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2.4.2010 Sich weiterbilden im Management Projekte und Innovationen sind die wichtigsten Prozesse einer Firma, die wächst, sich entwickelt und verändert. Beide sollten professionell gemanagt werden und dies gezielt zu lernen ist kein Luxus. Nur eine solide Weiterbildung gibt die notwendige Kompetenz. Für Management-Wissen gibt es ein vielfältiges Weiterbildungsangebot. Projektziele sind vielfältig und reichen von einer Neuheiten-Lancierung über Investitionsvorhaben bis zu Um- oder Neubauten. Im Unterschied zu Routineprozessen wie der Auftragsabwicklung oder Produktion betritt man bei Projekten und besonders bei Innovationen Neuland, wo man mit vielen Risiken, Unwägbarkeiten und Widerständen konfrontiert ist. Um Projekte erfolgreich abzuschliessen reicht guter Wille und grosse Erfahrung in Routineprozessen nicht aus. Nötig ist spezifisches und oft interdisziplinäres Wissen, wie man Projekte gründet, organisiert und führt. Projekt- und Innovationsmanagement ist lernbar, am besten in einem Seminar und zur Unterstützung mit einem geeigneten Buch. Für Projektmanagement (PM) besteht ein reichhaltiges Angebot an Aus- und Weiterbildungen. Prinzipiell gibt es zwei Wege: Zum Einen berufsbegleitende Weiterbildungen in Form von mehrtägigen Seminaren, welche auf bestimmte Zielgruppen, Branchen oder Projektmethoden ausgerichtet sind. Nebst den methodischen Themen kommen auch Führungs- und Sozialkompetenz zur Sprache. Und zum Andern bieten (Fach)hochschulen verschiedene Lehrgänge auf der Stufe der höheren Berufsausbildung an. Personen mit mehrjähriger Projekterfahrung können auch ein international anerkanntes Zertifikat als Projektmanager erwerben, etwa der International Project Management Association IPMA oder dem Project Management Institute PMI. Fokus auf die Praxis Beim PM kann man wählen zwischen theorie-, praxis- und sogar branchenorientierten Kursen. Beim Innovationsmanagement ist die Auswahl kleiner, ebenso die Zahl der Interessenten. Ein Grund mag sein, dass PM breiter anwendbar ist, d.h. nicht nur für Innovationen sondern auch für Investitions-, Bau-, Logistik-Projekte und viele andere Arten. Olaf Böhme, Präsident des Schweizerischen Instituts für Ideen- und Innovationsmanagement Idee-Suisse empfiehlt «für die praxisorientierte Weiterbildung Angebote der BWI Management Weiterbildung am MTEC der ETH. Studien-Module anderer Hochschulen dagegen sind eher theorielastig». Ein Beispiel für PM-Weiterbildung einer einzelnen Branche ist das Angebot der Schweizerischen Vereinigung für die Berufsbildung in der Logistik SVBL. Geschäftsleiter Daniel Kupper: «Der PM-Kurs ist ausgesprochen praxisorientiert, geht über die Anwendung der üblichen Tools hinaus und bindet Erfahrungen aus vielen Projekten ein. Er ist branchenneutral, aber in Übungen zur Vertiefung geht man auf Projekte von Teilnehmern ein. Der Kurs eignet sich daher gut für Teilnehmer aus Produktions- und Entwicklungsabteilungen der Lebensmittelbranche». Reine Monologe von Kursleitern sind heute «out», interaktive Kommunikation ist «in». Auch die Verpackungsbranche, vertreten durch das Schweiz. Verpackungsinstitut (SVI) bietet eigene Kurse an. «Aus- und Weiterbildungen des SVI werden unter dem Motto „von der Praxis für den Praktiker“ abgehalten», sagt Andreas Zopfi vom SVI. «Die Instrumente für Innovationen und Risikomanagement sind grundsätzlich in allen Industrien anwendbar. Da die Verpackungsbranche sehr heterogen und lebensmittellastig ist, eignet sich dieses Seminar gut für Personen der Lebensmittelbranche. Perfekt für diese Zielgruppe ist ferner der SVI-Lehrgang „Packaging Process Manager“». Branchenspezifische Kurse? Eine grosse Weiterbildungs-Auswahl besteht auf der Hochschulstufe. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW bietet Weiterbildung zu Projekt- und Innovationsmanagement im Rahmen der neu konzipierten Weiterbildung „Excellence in Food“ an (www.foodward.ch). Vor allem das Modul "Innovationskultur und Changemanagement" geht auf Innovationsprojekte ein. Im Bereich Ausbildung gibt es an der ZHAW ab Herbst 2009 den „Master of Science in Life Sciences“ in der Vertiefung „Food and Beverage Innovation„. Dazu Sandra Burri, ZHAW-Verantwortliche für Weiterbildung: «Beim PM und Innovationsmanagement sind für Lebensmittelfirmen branchenspezifische Managementkurse zu begrüssen. Oft engagieren Firmen für interne Weiterbildungen ExpertInnen, die ihre PM-Kurse an die Foodbranche anpassen. Für das Innovationsmanagement gibt es in vielen grösseren Firmen eigene Abteilungen, die auch einen Teil der Weiterbildung der Mitarbeitenden übernehmen». Thomas Bratschi, ZHAW-externer Partner in der Weiterbildung „Excellence in Food“ ergänzt: «Auch branchenübergreifende Kurse haben Vorteile, denn man kann immer von anderen Branchen etwas lernen. Aber die Foodbranche ist so gross und komplex, dass Teilnehmer von einzelnen Subbranchen lieber zuerst andere Subbranchen kennenlernen. Daher gewinnt das Thema Interdisziplinarität stark an Bedeutung. Das heisst, Wissen von mehreren Fachdisziplinen zu sammeln und zu moderieren, um damit komplett neue Lösungen oder Innovationsansätze zu erhalten». Personen, die solche Gruppen führen, müssen sich in mehr als einer Fachdisziplin auskennen. «Genau hier setzt "Excellene in Food" an», so Bratschi. «Man muss die ganze Branche verstehen - also sowohl Produktion, Gastronomie als auch Handel - um interdisziplinarisch arbeiten zu können». ZHAW Campus Reidbach Nicht zuletzt bietet auch die Klubschule Migros businesstaugliche und praxisorientierte PM-Kurse an. Ariane Denogent-Gautschi, PR-Projektleiterin der Klubschule Business: «Der PM-Lehrgang knüpft am Wissens- und Erfahrungsstand der Teilnehmenden an. In der Regel waren oder sind diese bereits als Projektmitarbeitende tätig. Im Kurs geht es darum, diese Erfahrung systematisch mit Grundlagenwissen zu erweitern. Und konkreten Fallbeispielen kommt eine grosse Bedeutung zu». Das Klubschul-Angebot ist branchenunabhängig konzipiert, denn Projekt-Kompetenzen und Aufgaben sind in allen Branchen ähnlich. «Daher braucht es Grundlagenwissen», so Denogent-Gautschi. «Erst bei der Vertiefung gewinnt das spezifische Food-Know-how an Bedeutung. Der Klubschul-Lehrgang eignet sich daher gut für Teilnehmende der Lebensmittelbranche». Die Klubschulen bieten Firmen ausserdem massgeschneiderte Managementkurse bis 12 Personen an (ohne Mindestzahl). (GB) Kursangebote im Überblick ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften 8820 Wädenswil ZH Tel. 058 934 50 00 www.ilgi.zhaw.ch/de/science/ilgi/weiterbildung.html www.foodward.ch IDEE-SUISSE Technoparkstr. 1, 8005 Zürich Tel. 044 445 15 45 info@idee-suisse.ch www.idee-suisse.ch BWI Management Weiterbildung 8005 Zürich Tel. 044 277 70 40 info@bwi.ch www.bwi.ch Schweizerische Vereinigung für Berufsbildung in der Logistik SVBL 5102 Rupperswil/AG Tel. 062 897 36 36 email@svbl.ch www.svbl.ch Migros-Genossenschafts-Bund 8031 Zürich Tel. 044 277 20 54 ariane.denogent@mgb.ch www.klubschule.ch/business KMU-Weiterbildung 8050 Zürich Tel. 0844 55 66 99 kmu-weiterbildung@akad.ch www.kmu-weiterbildung.ch ZfU International Business School 8800 Thalwil / Zürich Tel. 044 722 85 85 info@zfu.ch www.zfu.ch Schw. Gesellschaft für Organisation und Management SGO 8152 Glattbrugg ZH Tel. 044 809 11 44 www.sgo.ch Schweiz.Verpackungsinstitut (SVI) 3012 Bern BE Tel. 031 302 30 03 www.svi-verpackung.ch | |