wurde 2006 ein Umsatzanteil von 9,5 Prozent erreicht.

Speziell erwähnenswert sind die erfolgreiche Lancierung von Pain Création durch die Jowa, Gran Risotto in der Anna's Best Linie durch Bischofszell Nahrungsmittel, das Kapselsystem Delizio der Delica, Golden Hair Anti Pollenshampoo der Mibelle und die Weltneuheit Total Duo Power der Mifa, Auch die M- Budget-Sortimente haben durch ihr starkes Wachstum von 28 Prozent zu einer grossen Volumenausdehnung geführt.

Bei Seba Aproz macht der Anteil von M-Budget-Produkten bereits mehr als 37 Prozent des abgefüllten Volumens aus. Auch in den Label-Sortimenten, bei den AdR- (Aus der Region) und Léger-Produkten konnte der aus der Migros- Industrie stammende Umsatz wesentlich gesteigert werden.

Nur bei Metzgereien harzt der Export

Die Exportentwicklung 2006 (+14.4%) war wesentlich geprägt durch die Unternehmen Bischofszell Nahrungsmittel BINA (+70%), Chocolat Frey (+26.5%) und Estavayer Lait ELSA (+20.4%). Bei Mibelle beträgt der Exportanteil nun bereits 52 Prozent des Umsatzes, gefolgt von Chocolat Frey (32%), Walter Leuenberger (23.6%) und Midor (15.5%). Mit Ausnahme von Mérat & Cie. (Gastronomie), Micarna und Scana haben sämtliche Migros-Industrie-Unternehmen heute zum Teil beachtliche Exportumsätze.

Aus den Industrie-Unternehmen Die per 1. Januar 2006 vollzogene Fusion von Micarna und Optigal hat sich sehr bewährt (Führung des Fleisch- und Geflügelgeschäftes aus einer Hand). Bis Ende 2007 werden sich noch weitere Kostensenkungen durch Nutzung von Synergien ergeben. Die Micarna verkaufte 2006 erstmals mehr als 100'000 Tonnen Fleisch und Geflügel.

Der Geflügelbereich wurde im Frühling hart durch die Umsatzrückgänge infolge der Vogelgrippe getroffen. Die Liquidation von eingefrorener Ware wie auch die Schliessung des Trutenschlachthofes in Courtepin/FR per 1. Juli 2007 belasten die Rechnung 2006 namhaft.

Die Walter Leuenberger AG in Huttwil/LU fusionierte per 1. Januar 2007 mit der Jowa. Die Produktion in Huttwil wird unter der Leitung der Teigwarenfabrik Buchs/AG (Jowa) fortgesetzt, ohne dass es zu einem wesentlichen Personalabbau kommt.

Das bei Scana, Bischofszell Nahrungsmittel und der Metzgerei Mérat konzentrierte Grossverbrauchergeschäft wuchs Preis-bedingt nur langsam (+1.4%). Die Belieferung der Migros-Genossenschaften für die Migros-Gastronomie ist in den Genossenschaftsumsätzen und nicht in diesen Zahlen enthalten. Ab 2007 dürfte die Belieferung von Cash&Carry Angehrn zu wesentlichen Mehrumsätzen führen.

Die Scana Lebensmittel stagnierte mit einem Umsatz von CHF 207.6 Mio. (Vorjahr CHF 208.6). Die neu eingeführten Tiefkühl-Produkte starteten vielversprechend und dürften dieses Jahr zu einem Umsatzträger werden. Die Überführung des Scana-Lagers Romanel in eine Logistikplattform und die Konzentration der Kommissionierung auf Regensdorf/ZH wirken sich positiv auf die Ertragsrechnung aus.

Ende 2006 beschäftigten die 15 Unternehmen der Migros-Industrie im Inland 9'882 Mitarbeitende. Dies sind 154 weniger als im Vorjahr und hauptsächlich das Resultat des Produktivitätssteigerungs- Programmes Avanti. Die Migros-Industrie bildet derzeit 317 Lehrlinge in 16 Berufen aus (312 im Vorjahr).

Viele Investitionen bei Jowa und BINA

Beachtliche CHF 200 Mio. hat die Migros-Industrie im vergangenen Jahr für Investitionen aufgewendet. Diese konzentrierten sich auf die Bereiche Fabrikationserweiterungen, Rationalisierungen und Innovationen.

Die wichtigsten Projekte betrafen die Jowa (Ausbau Regionalbäckerei Gränichen), die Bischofszell Nahrungsmittel (hoch flexible kaltaseptische Getränkeabfülllinie), die Mifroma (zusätzliche Produktionsflächen und ein vollautomatisches Pufferkommissionierlager), die Delica (neues Bürogebäude im Rahmen der Übernahme von Marketing-Spezialisten des MGB), Seba-Aproz (Ausbau der Produktionsflächen) sowie die Mibelle Cosmetics (Erneuerung und Vergrösserung der Infrastruktur und Anpassung der Hygiene- und Sozialräume).

Der Stromverbrauch der Migros-Industrie stieg 2006 parallel zum Volumenwachstum (+1,7%), während der Wärmeverbrauch um 0,8 Prozent unter dem Wachstum der Produktionsvolumina lag. Damit wurden die Energieziele für 2006 deutlich übertroffen.

Auch bezüglich CO2-Vereinbarung ist die Migros-Industrie auf Kurs: Die CO2-Emmissionen konnten gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozent reduziert werden. Bei Fortführung der eingeleiteten Massnahmen können die mit der EnAW (Energie-Agentur der Wirtschaft) für 2010 vereinbarten Ziele der Energieeffizienz und zur CO2- Reduktion erreicht werden. (Medienmitteilung MGB)

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