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7.11.2011 Was bietet die Igeho beim Energie Sparen?
«Angesichts der Vielfalt gibt es keine pauschale Empfehlung, wie man die Beleuchtung anpacken soll», erklärt Mark Iten, Energieberater für Geschäftskunden bei der BKW FMB Energie AG (BKW). Doch eine genauere Analyse lohne sich in jedem Fall: «Ein Grobcheck klärt ab, wo die grössten Sparpotenziale stecken und sich entsprechend eine Sanierung lohnt.» Will man die Möglichkeiten detailliert abklären lassen, empfiehlt sich das Engagement eines externen Beleuchtungsberaters. Entscheidend für die Wahl von Leuchtmitteln und Lichtfarbe ist, ob im Raum eine schummrige Lounge-Stimmung gefragt ist oder ob ein kräftiges Hell die Tagungsteilnehmer aufnahmefähig halten soll. Das A und O eines Beleuchtungskonzeptes ist deshalb, die geplante Nutzung zu unterstützen. Mit Dimmen können dabei Räume, die unter der Woche für Seminare bewusst kühl gehalten werden, übers Wochenende bei Bedarf in festliche Hochzeitssäle verwandelt werden. LED im Vormarsch Um den Strombedarf zu senken, kommt immer häufiger die LED-Technologie zur Anwendung, die gegenüber der herkömmlichen Beleuchtung 90 Prozent Strom spart und selbst Energiesparlampen mit 50 Prozent Minderverbrauch deutlich schlägt. Der Hotelier spare sogar doppelt, meint Iten: «Weil LED keine Wärme abgeben, wird auch keine Kühlung nötig.» Besonders zu empfehlen ist LED deshalb in Kühlräumen. Leuchtdioden kommen inzwischen auch für Grossanwendungen wie Scheinwerfer zum Einsatz. Am diesjährigen Gurtenfestival ersetzten die Organisatoren beispielsweise hinter der Bühne die herkömmlichen 1000-Watt-Scheinwerfer durch 92-Watt-Scheinwerfer mit LED-Technologie. Ähnlich ökonomisch sei LED auch bei der Fassadenbeleuchtung, konstatiert Iten: «In Kombination mit einer Dämmerungssteuerung ist eine signifikante Stromeinsparung möglich.» Lichtplanung ersetzt Umbau Seit Jahren mit Hotelbeleuchtung befasst sich der Zürcher Lichtgestalter Jörg Krewinkel. «Natürlich braucht es im Zimmer ein gutes Leselicht, und im Restaurant muss man sehen können, was einem serviert wird.» Neben der reinen Funktionalität habe Licht aber insbesondere auch die Aufgabe, für Stimmung zu sorgen und die räumliche Wirkung zu unterstreichen: «Die Tiefgarage braucht ein ganz anderes Licht als der Spa-Bereich.» Auch Krewinkel stellt fest, dass hocheffiziente LED-Leuchten für immer mehr Anwendungen verfügbar werden. Eine intelligente Änderung der Positionierung und die Verwendung der richtigen Farblichttemperatur kann den Aufwand für einen Umbau oft verkleinern, weiss Krewinkel aus eigener Erfahrung: «Gewisse Räume können allein schon durch die Lichtgestaltung anders erscheinen und so einer verbesserten Nutzung zugeführt werden.» Spüler machen Effizienzsprung Eine zentrale Dienstleistung der Hotellerie kommt aus der Küche – und hier sind Spülmaschinen, Kombidämpfer, Kochherde, Kessel und Pfannen die grossen Energiefresser. Der vom Bund unterstützte Verein «Energetischer Anforderungskatalog an Geräte für die Verpflegung und Beherbergung» (ENAK) warb schon an der Igeho 2009 damit, dass ein Kurzcheck von zehn Minuten zehn Prozent Strom in der Küche sparen kann. «Diese Rechnung geht noch immer auf», betont ENAK-Geschäftsführer Urs Jenny. Aber man stelle fest, dass die Umsetzung leider noch oft mangelhaft sei. «Die aktuelle Energiediskussion hilft uns jedoch, dem Anliegen Schub zu geben.» Die Weichenstellung in Richtung Effizienz beginne bereits bei der Beschaffung, indem man sich für sparsame Geräte entscheide. Viele Hersteller deklarieren den effektiven Verbrauch gemäss den Testdefinitionen einheitlich, was einen einfachen Vergleich ermöglicht. Gleichzeitig müsse bei der Wahl der Apparate darauf geachtet werden, dass man die Kapazität auf den durchschnittlichen Ausstoss und nicht auf den jährlich vier- bis fünfmaligen Pik auslege, rät Jenny.
Im Gebrauch sollten zudem die Kochgeräte nicht mit zu hohen Temperaturen gefahren werden, Spüler dürfen nur mit voller Beschickung angeworfen werden. Übrigens: Innert fünf Jahren ging der Wasserverbrauch der Spüler von 4,5 Liter pro Korb auf drei Liter zurück, was auch den Verbrauch an Energie und Chemikalien reduziert. Jenny: «Diese erfreuliche Entwicklung zeigt, dass die Hersteller mit Hochdruck an Innovationen arbeiten.» Touristiker mit Energie-Ideen Die Anstrengungen der Branche lassen sich schliesslich auch an einer ganzen Anzahl von touristischen Projekten ablesen, die täglich an der Igeho vorgestellt werden. Alpmobil etwa erlaubt es, in den Sommermonaten in den Bergen ein Elektromobil zu mieten und auf den eigenen fahrbaren Untersatz zu verzichten. Myclimate stellt das «klimaneutrale Hotel» vor. Das 5-Sterne-Haus Ferienart in Saas-Fee zeigt, was punkto Nachhaltigkeit alles möglich ist. Und das Tropenhaus Frutigen nutzt das warme Wasser des Lötschbergs zur Produktion von tropischen Früchten und Fischen, informiert auf einem Besucherrundgang über die Hintergründe und serviert die Delikatessen im eigenen Restaurant. Sonderpräsentation Energieeffizienz Es braucht oft wenig, um viel Energie zu sparen. Informieren Sie sich auf der Sonderpräsentation Energieeffizienz über Massnahmen zum optimierten Energieeinsatz in Ihrem Betrieb und nehmen Sie effiziente Tipps gleich mit nach Hause. Ein Schwerpunkt der Sonderpräsentation bildet die Thematik rund um das Sparpotenzial bei der Beleuchtung in Betrieben. Darüber hinaus präsentieren sich täglich Institutionen mit nachhaltigen Projekten aus dem Gastgewerbe und Tourismus. Dazu gehören Myclimate, das Tropenhaus Frutigen, das Hotel Ferienart und Alpmobil. Halle 1.0, Stand D50. (Text: Messe Schweiz) Igeho-mefa 2011 intern. Gastromesse vom 19. bis 23. November 2011 in Basel gleichzeitig mit der mefa, Fachmesse für die Fleischwirtschaft www.igeho.ch/ www.mefa.ch/ | |||||