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6.5.2008 KURZNEWS 6. Mai 2008 Walliser Weine international prämiert / Schweizer Kaffeevollautomaten boomen / Anbau von Gentech-Pflanzen wächst weltweit / Verunreinigtes Speiseöl aus Ukraine / Biosprit-Politik und Food-Anlagefonds in der Kritik Goldsegen für Walliser Weine Bei der internationalen Weinprämierung «Concours mondiale» in Brüssel haben die Walliser Weine besonders gut abgeschnitten. Von zwanzig Goldmedaillen, die an Schweizer Weine verliehen wurden, gingen 13 an Weine aus dem Wallis. Insgesamt wurden 550 Goldmedaillen verliehen. Darunter gingen auch fünf an Waadtländer Weine sowie je eine an Tessiner und Neuenburger, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Mit besonderen Goldmedaillen, den «Great Gold Medals», wurden weltweit nur 58 Weine ausgezeichnet - davon gingen gleich drei an Schweizer Weine. Zwei dieser Medaillen gingen ebenfalls ins Wallis. Ausgezeichnet wurden Weissweine der Produzenten Jean-René Germanier und Antoine et Christophe Bétrisey Vins. Geehrt wurde zudem ein roter Yvorne (Waadtland). Die Weinprämierung in Brüssel ist einer von acht weltweiten Wettbewerben, die unter der Schirmherrschaft der Internationalen Vereinigung der Önologen (UIOE) und der Internationalen Vereinigung für Reben und Wein (UIV) stattfindet. Insgesamt hat die Jury 6'200 Weine aus 48 Ländern verkostet. (Quelle: LID / 5.5.2008) Schaerer-Kaffeevollautomaten weltweit gefragt Die M. Schaerer AG, weltweit führende Herstellerin von vollautomatischen Kaffeemaschinen für die Gastronomie, erzielte im Geschäftsjahr 2007 neue Bestmarken. Der Umsatz stieg um 14,4% auf CHF 96,7 Mio., der Personalbestand nahm um 5.9% auf 251 Vollzeitstellen zu und die Umsatzrendite verbesserte sich um 4%. Die M. Schaerer AG setzte ihren soliden Wachstumskurs im Geschäftsjahr 2007 fort. Mit einem Umsatz von CHF 96,7 Mio. vermochte das Unternehmen das Vorjahresresultat um CHF 12,2 Mio. bzw. 14,4% zu verbessern. Wesentlich zu diesem guten Ergebnis beigetragen hat die hohe Nachfrage nach Vollautomaten, welche die Kaffee- und Milchkompetenz der M. Schaerer AG in einem Gerät vereinen. Vor allem in Europa, den USA und in Asien verzeichnete der Absatz dieser Maschinen zweistellige Zuwachsraten. Als direkte Folge des anhaltenden Erfolgs auf den Absatzmärkten nahm der Personalbestand um 5,9% auf 251 Vollzeitstellen zu. Ebenfalls verbessert werden konnte die Profitabilität: Die M. Schaerer AG erwirtschaftete gegenüber dem Vorjahr eine um 4% verbesserte Umsatzrendite. Das neue Geschäftsjahr hat gut begonnen und der Umsatz des ersten Quartals 2008 liegt über den Erwartungen. Die aufgrund der Dollarschwäche höheren Verkaufspreise in den USA und einigen asiatischen Ländern haben die Nachfrage bisher nicht beeinträchtigt. CEO Peter Althaus ist deshalb zuversichtlich, dass die M. Schaerer AG auch im 2008 ein ansprechendes Ergebnis erzielen wird. Zur Absicherung ihres mittel- und langfristigen Wachstums wird die M. Schaerer AG ihren Sitz Ende 2008 nach Zuchwil im Kanton Solothurn verlegen. Das Unternehmen verspricht sich von diesem Standortwechsel beachtliche Fixkostenvorteile. Zusätzlich zu den Umzugsvorbereitungen wird gegenwärtig auch an der Entwicklung neuer Produkte gearbeitet. Konkrete Resultate aus der Innovationspipeline sollen bereits Anfang 2009 im Markt eingeführt werden. Die 1892 gegründete M. Schaerer AG ist heute im Konglomerat mit der deutschen WMF AG weltweit die Nr. 1 für vollautomatische Kaffeemaschinen für die Gastronomie. Sie verfügt über das kompletteste Produktportfolio aller Kaffeemaschinenhersteller und bietet als einziges Unternehmen ein eigenes, gesamtschweizerisches Servicenetz an. Sie ist weltweit präsent mit drei Tochtergesellschaften in den USA, in Deutschland und Belgien sowie mit Partnern auf allen Kontinenten. (Quelle: Schaerer, Moosseedorf / 5.5.2008) Anbau von GVO-Pflanzen wächst weltweit Weltweit hat 1996 der Anbau von gentechnisch veränderten, so genannten GVO-Nutzpflanzen begonnen, und die Flächen haben bis heute deutlich zugenommen. Züchtungen auf Herbizid- und Insektenresistenz bildeten zunächst den Schwerpunkt, inzwischen sind aber auch Sorten mit mehreren gentechnisch transferierten Merkmalen umfangreich vertreten, berichtet die deutsche Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP). Die wichtigsten GVO-Pflanzen sind Sojabohnen, Mais, Baumwolle und Raps. 2007 ist ihre Fläche weltweit um 12 Millionen auf 114 Millionen Hektaren gestiegen. Hauptanbauländer für GVO-Kulturen sind die USA, Argentinien, Brasilien und Kanada. Für GVO-Mais wurde die Anbaufläche im vorigen Jahr auf 35 Millionen Hektaren ausgedehnt, für Baumwolle um 1,6 Millionen auf 15 Millionen Hektaren. Die Rapsfläche wuchs um 0,7 Millionen auf 5,5 Millionen Hektaren, während der Anbau von Sojabohnen mit insgesamt 58,6 Millionen Hektaren relativ stabil blieb. GVO-Sojabohnen haben mit 64 Prozent der Welternte den grössten Anteil an der Gesamtfläche. In Argentinien und den USA werden fast nur GVO-Sojabohnen kultiviert. In Brasilien kamen GVO-Sojabohnen 2007 auf rund ein Drittel der Gesamtfläche. GVO-Raps wird in Kanada seit 1996 kultiviert und hatte 2007 einen Anteil von drei Vierteln an der 5,8 Millionen Hektaren grossen Gesamtfläche. GVO-Raps wird zudem in den USA und seit neuestem auch in Australien angebaut. In der EU sind keine Sorten zugelassen. Demgegenüber hat GVO-Mais in der EU fast schon Tradition. Immerhin wird er in Spanien seit 1997 angebaut. 2007 waren es rund 75 Hektaren. Darüber hinaus findet man GVO-Maisflächen in Frankreich Deutschland, Polen, Rumänien, in der Tschechei und der Slowakei. Insgesamt belief sich die EU-Fläche im vorigen Jahr auf 110'000 Hektaren GVO-Mais. (Quelle: LID / 05.05.2008) Verunreinigtes Sonnenblumenöl aus der Ukraine Die Schweizer Gesundheitsbehörden wurden durch das Rapid Alert System for Food and Feed (RASFF) der EU bezüglich mit Mineralöl verunreinigtem Sonnenblumenöl informiert. Mehrere RASFF-Meldungen hatten in den vergangenen Tagen berichtet, dass qualitativ schlechtes Speiseöl mit Herkunft Ukraine in verschiedene Länder der EU gelangt ist. Die EU-Behörden empfehlen den betroffenen Firmen, das verunreinigte Öl und daraus hergestellte Produkte mit einem Ölgehalt von über 10% zurückzunehmen. Die schweizerischen Gesundheitsbehörden bestätigen, dass das verunreinigte Öl auch in die Schweiz geliefert wurde. Das mit Mineralöl verunreinigte Sonnenblumenöl und die damit hergestellten Produkte stellen für den Konsumenten keine Gesundheitsgefährdung dar. Trotzdem können diese Verunreinigungen in Lebensmitteln keinesfalls geduldet werden. Sie weisen auf ernsthafte Qualitätsmängel bei der Produktion oder beim Transport des Öls hin. Das Bundesamt für Gesundheit klärt mit den Kantonalen Laboratorien und den Zollbehörden das Ausmass der Lieferungen in die Schweiz ab. Damit kein verunreinigtes Sonnenblumenöl in die Schweiz gelangt, werden die Importkontrollen verstärkt. Die Kantonalen Laboratorien überprüfen die Selbstkontrollmassnahmen der Betriebe, welche mit Sonnenblumenöl aus der Ukraine handeln oder es weiterverarbeiten. (Quelle: BAG / 2.5.2008) Barry Callebaut erwirbt 60% an KLK Cocoa in Malaysia Erfolgreicher Abschluss der Transaktion mit Kuala Lumpur Kepong Berhad Barry Callebaut, der weltweit führende Hersteller von hochwertigen Kakao- und Schokoladeprodukten, gab heute den Abschluss der Akquisition einer 60%-igen Beteiligung an KLK Cocoa von Kuala Lumpur Kepong Berhad (www.klkcp.com.my) bekannt, nachdem das malaysische Handels- und Industrieministerium die Transaktion genehmigt hat. KLK Cocoa wird nun den Namen ändern in Barry Callebaut Malaysia Sdn Bhd. Das erfahrene Management-Team von KLK Cocoa unter der Leitung von BY Ng wird zu Barry Callebaut Malysia wechseln. Der Erwerb einer Beteiligung in KLK Cocoa gibt dem weltweit tätigen Kakaoverarbeitungsunternehmen mit Sitz in der Schweiz eine starke Basis für die weitere Expansion der Aktivitäten in der wachsstumsstarken Region Asien-Pazifik. (Quelle: Barry Callebaut / 30.4.2008) Ricola steigert 2007 erneut den Umsatz Ricola verzeichnet für das Jahr 2007 ein Umsatzplus in lokalen Währungen von 4,8%. Der ausgewiesene Konzernumsatz in Schweizer Franken betrug 301,8 Mio. (Vorjahr CHF 285,7 Mio.), was gegenüber 2006 ein Plus von 5.6 % bedeutet. Das Unternehmen gibt keine Gewinnzahlen bekannt. "Wir werden unsere Strategie des organischen Wachstums auch dieses Jahr fortsetzen", sagt Verwaltungsratspräsident Felix Richterich. Das für Laufen verheerende Hochwasser im August des letzten Jahres hatte auch Folgen für Ricola. Doch der Schaden konnte dank eines sofort eingesetzten Krisenteams und des vorhandenen Risk-Managements in Grenzen gehalten werden. Der Produktionsausfall wurde mit Sonderschichten aufgeholt. Die Ricola-Mitarbeiter verzichteten deshalb sogar auf das seit Jahrzehnten jedes Jahr stattfindende Firmen Pick-Nick. In den wichtigsten Absatzmärkten konnte die Marktposition weiter ausgebaut werden. Als schwierig erwies sich 2007 der asiatische Raum für Ricola Produkte. "Es braucht hier sehr viel Geduld, um Erfolg zu haben", kommentiert Adrian Kohler, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Ricola AG. Mit Australien hat Ricola mit dem Aufbau eines weiteren Marktes begonnen. Die Anfangserfolge seien ermutigend, so Kohler. Im Oktober lancierte Ricola erstmals Kräutertees in Beuteln. "Wir sind zum Schluss gelangt, dass ein Kräutertee hervorragend zu unserer Marke passt", sagt Adrian Kohler. Die Ricola AG ist eine der modernsten und innovativsten Bonbon-und Kräutertee-Herstellerinnen der Welt. Sie exportiert ihre Kräuterspezialitäten in 51 Länder und ist bekannt für ihre Schweizer Qualität. 1930 gegründet, mit Firmenhauptsitz in Laufen sowie Tochterfirmen in Asien und den USA, erzeugt sie mittlerweile 48 Sorten Kräuterbonbons und Teespezialitäten. Das Familienunternehmen gilt in der Schweiz als Pionier in Sachen Kräuteranbau und legt grössten Wert auf ausgewählte Standorte und kontrolliert umweltschonenden Anbau ohne Einsatz von Pestiziden und Herbiziden. Ricola hat mit rund 200 Bauern aus dem Schweizer Berggebiet fixe Abnehmerverträge abgeschlossen. (Quelle: Ricola / 16.4.08) Viele Multis profitieren von knappen Lebens- und Futtermitteln Steigende Preise für Grundnahrungsmittel bedrohen derzeit die Existenz von Millionen Menschen auf der ganzen Welt, während multinationale Nahrungsmittelkonzerne von der Krise profitieren. Ein Grund für die wachsenden Gewinne ist die gestiegene Nachfrage, die vor allem durch den Biotreibstoff-Boom und die Produktion von Fleisch hervorgerufen wird. Zur sprunghaften Steigerung der Nahrungsmittelpreise haben auch Spekulanten nicht unwesentlich beigetragen, berichtet die Zeitung «The Independent on Sunday». In Washington hat bereits die Commodity Futures Trading Commission Anhörungen abgehalten, um der Frage nachzugehen, inwieweit Spekulanten für die Preissteigerung verantwortlich sind. Index-Fonds-Investitionen in Korn und Fleisch haben sich im letzten Jahr fast verfünffacht, berichtet AgResource, ein US-Marktforschungsunternehmen. Auch Bob Watson, leitender Wissenschaftler am Department for Environment, Food and Rural Affairs, identifiziert Spekulanten als einen wichtigen Faktor für die Preissteigerung. Die rapide ansteigenden Kosten für Grundnahrungsmittel bringen arme Menschen in grosse Schwierigkeiten. Diese müssen auch unter normalen Umständen bereits 80 Prozent ihres Einkommens für ihre Ernährung aufwenden. Der Konzern Monsanto konnte im Vergleich zum Vorjahr seine Nettoeinkünfte in den drei Monaten bis Ende Februar auf 1,12 Mrd. Dollar mehr als verdoppeln. Archer Daniels Midland, einer der weltgrössten Verarbeiter von Soja, Mais und Korn, konnte seine Gewinne in derselben Zeitperiode um 42 Prozent steigern. Mehr als verzwölffacht haben sich die Einkünfte des weltgrössten Düngerproduzenten, der Mosaic Company, in diesen drei Monaten. Dank einer Düngerknappheit konnte das Unternehmen seine Einkünfte von 42,2 Mio. Dollar auf 520,8 Mio. Dollar hochschrauben. Durch den Mangel an Düngemitteln haben sich die Preise dafür teilweise verdreifacht. Dies trifft besonders Entwicklungsländer hart, die nun die geplanten Erntesteigerungen nicht in die Tat umsetzen können. (Quelle: pte / 5. Mai 2008) Biosprit gerät weltweit in die Kritik Die Regierung Luxemburgs rückte gemäss der Agentur DPA am 22. April vom Ziel der Europäischen Union ab, den Treibstoffverbrauch bis 2020 zu zehn Prozent durch Biotreibstoffe zu decken, wie der Online-Dienst proplanta.de berichtet. Dies hatten die Staats- und Regierungschefs der EU erst im März 2007 beschlossen. Das UNO-Welternährungsprogramm (WFP) warnte in London vor einer Hungersnot vom Ausmass eines «Tsunamis». Mehr als 100 Millionen Menschen seien weltweit betroffen. Frankreich und Grossbritannien wollen den Kampf gegen die Nahrungsmittelkrise mit Millionenbeträgen unterstützen. In Berlin wird der Bundestag am 23. April auf Antrag der Grünen über Strategien zur Lösung der Welternährungskrise beraten. Die Präsidenten Perus und Boliviens, Alan García und Evo Morales, warnten vor Biotreibstoffen. Die Umstellung der Landwirtschaft von Lebensmitteln auf Biosprit komme einem «Selbstmord» der Menschheit gleich, sagte García in Lima. Morales, der erste Indio-Präsident Boliviens, forderte ebenfalls ein Ende der Produktion von Biotreibstoffen. Es sei unerklärlich, warum Ackerland «für den Betrieb von Luxuslimousinen statt für Lebensmittel» genutzt werde. Die EU-Umweltminister hatten erst vor wenigen Tagen bekräftigt, sie wollten am Beimischungsziel festhalten. Sollten sich jedoch negative soziale oder ökologische Folgen abzeichnen, werde man die EU- Beschlüsse überdenken. Premierminister Gordon Brown betonte in London, Grossbritannien werden den Einsatz von Biosprit überdenken. Die Unterstützung müsse selektiver gestaltet sein, sagte er. EU-Entwicklungskommissar Louis Michel sprach sich angesichts der Nahrungsmittelkrise gegen eine Erhöhung der europäischen Agrarproduktion aus. Ein solcher Schritt drohe den Wettbewerb zwischen reichen und armen Ländern wieder anzukurbeln, sagte Michel der Tageszeitung «Le Monde». Dagegen hatten sich der deutsche Landwirtschaftsminister Horst Seehofer und sein französischer Amtskollege Michel Barnier für eine höhere Produktion in den EU-Ländern ausgesprochen. (Quelle: LID / 23.04.2008) Europäisches Parlament verurteilt Spekulation Zahlreiche Abgeordnete des Europäischen Parlaments fordern Massnahmen gegen das zunehmende Engagement von Anlagefonds in Agrarrohstoffe und die Förderung von Biotreibstoffen. Das Parlament diskutierte am 22. April in Strassburg über die hohen Lebensmittelpreise. Spekulanten hätten sich nach der Finanzkrise auf landwirtschaftliche Produkte gestürzt und Lebensmittelpreise damit stärker als nötig erhöht. Man müsse die Anlagefonds kontrollieren, forderte Martin Schulz, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten. Er wurde von einer Mehrheit der Redner unterstützt. Auch das Beimischungsziel von 10 Prozent für Biotreibstoffe wurde kritisiert. Der Vorschlag der EU-Kommission zur Beendigung der Flächenstilllegung, der Milchquoten und der Energiepflanzenprämie wurde unterstützt. Der Abgeordnete Albert Dess warnte vor dem Freihandel, der nur wenigen Konzernen auf der Welt helfe. Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf lobte dagegen die Preisentwicklung, die endlich die Produktionskosten der Landwirte decken würde. (Quelle: LID / 23.04.2008) | |