11.4.2007: nachrichten | ||||
11.4.2007 Krieg um Butterpreis und Margarinewerbung Milchprodukte legen in der Schweiz und im Export zu. Die Milchproduzenten ärgern sich jedoch über den Butterpreiskrieg und die Milchfett-Diffamierung in der Margarinewerbung.
Die derzeitige Lage auf den Milchproduktemärkten freut die Schweizer Milchproduzenten (SMP). Speziell gilt dies für den Käsemarkt, wo die inländische Produktion 2006 gegenüber dem Vorjahr um 3.6 Prozent gestiegen ist und der Käsekonsum in der Schweiz erstmals über 20 Kilogramm pro Person und Jahr lag. Mit grosser Befriedigung stellte SMP-Präsident Peter Gfeller an der heutigen Delegiertenversammlung fest, dass auf unserem Heimmarkt wie auch in den Hauptexportländern der Europäischen Union die Konsumenten immer mehr Lust auf Milchprodukte haben. Der Anstieg der Käseproduktion um 3.6 Prozent bei praktisch gleich gebliebener Milchproduktion hätte dazu geführt, dass bedeutend weniger Milch über die Regulierverarbeitung vermarktet wurde, was zur Entlastung des Milchstützungsfonds beigetragen habe. Als respektables Ergebnis beurteilt Präsident Gfeller angesichts des massiven Preisdrucks die Milchpreissenkung von durchschnittlich 2.8 Rappen pro Kilogramm Milch. Zwar sei damit der Auftrag der Delegiertenversammlung vom vergangenen Herbst nicht vollständig erfüllt worden, eine noch stärkere Senkung hätte aber nur dank grossem Einsatz verhindert werden können. Wenig Verständnis zeigt er dafür, dass jetzt bereits wieder über eine weitere Preissenkung diskutiert wird. Es wäre nicht akzeptabel, wenn die Milchproduzenten bei ersten Anzeichen von möglichen Marktverstimmungen schon wieder Milchpreiseinbussen hinnehmen müssten. Agrarpolitik 2011 wurde verbessert (Medienmiteilung SMP) Butter-Preiskrieg Als bedenklich und besorgniserregend bezeichnete Gfeller den im Januar von Migros und Coop entfachten "Butterkrieg". Die Butter werde dabei als Kampfartikel und Frequenzbringer missbraucht. Der Konsument profitiere am Ende nur wenig. Erfreulich sei aber die Preisentwicklung beim Magermilchpulver, sagte Gfeller. Mit über 3'500 Dollar kostet die Tonne zurzeit 60 Prozent mehr als vor einem Jahr. Angesichts der grossen Nachfrage nach Milch sehe man keinen Grund, nach den Preissenkungen von Anfang Jahr bereits wieder über Preissenkungen zu diskutieren. Emmi hat angekündigt, weitere Preisverhandlungen zu führen, weil per 1. Juni der Käsehandel zwischen der Schweiz und der EU vollständig liberalisiert wird und mit zusätzlichem Preisdruck bei Mozzarella gerechnet wird. (Quelle: LID) SMP wehrt sich gegen Margarine-Inserat Die Margarine-Industrie wirbt mit alten Zöpfen und Falschaussagen. Unannehmbar, findet die Organisation der Schweizer Milchproduzenten SMP und reagiert mit einem Gegen-Inserat. Denn dass Butter auf dem Zmorgezopf gut schmeckt und gesund ist, ist nicht nur Ansichtssache, sondern auch wissenschaftliche Tatsache. In der Sonntagspresse vom 25. März 2007 war ein PR-Inserat der Margarine-Industrie zu finden. Das ist an und für sich noch keine brisante Tatsache. Ärgerlich ist jedoch, dass der Werbetext unzulässige Verallgemeinerungen (trans-Fettsäuren), wissenschaftliche Ungenauigkeiten (gesättigte Fettsäuren in tierischen Produkten) und alte Zöpfe zum Thema Cholesterin enthielt. Einmal mehr versuchen die Margarine-Hersteller mit unhaltbaren Aussagen die Butter anzuschwärzen. Brisant ist zudem, dass der Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE, Prof. Dr. Paul Walter, in der Anzeige Stellung gegen gesättigte Fettsäuren aus tierischen Produkten wie Fleischwaren und Käse bezieht. Aus der Sicht der SMP ist es unannehmbar, wenn der SGE-Präsident Marketingkampagnen von kommerziellen Unternehmen unterstützt, die inhaltlich zweifelhaft und nicht im Sinne aller Mitglieder sind. Die SMP wehrt sich daher mit einem Gegen-Inserat gegen diese Verunglimpfung wertvoller Schweizer Landwirtschaftsprodukte. Tierische Fette und Butter galten – auch aufgrund massiver Werbetätigkeit der Margarine-Industrie – jahrelang als ungesund. Seit einiger Zeit wandelt sich jedoch das Bild. Die aktuelle wissenschaftliche Datenlage zeigt folgendes: • Die natürlichen trans-Fettsäuren in Milch, Milchprodukten und Fleisch sind nicht ungesund. Die industriellen trans-Fettsäuren, die unter anderem bei der Härtung von Pflanzenölen entstehen, hingegen schon. • Wissenschaftliche Studien zeigen klar, dass das Nahrungscholesterin keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit hat. Cholesterinhaltige Nahrungsmittel wie etwa Butter sind also kein Gesundheitsrisiko. • Die Aussage "pflanzliche Fette sind gesund" und "tierische Fette sind ungesund" ist falsch. | ||||