![]() Gastronomie: Aktuell | ||||||||
Gastronomie Vegan-Fest in Zürich erfolgreich lanciert Am 22. und 23. Mai 2015 hat im Zürcher Shoppingcenter Sihlcity die erste «Vegana» stattgefunden, ein Strassenfest mit Food- / Nonfood-Markt und Showeinlagen. Das Publikumsinteresse war enorm und die Aussteller sehr zufrieden. Einige Höhepunkte und Kommentare zu den Produkten.
Die Organisatoren der Vegana haben ein Frühlingsfest für vegane Ernährung und Lifestyle angekündigt. Veranstalter waren die Marketingberatungsfirma Malkreide GmbH und die Vegane Gesellschaft Schweiz VGS. Sechzig Aussteller boten warme und kalte Take-away-Gerichte, Getränke, offene und vorverpackte Food-Produkte sowie Nearfood wie Kosmetik aber auch Setzlinge, Kleider und Kochbücher. Das Essensangebot reichte von Hamburgern über Curry, Döner, Smoothies bis zu Crêpes, Pralinen, Kuchen und Torten. Auch Show wurde geboten: In der «Strongman Show» zeigten drei "Muskelprotze" Bodybuilding. Und vegane Haute Cuisine war zu geniessen im Restaurant Rampe Süd, «ein kulinarisches Feuerwerk an veganen Speisen, zubereitet von Starköchen».
Ein Augenschein am Markt zeigte ein grosses Publikumsinteresse. «Nebst den Sihlcitybesuchern (ca. 22'000) kamen ca. 6000 Messebesucher am Freitag und 6500 am Samstag», ist bei den Organisatoren zu erfahren: «Die Aussteller waren sehr zufrieden. Das vegane VIP-Dinner mit Live-Kochshow am Freitag war mit 100 Teilnehmern ausverkauft». Eine Fortsetzung des Festes sei in Planung für das nächste Jahr.
Viele Spezialitäten und Kuriositäten von Mandelmilch über Steinzeitnahrung bis zu veganen Würsten waren zu entdecken. Degustationen ergaben grosse Unterschiede in der sensorischen Qualität der Fleisch-Imitationen. Und dass das Vegan-Angebot sogar Kebab und Grillschnecken umfasst, ist bemerkenswert. Die Metzgereiprodukte-Anmutung ist bei den Veganern selber umstritten. Aber eine Rücksprache mit der Marketing-Verantwortlichen der VGS ergab, dass «vegane Fleischalternativen in solchen Formen Neulingen den Einstieg in die vegane Küche erleichtern.». Vermutlich wollen die Hersteller damit auch signalisieren «ich schmecke wie eine richtige Wurst».
Gegen den Geschmack von Fleisch und Wurst opponieren Veganer nicht, zumal sie ihn oft mit Erfolg imitieren mithilfe von Sojasauce, Hefeextrakt und Gewürzen. Auch beim Biss gibt es immer mehr gelungene Produkte, jedenfalls im Bereich Schmor- und Hackfleisch, allerdings nicht immer frei von Zusatzstoffen. Die Entwicklung eines veganen Rohschinkens oder Bratspecks, sofern von Veganern überhaupt gewünscht, würde wohl noch auf sich warten lassen.
Das Publikumsinteresse an der ersten Vegana stammte sicher auch zu einem Teil von neugierigen Normalkonsumenten oder Flexitariern, die sich nur teilzeitlich vegetarisch oder vegan ernähren. Gemäss Umfragen essen nur 2,2 Prozent der Schweizer konsequent kein Fleisch, eingerechnet 0,6 Prozent, die sich als Veganer bezeichnen. Rein marketingmässig betrachtet müsste ein Event mindestens die etwas grössere Gruppe der Vegetarier bedienen, die auch Produkte aus Milch, Eiern und andern tierischen Nicht-Schlacht-Rohstoffen konsumieren. Aber das Veganthema findet derzeit starke Sympathien und eine noch stärkere Beachtung in der Bevölkerung und den Medien, auch wenn die Sympathien oft wohl eher in Lifestyle- als Tierwohlmotiven wurzeln. (GB) Weiterlesen: Bio wird von vegan verdrängt Lebensmitteltag 2015 im Rückblick: Vegi-Trend | ||||||||