Food aktuell
Varia
4.9.2012
Thurgauer Mini-Kiwi im Trend


Mini-Kiwi: Exotische Neuheit aus dem Thurgau


Die Mini-Kiwi als Nischenprodukt hat Potential. Die Thurgauer Mini-Kiwi-Produzenten sind den kleinen Vitaminbomben gegenüber jedenfalls positiv eingestellt und erwarten für dieses Jahr erstmals eine Ernte von rund 30 Tonnen (120'000 Schälchen). In der Broschüre der Vereinigung thurgauischer Beerenpflanzer wird die Mini-Kiwi gar als "Die Kleine mit grosser Zukunft" betitelt.

Und das Potential ist tatsächlich gross. Die unbehaarten Mini-Kiwis können ungeschält frisch ab der Pflanze gegessen werden und eignen sich zudem für Desserts, Kompott, Joghurt, Glace und Konfitüre.

Die Mini-Kiwi ist die kleine Schwester der bekannten grossen Kiwi. Sie ist allerdings nur 2 bis 4 Zentimeter gross, unbehaart und man isst sie mit Schale. Das grüne, weiche sowie saftige Fruchtfleisch hat einen säuerlich-süsslichen Geschmack und ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Der Vitamin C-Gehalt ist ca. 8- bis 10-mal höher als der einer Zitrone. Ursprünglich kommen sie aus Ostasien und passen als winterharte Kulturpflanzen optimal in die gemässigte Klimazone.



Minikiwi: Süsse Innovation aus Ostasien


Die Kiwibäumchen sind auf ein Traggerüst angewiesen und müssen für eine gute Fruchtproduktion jährlich im Frühjahr geschnitten werden. Die hierzulande für den Anbau interessantesten Sorten sind Kiwino, Weiki, Polygama und Ambrosia (nicht zu verwechseln mit der invasiven Pflanze Ambrosia). Nach der Ernte im August/September sind die Früchte gekühlt bis zu einigen Wochen haltbar und können nachreifen. Die Reifeperiode der kleinen Kiwis ist mit zwei bis drei Wochen sehr kurz.

Als der Thurgauer Landwirt Peter Züllig und seine Frau im Jahr 2008 den Betrieb von seinen Eltern übernahmen, waren sie auf der Suche nach etwas Neuem und Innovativem. Fündig wurden sie bei den exotischen Mini-Kiwis, die im Klima oberhalb des Bodensees bestens gedeihen. Darauf aufmerksam machte sie das Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg, welches die Mini-Kiwi-Kultivierung fördert. Jetzt in der Anfangsphase wird der Anbau denn auch im Rahmen eines Projekts vom Arenenberg begleitet.


Ostschweizer Landwirte wie Peter Züllig aus Langrickenbach TG, entdecken die Exotin als neue und zukunftsträchtige Absatzmöglichkeit. Die Mini-Kiwis müssen von Hand geerntet werden: Erntehelfer bei der Arbeit.


Mehr hätte er damals vorerst nicht pflanzen wollen, sagt Züllig. Wenn es gut laufe, sei aber eine Erweiterung denkbar. "Alleine, ohne Unterstützung, hätten wir es jedoch kaum gewagt." Für die Mini-Kiwis musste er zwar einige Gravensteiner-Apfelbäume opfern, doch für die Erntezeit sei dies gerade gut, denn auch die Mini-Kiwis können quasi als Frühsorte von den Bäumen geholt werden.

Grosses Wachstumspotential

Einen kleinen Teil verkaufen Zülligs direkt ab Hof. Das Meiste aber wird dem Detaillisten geliefert. Der Absatz läuft gut und wird voraussichtlich weiter steigen. In den Agglomerationen und Städten werden die Mini-Kiwis immer beliebter. Der Anbau in den Kantonen Thurgau, Zürich, St. Gallen und Schaffhausen hat sich insgesamt schon auf mehr als 10 Hektaren ausgedehnt.

Es sei der Reiz dieses extrem gesunden und exotischen Früchtchens, welcher der Wettbewerbsfähigkeit dieses regionalen Produkts gut tut. Es steht für Gesundheit und Lifestyle aus der Region. Im Gegensatz zu Äpfeln sind die Mini-Kiwis keinem ganzjährigen Verdrängungskampf durch ausländische Angebote ausgesetzt. Ein Wachstum auf dem Markt ist deshalb noch möglich. (Text und Bilder: LID / Kathrin Honegger), www.minikiwi.eu

Copyright http://www.foodaktuell.ch