13.2.2008: nachrichten | |
13.2.2008 Saldo kritisiert Gelatine in Lebensmitteln Diese Woche im «Saldo»: «In Fruchtsäften, Käse und Backwaren stecken oft Teile geschlachteter Tiere – ohne Deklaration. Das ist für Vegetarier ein Problem». Diese Woche im Konsummagazin «Saldo»: Ein Vegetarier kann nicht einfach so in einer Bäckerei einkaufen», sagt Renato Pichler, Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Vegetarismus. Der Grund: Torten und Gebäck enthalten oft das Bindemittel Gelatine (Bild). Zudem backen viele Backbetriebe mit Zutaten, die Schlachtabfälle enthalten. Gemäss einer saldo-Umfrage bei Agrano, Hochdorf Nutribake, Margo und Pistor verkaufen diese Backmischungen, Margarinen und Backfette, die auch Rinder- und Schweinefette enthalten. Der Bäcker muss seine Zutaten nur bei vorverpackter Ware deklarieren. Zumindest Coop und Migros verzichten laut eigenen Angaben bei Backwaren auf Schlachtprodukte. Das gilt nicht für viele Patisserieprodukte. Coop-Sprecher Takashi Sugimoto verspricht aber: «Bis März sollen 80 Prozent der verkauften Patisserie und Torten gelatinefrei sein.» Auch Käse ist kein rein vegetarisches Lebensmittel: Bei der Produktion verwenden die meisten Käser Kälberlab. Da dieses ein Verarbeitungshilfsstoff ist, müssen es die Hersteller nicht als Zutat deklarieren. Migros und Coop erklären, dass sie nicht sagen können, welcher Käse im Sortiment mit tierischem Lab hergestellt wurde. Bei 52 seiner 71 Käsesorten verwendet Emmi jedoch kein tierisches Lab, sondern industriell hergestelltes mikrobielles Lab. Gelatine bei der Herstellung von klaren Säften und Wein Um Apfel- und Traubensäfte von Trübstoffen zu befreien bzw zu «schönen», verwenden viele Hersteller Gelatine als Hilfsstoff, der aber nicht deklariert werden muss. «Alle unsere klaren Apfelsaft- und Traubensaftprodukte, die ungekühlt und lang haltbar sind, werden mit Gelatine geschönt», sagt Migros-Sprecherin Martina Bosshard. Nur trübe Fruchtsäfte sind nie «geschönt». Selbst bei Biotta ist der Käufer nicht vor Gelatine gefeit. Auch viele Weine werden mit Gelatine versetzt. Der Konsument erfährt auch hier nichts davon. «Wir haben keine Daten darüber, ob beim Filtern wirklich alles entfernt wird», sagt Coop-Sprecher Takashi Sugimoto. Handkehrum: Das Vegi-Label auf rund 250 Schweizer Produkten garantiert, dass das Nahrungsmittel nur fleischlose Zutaten enthält und aus fleischloser Produktion stammt. Text: Auszug aus dem Saldobericht vom 6.2.2008. Bild: foodaktuell.ch | |