Food aktuell
Varia
18.2.2013
Handlungsbedarf im Dossier Pferdefleisch?

Kommentar der Redaktion: Der sogenannte Pferdefleischskandal ist in Wahrheit ein Billig-Importprodukt-Skandal als Folge einer betrügerischen Falschdeklaration. Pferdefleisch, auch wenn nicht überall beliebt aus ethischen Gründen, ist wertvolles Fleisch (solange es wie alles Fleisch die gesetzlichen Anforderungen erfüllt, auch an allfällige Medikamenten-Rückstände). Trockenfleisch vom Pferd ist sogar zarter als vom Rind. Der tiefere Preis im Vergleich zum Rind ist nur in der geringeren Nachfrage begründet.

Der aufgeflogene Skandal zeigt zum Einen, dass nicht nur Luxusprodukte gefälscht werden können sondern auch Massenprodukte. Und zum Andern, dass die Konsumenten beim Kauf von zusammengesetzten und stark verarbeiteten Produkten des globalen Handels höhere Risiken eingehen als beim Kauf von Frischwaren aus der Schweiz oder der Region. Sie werden auf die bequemen Fertigmahlzeiten deswegen kaum verzichten, denn sie haben selten Zeit, um etwa Lasagne aus frischen Zutaten selbst herzustellen.

Aber sie werden künftig wohl besser auf die Herkunft achten und Schweizer Produkte bevorzugen, was eine Chance ist für Schweizer Metzgereien, sei es mit Angeboten an hausgemachter Convenience oder auch mit dem Bedienungsverkauf. Wenn der Kunde Hackfleisch wünscht, ist das Wolfen à la minute vor seinen Augen schon immer ein Vorteil gewesen.

Vielleicht fördert zwar die «Geiz ist geil»-Mentalität der Harddiscounter und ihrer Kunden betrügerische Machenschaften, aber handkehrum werden ja auch Luxusprodukte gefälscht. Kriminelle Energien entstehen wohl eher dort, wo die Kontrollen nicht genügen. Michael Beer, Abteilungsleiter Lebensmittelsicherheit beim BAG sagte heute vor den Medien, schärfere Gesetze seien nicht nötig. Das Problem liege nicht bei mangelnden Regeln sondern im Betrug. Dies ist daher ein weiteres Fazit aller Lebensmittelskandale: Sorgfalt beim Einkauf und der Wareneingangskontrolle bleibt das A und O im Qualitätsmanagement.


Herstellung der Findus-Lasagne bei Nestlé in Rorschach mit reinem Schweizer Rindfleisch. In der Schweiz gehört die Findusmarke zu Nestlé und hat nichts zu tun mit der britischen Findus-Pferdefleisch-Lasagne.


Zu guter Letzt muss man auch feststellen, dass zumindest Coop sowie Nestlé in der Schweiz durch den Skandal einen Schaden erleiden. In Lasagne der Coop-Marke Qualité+Prix fand man falsch deklariertes Pferdefleisch, und Coop zog das Produkt zurück.

Ebenso schlimm traf es Nestlé, deren Tochter Findus in Rorschach Lasagne mit Schweizer Rindfleisch herstellt und nichts mit den Findus-Marken anderer Länder zu tun hat. Aber der Imageskandal färbt auf alles ab was ähnlich tönt in den Köpfen der Konsumenten, die Marken-Besitzverhältnisse nicht zur Kenntnis nehmen oder vielleicht hysterisch reagieren. Mit einer teuren Inseratekampagne versucht Nestlé den Schaden zu begrenzen.

Was meinen die Fleischfach-Experten?

Proviande sieht derzeit keinen Handlungs- oder Kommunikationsbedarf. «Entgegen der EU haben wir in der Schweiz einen ausgebauten Grenzschutz und eine gute Rückverfolgbarkeit», betont Proviande-Sprecher Erich Schlumpf. «Am Zoll werden die Waren zumindest stichprobenweise kontrolliert, zudem hat jeder Betrieb eine Eingangskontrolle».

Auch der Vollzug kontrolliert sowohl Rohwaren wie auch Fertiprodukte. «Schweizer Konsumenten profitieren von einer sehr grossen Sicherheit dank strenger Gesetze und Kontrollen. Aber leider hat sich der Konsument weit von der Lebensmittelproduktion entfremdet. Während er sich an der offenen Theke die Fleischstücke zeigen lassen und sich vom Metzger beraten lassen kann, bleiben ihm bei der Selbstbedienung nur die Informationen auf der Packungsetikette».

Auch Felix Kesselring, Fachlehrer an der Metzgereifachschule ABZ in Spiez, sieht für die Schweizer Fleischbranche keinen Handlungsbedarf: «Wir haben eine gute Rückverfolgbarkeit». Andererseits könne man gewerblichen Metzgereien keine eigenen komplizierten Analysen zumuten, «sie müssen sich auf die Kontrollen des Vollzugs und der Grenztierärzte stützen». Den Metzgereien rät er, gegenüber den Kunden aktiv auf die Fleischherkunft hinzuweisen. (GB)



Pferdefleisch ist mager und daher bei vielen beliebt. Pferde werden nicht gemästet sondern hierzulande vor allem zu Sportzwecken gezüchtet.



MITTEILUNG DES BAG

Am 15. Februar hat der Verband der Kantonschemiker VKCS eine erfreuliche Bilanz gezogen. In einer koordinierten Aktion hatten die Kantonschemikerinnen und Kantonschemiker der Schweiz rund 100 fleischhaltige Fertigprodukte wie Lasagne, Fleischsaucen und Hamburger auf nicht deklariertes Pferdefleisch untersucht. In keinem dieser Fertigprodukte wurde Pferdefleisch nachgewiesen. Diese Entwicklung ist für die Konsumentinnen und Konsumenten erfreulich, für die verantwortlichen Behörden sowie für den Fleischhandel ist die Affäre nicht abgeschlossen: Ausmass und Quellen des Fleischbetrugs liegen nach wie vor im Dunkeln.

Die Behörden arbeiten in enger Zusammenarbeit und unter Hochdruck an der Aufklärung des Betrugs weiter. Besonders bewährt hat sich die gute Vernetzung mit dem Schnellwarnsystem der EU. Das BAG erhält eine Meldung, falls verdächtige Lieferungen aus der EU in die Schweiz erfolgt sind. So wurden die Schweizer Behörden erwartungsgemäss aktiv über das Produkt informiert, das ein Grossverteiler bereits am Montag aus den Regalen genommen hatte. Wir werden das Thema weiter verfolgen. In Zusammenarbeit mit den Kantonen und dem Schnellwarnsystem der EU werden weitere Abklärungen getroffen.

Am 15. Februar findet ein ausserordentliches Treffen der EU Mitgliedstaaten in Brüssel statt. Als Ergebnis ist eine Empfehlung der EU- Kommission über ein intensives Überwachungsprogramm zu Pferdefleisch zu erwarten. Die Schweiz wird zeitgleich ein analoges Programm durchführen. (BAG 15. Februar 2013)

Mitteilung von Coop:
Hilconaprodukte mit Pferdefleisch zurückgezogen

Hilcona hat Coop informiert, dass Vorprodukte ihres deutschen Lieferanten Vossko möglicherweise nicht deklarierte Anteile von Pferdefleisch beinhalten. Laboranalysen bestätigten, dass vier Hilcona-Produkte im Coop Sortiment auch Anteile von Pferdefleisch aufweisen. Der Verkauf dieser Produkte wurde sofort gestoppt. Die Artikel werden auf Schweizer Fleisch umgestellt und ab 20.2. 2013 schrittweise wieder in das Coop Sortiment aufgenommen.

Coop bedauert sehr, dass Coop- Produkte von diesem europäischen Betrugsfall betroffen sind. Die Produkte können in allen Coop-Supermärkten zurückgegeben werden, das Geld wird zurückerstattet. Coop wird ihre Qualitätskontrollen gemeinsam mit ihren Lieferanten weiter intensivieren. Zudem wird Coop ihre Strategie, auf Schweizer Produkte zu setzen, konsequent weiter verfolgen und bei den Eigenmarken-Fertigprodukten die Umstellung auf Schweizer Fleisch vorantreiben.

Folgende Produkte wurden vorübergehend aus dem Verkauf genommen:
Fertiggericht Plan B hot chili 370 gr
Spaghetti alla Bolognese 500 gr
Sugo 425 gr und 210 gr
Fertiggericht Hörnli mit Gehacktem 370 gr
(Coop 18.2.2013)

PRESSESCHAU

Für Sie gelesen in www.20min.ch
Pferdefleisch – weitere Hilcona-Produkte verbannt

Sugo, Spaghetti, Hörnli mit Gehacktem: Coop und weitere Schweizer Detailhändler haben insgesamt sieben Produkte von Hilcona aus den Regalen genommen. Die Hilcona AG aus Schaan FL hat über das Wochenende bei Schweizer Labors systematische und umfassende Analysen aller angelieferten Rindfleisch-Rohwaren veranlasst, schreibt das Unternehmen. Die Analysen hätten ergeben, dass der Lieferant Vossko aus Deutschland die falsch deklarierte Ware geliefert habe. Verschiedene Schweizer Detailhändler seien betroffen. Um welche es sich handelt, wurde im Communiqué nicht erwähnt.

Coop teilte am Montag von sich aus mit, in ihren Läden würden vorerst die Produkte «Fertiggericht Plan B hot chili», «Spaghetti alla Bolognese» «Sugo» und «Fertiggericht Hörnli mit Gehacktem» nicht mehr verkauft. Bereits gekaufte Produkte können in allen Coop-Supermärkten zurückgegeben werden.

Laut Hilcona sind nun insgesamt sieben Produkte betroffen, die in der Schweiz von den Regalen geräumt werden: «Gehacktes mit Hörnli», «Foodservice Sauce Bolognese», «Combino Tortelloni Rindfleisch», Fertiggericht Hot Chilli», «Spaghetti alla Bolognese», «Sugo» und ««Fertiggericht Hörnli mit Gehacktem». Die Hörnli waren auch bei Volg und den Top-Shop-Tankstellen im Sortiment. Man habe den Verkauf dieses Produkts umgehend gestoppt und die Regale geräumt, teilte Volg am Montag mit.

Wie die Hilcona AG weiter festhielt, haben die durchgeführten DNA-Analysen zudem bestätigt, dass alle weiteren Rohwaren, unter anderem vom Schweizer Lieferanten Suttero in Gossau SG, reines Rindfleisch enthalten. Der deutsche Fleischverarbeiter Vossko war im Zusammenhang mit dem Lebensmittelskandal bereits am Wochenende erwähnt worden: Hilcona hatte mitgeteilt, dass von diesem Lieferanten möglicherweise das Pferdefleisch stamme, das für Tortelloni aus dem Lidl-Sortiment verwendet worden sei. Nach Tests in Österreich hatte Lidl das Produkt am Freitag zurückgezogen.
Volltext: http://www.20min.ch/finance/news/story/ Pferdefleisch---weitere-Hilcona-Produkte-verbannt-29241992

Für Sie gelesen in news.at:
In Deutschland Kebab betroffen

In Deutschland sind im Pferdefleischskandal nun neue Fälle aufgetaucht: Nach Produkten in Supermärkten sind nun offenbar auch Döner-Buden von dem Skandal betroffen. Der Sender RTL fand nach eigenen Angaben bei Stichproben in 20 Imbissbuden in Leipzig und Berlin in einem Fall einen geringen Pferdefleisch-Anteil. Zudem seien in drei Proben von Lebensmittel-Experten bis zu sieben Prozent Schweinefleisch nachgewiesen worden, erklärte der Sender am Sonntag. Gläubigen Moslems ist der Verzehr von Schweinefleisch untersagt, weil es als unrein gilt. Döner-Fleisch besteht in der Regel aus Rind-, Lamm- oder Geflügelfleisch.

Unterdessen hat die Supermarktkette Rewe in Deutschland wegen des Verdachts auf Pferdefleisch tiefgekühlte Chili Con Carne und Spaghetti Bolognese aus den Regalen genommen. Der Hersteller SGS Geniesser Service (Laage-Kronskamp) habe die Rewe Group darüber informiert, er könne nicht ausschließen, dass die beiden Produkte "REWE Chili con Carne 350g" und "REWE Spaghetti Bolognese 400g" Anteile von Pferdefleisch beinhalten könnten.

Rewe habe im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes die Produkte aus dem Verkauf genommen, teilte das Unternehmen am Sonntag in Köln mit. Kunden könnten bereits gekaufte Ware im jeweiligen Rewe-Markt zurückgeben und erhielten den Verkaufspreis erstattet.
Volltext http://www.news.at/a/ pferdefleisch-skandal-kebap-doener 17.2.2013

Für Sie gelesen in www.sfr.ch Schweizer Radio und Fernsehen am 15. Februar 2013:
Gentests sollen Klarheit im Pferdefleisch-Skandal bringen

Auf der Suche nach verstecktem Pferdefleisch wollen die EU-Staaten in den kommenden Wochen systematische Gentests durchführen. Bis Ende März sollen EU-weit auf diese Weise mehr als 2000 Produkte untersucht werden – pro Land zwischen 10 und 150 Proben. Darauf einigten sich Vertreter der EU-Staaten in Brüssel. Getestet werden vor allem Fleischprodukte im Einzelhandel. Sollte Pferdefleisch gefunden werden, soll es auf Rückstände des entzündungshemmenden Medikaments Phenylbutazon untersucht werden. Dieses ist für den Einsatz bei Tieren, die später auf dem Teller landen sollen, nicht zugelassen. Bis Mitte April sollen die Testergebnisse in Brüssel vorgelegt werden.

Während in der Schweiz seit Mittwoch keine weiteren Produkte mit verstecktem Pferdefleisch aufgetaucht sind, werden es in Deutschland immer mehr. Gleich mehrere Lebensmitteldiscounter zogen Produkte zurück – darunter Dosenravioli, Gulasch und Tortelloni. Allein in Deutschland zog der Handel inzwischen Hunderttausende Packungen mit Lebenmitteln aus dem Verkehr. Die Ware wird vernichtet.
Volltext: www.srf.ch/news

Keine weiteren Pferdefleisch-Funde in der Schweiz

Keines der getesteten Produkte mit Fleisch habe Spuren von Pferdefleisch aufgewiesen, teilte der Verband der Kantonschemiker der Schweiz am 15.2.2013 mit. Die getesteten Produkte sollten bei Grossverteilern und in Engros-Märkten verkauft werden und stammten aus dem In- und Ausland. Auch bei Inspektionen bei Importeuren und Grossverteilern hätten sich keine Unregelmässigkeiten gezeigt.

Der Fall bei Coop, bei dem in Lasagne Pferdefleisch gefunden wurde, obwohl es nicht deklariert war, bleibt damit der einzige in der Schweiz. Da das Produkt aus den Regalen genommen wurde, berücksichtigen es die Kantonschemiker nicht mehr bei ihren Tests.

Die Kantonschemiker weisen weiter daraufhin, dass sie regelmässig Kontrollen durchführten, um die Deklaration der Tierarten zu überprüfen. Bei Abweichungen würden umgehend Massnahmen angeordnet. Durch diese Untersuchungen würden die Produzenten abgeschreckt, nicht deklariertes Fleisch absichtlich beizumischen.

Die gross angelegten Tests führten die Kantonschemiker durch, nachdem in Grossbritannien in Fertigprodukten grosse Anteile von nicht deklariertem Pferdefleisch in Fertig-Lasagne, Beef-Burgern und Bolognese-Sauce nachgewiesen wurden. Die Proben in der Schweiz wurden in den Labors von Aargau, Bern, Waadt, St. Gallen und Zürich mit einer genanalytischen Methode untersucht. (sda 15. Februar 2013)

Für Sie gelesen in nzz.ch am 14.2.2013:

Seit bekannt ist, dass die Schweiz nicht verschont geblieben ist von falsch deklariertem Fleisch in Lasagne, drängt sich besonders eine Erkenntnis für Konsumenten auf: Die Wege, die Nahrungsmittel bis ins Regal der Detailhändler nehmen, sind teilweise lang und verworren. Es lässt sich oft schwer nachweisen, woher ein Produkt stammt, gerade wenn es stark verarbeitet ist, wie etwa Tiefkühl-Lasagne. Dies schmälert das Vertrauen der Konsumenten. Ist wirklich das drin, was angeschrieben ist?

Aus Schweizer Sicht gibt es im neuesten Lebensmittelskandal vor allem zwei Unternehmen, die wirtschaftlich betroffen sind: Zum einen den Grossverteiler Coop, in dessen Lasagne tatsächlich Pferdefleisch gefunden wurde. Zum andern Nestlé Schweiz, zu der Findus Schweiz gehört, die zwar kein Pferdefleisch in ihrer Lasagne verwendet hat, aber durch den ähnlichen Markennamen des britischen Unternehmens mit dem internationalen Skandal in Verbindung gebracht wird.

Zwar habe Coop die betroffene Lasagne Anfang Woche aus dem Sortiment genommen, doch Nestlé befürchtet, dass die Konsumenten ihre Findus-Produkte dennoch meiden könnten. Mit einer grossangelegten Inseratenkampagne in verschiedenen Schweizer Medien sollen Konsumenten aufgeklärt werden. Derweil kursieren auf Social Media Findus-Plagiate mit wiehernden Pferden auf Lasagne-Bildern.

Auch Coop steckt im Dilemma. Mehrere tausend Packungen der «Lasagne verdi alla Bolognese» wurden aus den Läden entfernt und müssen nun vernichtet werden, auch wenn vom Pferdefleisch keine gesundheitliche Gefährdung ausgeht, wie Mediensprecher Urs Meier sagt. Coop will die Kontrollen intensivieren, doch auch ein engmaschiges Netz sei gegen die Betrügereien nicht gefeit, so Meier.

Josianne Walpen von der Stiftung für Konsumentenschutz warnt deshalb davor, die Deklarationspflicht für verarbeitete Lebensmittel zu lockern, wie es der Bundesrat bei der geplanten Revision des Lebensmittelgesetzes vorsieht.
Volltext: http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/ getaeuschte-konsumenten-1.18002654

Verbotenes Pferde-Schmerzmittel

Pferdefleisch kann grundsätzlich ohne Bedenken verzehrt werden. Eine Ausnahme besteht, wenn das Tier mit dem Medikament Phenylbutazon behandelt worden ist. Das Schmerzmittel wird bei Pferden im Hochleistungssport auch unerlaubterweise als Dopingmittel eingesetzt. Tiere, die Phenylbutazon erhalten, dürfen in der EU und der Schweiz nicht zur Fleischproduktion verwendet werden. Spuren von Phenylbutazon sind nun in Proben von acht in Grossbritannien geschlachteten Pferden gefunden worden.

Bei Pferdefleisch, das nicht offiziell etikettiert in den Handel gelangte, ist die Gefahr von belasteten Fleischprodukten durchaus vorhanden. Bei Menschen wird der Wirkstoff Phenylbutazon vereinzelt im Kampf gegen Rheuma eingesetzt. Die damit verbundenen Nebenwirkungen können – auch bei kurzzeitiger Anwendung – Blutungen in Magen und Darm sein. Nähere Erkenntnisse über die Gefahren für den Menschen liegen aber nicht vor. (sda)

Für Sie gelesen im 20minuten am 13.2.2013
Coop-Lasagne enthält Pferdefleisch

Auch Coop ist vom Pferdefleischskandal betroffen. Labortest haben entsprechende Anteile in der Lasagne Verdi Bolognese nachgewiesen. Kunden können bereits gekaufte Produkte zurückbringen.

Lasagne von Coop enthält Anteile von Pferdefleisch. Das haben Labortests ergeben, wie Coop auf ihrer Webseite schreibt. Die Kunden können die betroffene Lasagne Verdi Bolognese in jedem Coop-Supermarkt zurückgeben. Coop hatte das Produkt bereits Anfang Woche zurückgezogen. «Der Preis wird den Kunden zurückerstattet», sagte Coop-Sprecher Urs Meier auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Welche Lehren der Detailhändler aus dem Skandal ziehe, sei noch unklar.

Das Fleisch für das betroffene Produkt des Coop-Labels Qualité & Prix stammte von der französischen Firma Comigel, die beim Pferdefleisch-Lieferanten Spanghero einkaufte. Wie Coop mitteilte, untersuchen die EU-Behörden die genaue Herkunft des Pferdefleischs. Das Ausmass des Skandals für die Schweiz ist noch unklar. Derzeit führen laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) mehrere kantonale Labors zusätzliche Kontrollen durch. «Die Ergebnisse erwarten wir Ende Woche», sagte BAG-Sprecherin Sabine Helfer auf Anfrage.

«Wenn ein Produkt Pferdefleisch - anstelle von Rindfleisch - enthält, liegt eine Täuschung vor», sagte Helfer. Nun müsse man der Sache auf internationaler Ebene auf den Grund gehen. Die BAG-Sprecherin hält jedoch fest: «Für die Gesundheit stellt der Konsum von Pferdefleisch grundsätzlich keine Gefahr dar.» Der Skandal war aufgeflogen, nachdem in Grossbritannien und Irland vor rund einem Monat Spuren von Pferdefleisch in Hamburgern nachgewiesen worden waren. Vergangene Woche weitete sich der Skandal um falsch deklarierte Fleischprodukte auf die ganze EU aus. Tests wiesen in Rindfleisch-Lasagnen einen Pferdefleisch-Anteil von bis zu 100 Prozent nach.
Volltext: http://www.20min.ch/finance/news/story/ Coop-Lasagne-enthaelt-Pferdefleisch-23170820

Siehe weitere Beiträge zu diesem Thema: PRESSESCHAU: Pferdefleisch-Deklarations-Skandal

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