![]() Varia | |||
19.5.2010 Ein Zehntel der Milch muss weg Damit sich der Milchmarkt doch noch erholen kann, sollen zehn Prozent der Molkereimilch abgeräumt werden. ![]() Der Konsens dafür wurde in einer chaotischen Sitzung mühsam erkämpft. "Wenn wir nicht jetzt etwas machen, dann machen wir nie mehr etwas", sagt Markus Zemp, Präsident der Branchenorganisation. Dann gehe die Preisspirale im Milchmarkt unerbittlich nach unten. Die Verantwortung für die Abräumung liegt bei den Verwertern, die Basis dafür sind die Regeln, die vom Bundesrat für allgemeinverbindlich erklärt wurden. Das heisst, Mengen, die gegenüber dem Vorjahr zusätzlich unter Vertrag genommen werden, müssen 80 Prozent der abgeräumten Milch ausmachen, die restlichen Mengen 20 Prozent. Die Verarbeiter müssen auch zuhanden der BO Milch dokumentieren, welche Milchmengen und welche Produkte wann wo abgesetzt werden. Richtige Richtung Für die Schweizer Milchproduzenten (SMP) geht der Grundsatzentscheid in die richtige Richtung. Die Anliegen der SMP-Resolution seien eingeflossen, sagt SMP-Sprecher Christoph Grosjean-Sommer (siehe Kasten). Mit der Abräumung von 10 Prozent der Molkereimilch habe man die von der SMP seit langem geforderte Senkung des Milchmengenindexes auf 93 Prozent im Grundsatz zugestimmt. Im laufenden Jahr wurden rund 3,6 Prozent mehr Milch unter Vertrag genommen als 2009. Die Branchenorganisation hatte bereits Mitte Februar beschlossen, die Menge um 3,6 Prozent auf 100 Prozent zu senken. Weil die Umsetzung dieses Beschluss aber kompliziert und hoch umstritten war, passierte bislang gar nichts. ![]() "Dem würde die SMP niemals zustimmen", sagt SMP-Sprecher Grosjean. Denn eine allgemeine Kürzung um zehn Prozent wäre für diejenigen Milchbauern, die nicht mehr produzieren als im Vorjahr, ein harter Schlag. Für diejenigen hingegen, die ihre Milchproduktion stark ausgedehnt haben und die im BO Milch-Vorstand auch vertreten sind, wäre dies eine attraktive Lösung. BO Milch-Präsident Zemp erklärt, möglicherweise könne man auch einen finanziellen Ausgleich unter den verschiedenen Akteuren machen. Wichtig sei, "dass niemand schlüpft".
(Quelle: LID / Roland Wyss-Aerni) | |||