Food aktuell
Varia
9.9.2011
Messetipp: BioFach 2012

Vom 15. bis 18. Februar 2012 versammelt sich in Nürnberg wieder die Bio-Welt in ihrer ganzen Vielfalt. Erwartet werden erneut rund 2.500 Aussteller und 44.000 Fachbesucher. Was genau zeichnet eine wahrhaft nachhaltige Lebensmittelwirtschaft aus und wie definiert die Bio-Branche eines ihrer Kernthemen, die Nachhaltigkeit?


Jan Plagge, Präsident, Bioland: "Der Ökolandbau bietet mit seinen vielfältigen Leistungen ein ganzheitliches und glaubwürdiges System der Nachhaltigkeit. Er lässt sich eben nicht auf einen CO2-Fussabdruck eines Teilsortiments reduzieren. Schon gar nicht eignet er sich dazu, Sortimente oder Handelsketten "anzugrünen". Denn im Kern geht es um die folgende Frage: Welche Landwirtschaft brauchen wir für das Überleben unseres Planeten? Die zentrale Herausforderung wird sein, zu kommunizieren, was die Biobranche den Kampagnen von Grosskonzernen einschliesslich Greenwashing als glaubwürdige Alternative gegenüberstellt.“


Olivenöl-Bar und Olivenöl-Preis zählen seit Jahren zu den Herzstücken der BioFach, Weltleitmesse für Bio-Produkte, die das nächste Mal vom 15. bis 18. Februar 2012 im Messezentrum Nürnberg stattfindet. Das Segment hat gemeinsam mit dem Bio-Wein seine Heimat in der Tageslichthalle 4A, und ist längst zum Mekka für Kenner aus aller Herren Länder geworden. Das grüne Gold war im Februar 2011 mit 256 Herstellern aus 25 Ländern vertreten und hat sich damit einen Namen als grösste Ausstellung von ökologisch produziertem Olivenöl weltweit gemacht.

Auch 2011 prämierte das Fachpublikum wieder die besten der rekordverdächtigen 108 Einreichungen des Olivenöl-Preises. 2012 verspricht erneut Spitzenqualität und mediterranen Genuss für Augen, Nase und Gaumen. Insgesamt erwarten BioFach und Vivaness dann wieder über 2.500 Aussteller und 44.000 Fachbesucher.

Weltweit wurden im Erntezeitraum 2010/11 rund 2,95 Mio. Tonnen Olivenöl erzeugt. Allein 97 % der gesamten Produktion stammen aus Anrainer-staaten des Mittelmeers. Die Historie des Olivenbaums, der vor rund 6.000 Jahren aus dem Osten in die antike Welt des Mittelmeeres gelangte, erzählt die Kulturgeschichte eines Grundnahrungsmittels. Oliven und das daraus produzierte Öl bildeten lange Zeit zusammen mit Wein den Reichtum dieses Kulturraums, von dem noch heute viele Mittelmeer-Regionen leben.

Italien: Platz 1 beim ökologisch produzierten Olivenöl

Von den knapp 430.000 Tonnen Bio-Öl aus dem Mittelmeerraum, die im Jahr 2009 erzeugt wurden, stammt allein ein Viertel – über 107.000 Tonnen – aus Italien. Mit 100.000 Tonnen liegt Spanien knapp dahinter, Tunesien folgt auf Platz drei. Im Westen des Mittelmeerraumes finden sich dabei die grössten Anbauflächen, im Osten hingegen werden kleinere Strukturen kultiviert. Die Mengenverteilung ökologischer Olivenöle spiegelt sich in den Einreichungen für die seit nunmehr zehn Jahren existierende Olivenöl-Bar der BioFach wider.


Neben Italien und Spanien dominieren die anderen „klassischen“ EU-Länder wie Griechenland und Portugal die Szene. Betrachtet man die gesamte Olivenöl-Produktion konventioneller und ökologischer Landwirtschaft ergibt sich ein anderes Ranking: Spanien nimmt dann die Spitzenposition ein, mit deutlichem Abstand gefolgt von Italien, Griechenland und Portugal.

Newcomer und kleine Produzenten erobern den Bio-Olivenölmarkt

Eine wachsende Anzahl Erzeuger, die zwar zum Olivenöl-Kulturkreis gehören, bisher aber für konventionelle Qualitäten bekannt waren, überraschen in jüngster Zeit mit Spitzenprodukten. Diese Entwicklung belegt das Ergebnis des Olivenöl-Preises der BioFach 2011. Unter den Prämierten fanden sich viele Bio-Newcomer mit überzeugenden Produkten.

Mit Qualität und Bio-Siegel können neue Märkte erschlossen werden und auch kleine Produzenten mit kompromissloser Qualitätspolitik haben so echte Chancen im Olivenölgeschäft. Schliesslich belegen die Zahlen des International Olive Councils: Die Nachfrage ist über die letzten vier Jahre hinweg kontinuierlich gewachsen, während die Produktion leicht zurückgeht. Wer jetzt Nischen besetzen kann, hat später Wettbewerbsvorteile. Für den Olivenöl-Preis der BioFach 2012 – die Verleihung erfolgt am Messe-Freitag, 17. Februar 2012, 15:00 Uhr – lässt dies auf genussvolle Überraschungen hoffen.

BioFach und Vivaness sind die weltweit grösste Plattform für Wissen und Informationen. 2011 besuchten erneut mehr als 8.000 interessierte Fachleute die über 150 Veranstaltungen des Kongresses. Das Schwerpunktthema 2012 „Nachhaltigkeit in der Bio-Bewegung“ rückt ins Zentrum des neu eingerichteten Nachhaltigkeits Forums.

Alle Sonderbereiche der BioFach und die Vivaness laden auch zum nächsten Termin der Weltleitmesse in insgesamt sieben Foren zum Austausch: Fachhandels Forum, Fair Forum, Gastro Forum, Textil Forum, Vivaness Forum, Wein Forum. Darüber hinaus können sich die Besucher aus aller Herren Länder – 2011 waren 131 Nationen vertreten – wieder in zahlreichen Firmenpräsentationen informieren. Nicht nur im Kongress, auch am Medientag BioFach und Vivaness am 14. Februar 2012 sowie in der Eröffnung rückt das Messe-Duo das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus.

Biofach- und Vivaness-Messe
15. bis 18. Februar 2012
im Messezentrum Nürnberg
Internet: www.biofach.de

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