17.7.2007: nachrichten | |
17.7.2007 Schweizer Fischanbieter für mehr Nachhaltigkeit Rund ein Drittel des Angebots an Fischen und Meeresfrüchten in der Schweiz stammt von überfischten Arten. Fischkonserven dagegen stammen aus nachhaltigerer Fischerei. Rund ein Drittel des Angebots von Fischen und Meeresfrüchten in der Schweiz ist nicht nachhaltig. Dies zeigt eine Untersuchung durch die drei Umweltorganisationen Friend of the Sea, OceanCare und fair-fish aufgrund von Daten, welche Migros, Coop, Manor, Denner, Aldi und Volg, McDonald's und Mövenpick sowie die Verarbeiter Pizoler und Duport-Aberlé zur Verfügung gestellt hatten. Bei einem Treffen mit den drei Organisationen zeigten sich die Anbieter entschlossen, ihr Seafood-Angebot noch nachhaltiger zu gestalten. Die drei Organisationen sicherten ihre Unterstützung zu und wollen die Fortschritte jährlich dokumentieren. In der Schweiz werden noch immer Arten angeboten, welche durch intensive Befischung gefährdet sind, insbesondere Heilbutt, Sackbrasse (Seabream) und Stör bzw. Kaviar, nordatlantischer Kabeljau (Dorsch), Schellfisch und roter (Blauflossen-) Thunfisch. Zudem angeboten werden überfischte Arten wie Stint, Aal und Schwertfisch (Bild: Attrappe) sowie die Grundfischarten Scholle, Seezunge, Steinbutt, Seehecht, Hoki, Seelachs und Granatbarsch. Grundfische inklusive Heilbutt und Kalbeljau werden oft mit Grundschleppnetzen gefangen: riesige, mit Stahlplatten und schweren Rollen ausgerüstete Netze, die über den Meeresboden gezogen werden, wo sie alles zerstören. Grundschleppnetze werden nur auf einige gefragte Arten angesetzt, räumen dabei aber grosse Mengen weiterer Arten ab, welche an Bord als unerwünschter Beifang weggeworfen werden - darunter laut UNO-Umweltprogramm auch Hunderttausende von Haien und Rochen sowie Tausende Tonnen von Korallen. Innert weniger Wochen kann mit Grundschleppnetzen ein Lebensraum zerstört werden, der in Jahrtausenden heranwuchs. Fischkonserven stammen im allgemeinen aus einer weniger schädlichen Fischerei als frische oder gefrorene Fische. Das liegt daran, dass Konserven meist Arten wie Sardinen, Sardellen, Makrelen und Thon enthalten, welche sich innert kurzer Zeit fortpflanzen. Dadurch widerstehen diese Arten selbst intensiver Befischung. Weil sie an der Wasseroberfläche leben, können sie zudem mit selektiven Methoden wie Leine oder Rindwade befischt werden, welche die marine Umwelt und andere Arten wenig beeinträchtigen. (Medienmitteilung fair-fish) Verein Fair-Fish über sich selbst Der in der Schweiz domizilierte Verein fair-fish wurde im Januar 2000 von einigen Tierschutz-Organisationen gegründet. Sie hatten bereits zuvor Recherchen und Vorbereitungen unterstützt. Heute wird der Verein fair-fish getragen von: Zürcher Tierschutz, Aargauischer Tierschutzverein, Ocean Care, VETO Verband Tierschutz-Organisationen Schweiz Tierschutz beider Basel sowie von Einzelmitgliedern, Abonnenten, Spendern und Sponsoren. fair-fish wird von einem Vorstand geführt, dem Vertreter von Trägerorganisationen und weitere Personen angehören. Am Sitz des Vereins, in Winterthur, liegt die Leitung der Arbeiten bei Heinzpeter Studer, dem Initianten von fair-fish. (Quelle: fair-fish.ch) | |