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11.10.2007: nachrichten
11.10.2007
Saldo kritisiert Kaffeetassen-Preiserhöhungen

Diese Woche im «Saldo»: Eine Branche nach der anderen kündet höhere Preise an. Das Beispiel Kaffee zeigt: Die Begründungen dafür sind nicht stichhaltig.



Diese Woche im Konsummagazin «Saldo»: In den letzten Wochen haben die verschiedensten Branchen via Medien die Konsumenten wissen lassen, dass die Preise steigen werden. Alle Aufschläge liegen weit über der aktuellen Teuerung.

Begründet werden sie regelmässig mit gestiegenen Kosten für die Rohstoffe: Beim Bier sind das Hopfen und Gerste, beim Brot der Weizen und beim Kaffee die Kaffeebohnen. Daneben werden als Kostentreiber höhere Energiepreise, Zinsen und Löhne genannt. Mit der Preistreiberei wird vor allem die gute Konjunkturlage ausgenützt. Denn die Stimmung bei den Konsumenten ist positiv – das macht es einfacher, Preiserhöhungen durchzudrücken.

Schaut man genauer hin, stellt man fest, dass die Begründungen für die Preiserhöhungen oft nicht haltbar sind. Beispiel Kaffee: Gemäss dem Cafetier-Verband soll er im Restaurant um 5 Prozent oder rund 20 Rappen aufschlagen. Gegenüber den Medien begründete der Cafetier-Verband dies Mitte September mit höheren Preisen für Kaffeebohnen und höheren Löhnen.

Gegenüber saldo halten aber zum Beispiel die Kaffeeröster Hochstrasser aus Littau LU und Badilatti aus Zuoz GR fest, dass sie Kaffeebohnen in der nächsten Zukunft nicht teurer einkaufen müssen. Beide haben langfristige Verträge, die ihnen einen festen Preis garantieren.

Ein höherer Kaffeebohnen-Preis kann auch aus einem anderen Grund keinen Preisaufschlag von 5 Prozent oder 20 Rappen rechtfertigen. Denn: Pro Tasse braucht es nicht mehr als 10 Gramm Kaffeebohnen. Schlägt der Kaffee pro Kilogramm tatsächlich um 80 Rappen bis Fr. 1.20 auf, macht das deshalb nur etwa 1 Rappen pro Tasse aus.

Auch das Argument mit der Kostensteigerung beim Personal ist nicht stichhaltig. Die Rechnung ist einfach: Die Personalkosten steigen laut Cafetier-Verband um 2 Prozent – laut Oettli sind das 3 bis 4 Rappen pro Tasse.

Auszug aus dem Saldobericht vom 10.10.07
Bild (kein Café, das den Tassenpreis um 20 Rp erhöht): foodaktuell

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