Varia | ||||
25.2.2012 Biomarkt-Bericht und Biofach-Rückblick 2012
Zu BioFach und Vivaness präsentierten sich dieses Jahr 2.420 Aussteller (Internationalität: 70 %) den rund 40.000 Fachbesuchern aus 130 Ländern. Der internationale Anteil lag bei circa 41 %. Unter die Top 5 der Besucherländer schafften es neben Deutschland Österreich, Italien, die Niederlande und Frankreich.Anlässlich der heute zu Ende gehenden Weltleitmesse für Bio-Produkte, BioFach, und der parallel stattfindenden Leitmesse für Naturkosmetik und Wellness, Vivaness, verkündeten die versammelten Branchenakteure erneut Zuwächse. Der deutsche Markt legte 2011 um 9 % auf 6,59 Mrd. EUR zu, international werden mit Bio-Ware knapp 60 Mrd. US-Dollar erwirtschaftet. Trotz Finanzkrise gehen der internationale Schirmherr der BioFach, die International Federation of Organic Agriculture Movements (IFOAM), sowie der nationale ideelle Träger, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), zukünftig von weiterem Marktwachstum aus. 93 % der Facheinkäufer waren laut Erhebung eines unabhängigen Instituts mit dem Besuch zufrieden, rund 80 % wissen schon jetzt, dass sie auch 2013 wieder zur international grössten Gesamtschau für Bio-Produkte reisen werden. Claus Rättich, Mitglied der Geschäftsleitung, NürnbergMesse: „Der erfolgreiche Jahresauftakt der weltweiten Bio-Branche stand ganz im Zeichen von intensivem internationalen Handel, einer zunehmend das Angebot übersteigenden Nachfrage sowie inspirierendem Austausch und grosser Wiedersehensfreude. Die Stimmung in den Messehallen war an allen vier Messetagen gut, obwohl wir bei den Besuchern Rückgänge hinnehmen mussten.“ Neben Indien, Land des Jahres, machte ein handelspolitisches Ereignis die wegweisende Rolle der BioFach für den internationalen Markt deutlich: USA und EU unterzeichneten am ersten Messetag ein Gleichwertigkeits-abkommen zur wechselseitigen Anerkennung der Bio-Richtlinien. (Text: Messe Nürnberg) Biolandbau weltweit: Wachsende Märkte, stabile Fläche FiBL und IFOAM präsentierten die neusten globalen Daten zum Biolandbau auf der BioFach in Nürnberg: Weltweit werden 37 Millionen Hektar Landwirtschaftsfläche biologisch bewirtschaftet. Der globale Markt für Bioprodukte wird auf 44,5 Milliarden Euro beziffert; er dürfte im Jahr 2010 um zirka acht Prozent gewachsen sein. Diese Angaben stammen aus der neusten Ausgabe von „The World of Organic Agriculture“, dem umfassenden Standardwerk mit Statistiken und weiteren Informationen zum Biolandbau aus 160 Ländern. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und die Internationale Vereinigung biologischer Landbaubewegungen (IFOAM) präsentierten die neusten Zahlen für das Jahr 2010 auf der BioFach. Das grösste Flächenwachstum fand in Europa statt – hier legte die Biofläche um 0,8 Millionen Hektar auf 10 Millionen Hektar zu (+9 % im Vergleich zu 2009). In Asien hat die Biofläche hingegen abgenommen. Im Ganzen ist die globale Biofläche im Vergleich zum Vorjahr 2009 konstant geblieben. Acker- und Dauerkulturen haben weltweit um sechs Prozent zugenommen. Diese Kulturen sind für den Biomarkt besonders relevant. Bei den Ackerkulturen ist das Getreide die wichtigste Gruppe (2,5 Millionen Hektar). Ölsaaten werden auf 0,5 Millionen Hektar angebaut, Gemüse und Leguminosen auf je 0,3 Millionen Hektar. Die flächenmässig bedeutendsten Dauerkulturen sind Kaffee (0,7 Millionen Hektar), Oliven (0,5 Millionen Hektar) und Kakao (0,3 Millionen Hektar). Ein Drittel der weltweiten Biofläche liegt in Ozeanien (33 %), gefolgt von Europa (27 %) und Lateinamerika (23 %). Australien ist das Land mit der grössten Biofläche (12 Millionen Hektar), gefolgt von Argentinien (4,2 Millionen Hektar) und den USA (1,9 Millionen Hektar). Den höchsten Bioanteil an der gesamten Landwirtschaftsfläche haben die Falklandinseln mit 36 %, gefolgt von Liechtenstein (27 %) und Österreich (20 %). Weltweit gibt es rund 1,6 Millionen zertifizierte Biobetriebe. Rund 80 Prozent liegen in Entwicklungsländern. Indien, Uganda, Mexiko und Äthiopien sind die Länder mit den meisten Betrieben. Biomarkt wächst weltweit Das Marktforschungsunternehmen Organic Monitor beziffert den weltweiten Umsatz mit Bioprodukten für das Jahr 2010 auf 44,5 Milliarden Euro (59,1 Milliarden USDollar). Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz in Europa und in den USA um jeweils zirka acht Prozent gestiegen. In den USA wurden 20,2 Milliarden Euro Umsatz erzielt. In Europa wurden für 19,6 Milliarden Euro Biolebensmittel eingekauft. Hier steht Deutschland mit sechs Milliarden Euro an der Spitze, gefolgt von Frankreich (3,4 Milliarden Euro) und Grossbritannien (2 Milliarden Euro). Die Schweiz und Dänemark wiesen mit über 140 Euro im Jahr 2010 den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch auf. Generell lässt sich sagen, dass mit einer guten institutionellen Verankerung des Biolandbaus ein stetes und auf hohem Niveau konsolidiertes Wachstum erreicht wird. Dies lässt sich eindrücklich am Beispiel Europa belegen, wo es in vielen Ländern Fördermassnahmen, Beratungsangebote, Forschung und Marketingmassnahmen gibt. In Ländern, wo der Biolandbau noch wenig in der nationalen Agrarpolitik verankert ist und die Bauern weniger Unterstützung von der Forschung und Beratung erhalten, können hingegen die Schwankungen bei den Flächen und Betrieben von Jahr zu Jahr bedeutend sein. (Text: FiBL und IFOAM. Bilder: Messe Nürnberg) | ||||