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26.6.2008: nachrichten
26.6.2008
Ktipp kritisiert Fleischtemperatur in Kühlvitrinen

Diese Woche im Ktipp: In den Kühlvitrinen der Läden wird die Temperatur zu selten kontrolliert. Die Fleisch-Hygienequalität lässt daher oft zu wünschen übrig.



Diese Woche im Konsummagazin Ktipp: Für die Lagerung von Fleisch im Laden sind maximal fünf Grad vorgeschrieben. Der K-Tipp hat in 20 Läden nachgemessen und fand in acht Filialen eine zu hohe Temperatur. Für Philippe Hockenjos vom Kantonslabor Basel-Stadt kommt dieser Befund nicht überraschend, würden doch die amtlichen Kontrolleure in den Kühlvitrinen öfters zu hohe Temperaturen messen: «Wir haben auch schon 14 Grad nachgewiesen.»

Der höchste Wert, den der K-Tipp fand, lag bei 11,2 Grad im Kern des Fleisches. Die Anzeige des Thermometers an der Vitrine schwankte derweil zwischen 8 und 10 Grad. Bedenklich auch, dass die in den Kühlvitrinen angezeigten Temperaturen meist deutlich tiefer waren als die vom K-Tipp gemessenen Werte.

Um zu testen, ob das Fleisch am letzten empfohlenen Verbrauchstag noch einwandfrei war, liess der K-Tipp 20 Proben analysieren lassen. Eigentliches «Gammelfleisch» fand das Labor zwar nicht, aber bei der Gesamtkeimzahl gab es riesige Unterschiede. Für Kantonschemiker gelten 100 Millionen Bakterien pro Gramm als Verderbnisgrenze. Kritisch wird es aber schon früher: Bei Keimzahlen deutlich über einer Million besteht die Gefahr, dass das Fleisch auch bei kühler Lagerung schnell ungeniessbar wird.

Mit 20 Millionen pro Gramm mit Abstand am höchsten war die Keimzahl in einer Pouletfleischprobe. Die meisten anderen Proben lagen mit einigen zehn- bis hunderttausend Keimen.

So wurde getestet

Am 30. und 31. Mai hat der K-Tipp in 20 Supermarkt-Filialen in Basel und Zürich abgepacktes Frischfleisch eingekauft. Als letzter Konsumationstag war der 2. bezw. 3. Juni angegeben. Bis zu dem Datum wurde das Fleisch vorschriftsgemäss gekühlt und am Ablaufdatum im Fachlabor des Tiergesundheitsdienstes Bayern getestet. Zuerst mit Augen, Nase und Gaumen, dann mit einer mikrobiologischen Analyse (verschiedene Bakterien und Keime, Salmonellen, Antibiotika).

Text: Auszug aus dem Ktipp-Bericht vom 18.6.2008.
Bild (foodaktuell.ch): keines der getesteten Produkte

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