21.5.2007: nachrichten | |
21.5.2007 Saldo kritisiert täuschende Vanille-Deklaration Diese Woche im «Saldo»: «Hersteller helfen bei Vanille oft mit chemischem Aroma nach. Bei über einem Drittel der Produkte werden die Kunden an der Nase herumgeführt». Diese Woche im Konsummagazin «Saldo»: Vanille ist das von der Lebensmittelindustrie am häufigsten verwendete Aroma. Vanillin kommt zwar auch in der echten Vanille vor, lässt sich jedoch kostengünstiger chemisch herstellen. Es schmeckt vanilleartig, es ist aber weniger vielschichtig als echte Vanille. saldo kaufte 20 Glaces und 10 Joghurts ein, welche die Bezeichnung Vanille tragen, auf den meisten prangt zudem die Abbildung eines Vanillestängels oder einer Blüte der Vanille-Orchidee. Das Kantonale Labor Zürich untersuchte, ob die Produkte tatsächlich überwiegend natürliche Vanille enthalten. Fazit: 11 von 30 Glaces und Joghurts enthalten auffallend viel billiges Vanillin statt echter Vanille. Andreas Tschumper vom Kantonalen Labor Zürich: «Hier wird den Konsumenten vorgegaukelt, die Produkte enthielten vorwiegend echte Vanille.» Um herauszufinden, womit die Glaces und Joghurts aromatisiert wurden, analysierte das Labor den Gehalt an Vanillin und an p-Hydroxybenzaldehyd (p-HBA). Beide Substanzen sind natürliche Inhaltsstoffe von echter Vanille. In natürlicher Vanille und im oft verwendeten Vanille- Extrakt kommen sie im Verhältnis von 10:1 bis 30:1 vor. Helfen die Hersteller beim Aromatisieren mit Vanillin nach, resultieren höhere Verhältnisse. Das Kantonale Labor Zürich geht bei einem Verhältnis von über 174:1 davon aus, dass der Geschmack hauptsächlich von zugegebenem Vanillin stammt. Elf Produkte, sechs Joghurts und fünf Glaces, lagen über dem kritischen Wert von 174. Dass es auch anders geht, zeigen die Ergebnisse der übrigen Produkte, die alle weit unter diesem Wert liegen. Insbesondere die Hersteller von Bio-Lebensmitteln scheinen Wert auf natürliche Zutaten zu legen: Alle fünf geprüften Bio-Produkte schnitten gut ab. Hätte das Kantonale Labor Zürich die Untersuchung offiziell durchgeführt, müssten die Hersteller bei den Produkten, die einen Wert von über 174 aufweisen, durch Prüfdaten belegen, dass die sensorischen Eigenschaften nicht überwiegend durch das zugegebene Vanillin bestimmt werden. Wenn ein Lebensmittel mit «Vanille» bezeichnet wird oder eine Vanilleschote oder -blüte auf der Verpackung abgebildet ist, muss das Produkt zur Hauptsache mit echter Vanille aromatisiert sein. Falls die Hersteller aber mehrheitlich Vanillin verwenden und dieses Geschmack, Geruch und Aussehen des Produktes bestimmt, müssen sie dies deklarieren, indem sie die Lebensmittel mit «Vanille- Geschmack» oder «Vanille- Aroma» bezeichnen. Bilder von Vanilleblüten oder Vanillestängeln sind nicht erlaubt bei Nahrungsmitteln, die ihr Aroma hauptsächlich zugesetztem Vanillin verdanken. Produkte mit vorwiegend natürlicher Vanille: Glaces: Mövenpick Vanilla Dream Classics Ice Cream, Migros Crème d’Or Vanille Bourbon Premium, Gildo Rachelli Bio Demeter Vanille Eiskrem, Migros Rahm-Glace Vanille Coop Bio Vanille Doppelrahmglace, Denner Vanille Glace, Grandessa Premium Vanille Spar Vanille Ice Cream mit echter Bourbon-Vanille, Carte d’Or Vanille mit natürlichen Vanille Extrakten aus Madagaskar, Migros Bio Doppelrahmglace Vanille Coop Vanille Rahmglace, Nestlé Frisco Vanille, Joghurts: Migros Joghurt Stichfest Vanille, Coop Bio Vollmilchjoghurt Vanille, Danone Vanille Bourbon Bio Jogurt Vanille, Biomilk Text: Auszug aus dem Bericht im saldo Nr. 9 vom 16. Mai 2007 Bild (foodaktuell): keines der geprüften Produkte | |