20.12.2007: nachrichten | |
20.12.2007 Milchindustrie gegen weitere Milchpreiserhöhung Die Vereinigung der Schweizerischen Milchindustrie (VMI) ist gegen eine weitere Milchpreiserhöhung, wie sie von den Milchbauern verlangt wird. Anlässlich der Delegiertenversammlung der SMP wurde eine weitere Milchpreisrunde per März 2008 angekündigt. Eine solche Forderung wird von der VMI aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Die schweizerischen Milchproduzenten haben sicher Anspruch auf einen korrekten Milchpreis. Der Blick auf die Entwicklung in der EU ist zwar verständlich, vor allem dann, wenn für einmal die Preisspirale nach oben dreht. Die schweizerischen Gegebenheiten sind aber weiterhin zu berücksichtigen. Die Schweizer Milchproduzenten hatten in den letzten Jahren deutlich stabilere Preisverhältnisse als ihre EU-Kollegen. Dies soll aus der Sicht der schweizerischen Milchindustrie auch so bleiben und der Milchpreis sich deshalb nicht wie in der EU börsenartig bewegen. Im deutschen Marktbericht für November 2007 wird festgehalten, dass sich der Milchmarkt weiter abgekühlt habe. Magermilchpulver, Butter und Molkenpulver kosten weniger. Die Preise für Molke liegen heute bereits wieder unter dem Vorjahresniveau. Der in der EU gestiegene Milchpreis eröffnet für Schweizer Produkte auch echte Chancen. Es gilt, EU-Marktanteile zu gewinnen. Mehrexport heisst mehr Milch für den Schweizer Bauern. Das entspricht auch der Strategie der SMP, welche ein Mengenwachstum von 10% anstreben. Ein solches Wachstum ist nur im Ausland zu erreichen. Gleichzeitig muss der Inlandabsatz gegenüber Importprodukten verteidigt werden. Die Entwicklung der Käseimporte in den Monaten seit der Öffnung gegenüber der EU zeigt deutlich, wie hoch der Importdruck ist. Eine Preiserhöhung wäre diesbezüglich fatal. Bereits die vergangene Milchpreiserhöhung gab innerhalb der Branche einiges zu diskutieren. Ist es Aufgabe der Dachorganisation, die Erhöhung des Milchpreises sozusagen zu diktieren oder wäre es nicht zweckmässiger, wenn hier, gemäss schweizerischen Gepflogenheiten, die Gespräche zwischen den Produzentenorganisationen und den Abnehmern der Milch gesucht würden. Es darf in der Schweiz kein Milchpreisdiktat geben. Der Marktpreis ist das Ergebnis der Verhandlungen zwischen den Anbietern und den Abnehmern. Dagegen besteht aber Raum zur Festsetzung eines Richtpreises im Sinne von Art. 8a des Landwirtschaftsgesetzes. Diesen Weg einzuschlagen ist die schweizerische Milchindustrie bereit. (Medienmitteilung VMI) | |